Wang Gen (1483 - 1541) und seine Lehre. Eine kritische Position im späten Konfuzianismus., Marburger Studien zur Afrika- und Asienkunde. Ser. B, Asien 8.
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Wang Gen (1483 - 1541) und seine Lehre. Eine kritische Position im späten Konfuzianismus. Marburger Studien zur Afrika- und Asienkunde. Ser. B, Asien 8. (1986)
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ISBN: 3496008865 bzw. 9783496008866, in Deutsch, Berlin: Reimer.
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VII, 268 S., broschiert. Ein gutes und sauberes Exemplar. - Im 14. Jahr der Regierungsperiode Zhengde, anno 1519 unserer Zeitrechnung, brachte Wang Yin, Spross einer Salzsiederfamilie der Tai-zhou-Region, folgende Aufschrift an seinem Haustor an: "Das dao, das ich lehre, steht in der Tradition von Fu Xi, Shen Nong, dem Gelben Kaiser, der Herrscher Yao, Shun, Yu, Tang, Wen und Wu wie auch des Herzogs von Zhou und des Konfuzius. Ich werde es jedem, dessen Sinn aufs Lernen gerichtet ist, vermitteln - sei er nun alt oder jung, in hoch oder gering geachteter Stellung, gescheit oder einfältig." Wang Yin hatte als Kind lediglich vier Jahre lang die Dorfschule besucht und war erst als Erwachsener daran gegangen, autodidaktisch sich einige der klassischen konfuzianischen Schriften zu erarbeiten. Dabei ging er davon aus, dass man durch eigene Kraft zu Erkenntnis gelangen müsse und nicht an den Kommentaren zu den Kanonischen Schriften kleben dürfe. Als ihn der Dorfschullehrer auf die Ähnlichkeit seiner Lehre mit derjenigen Wang Yangmings (1472-1529, MBD 1408-19) - des wohl bedeutendsten Philosophen seiner Zeit - hinwies, soll Yin in Anbetracht der hohen Beamtenstellung Wang Yangmings geäussert haben: "Ist das denn möglich? Die Gebildeten (shidafu) von heute gehen doch alle ganz auf in den Vorbereitungen für die Staatsprüfungen und berauschen sich an Ruhm und Reichtum. Sollte es unter ihnen wirklich einen geben, der die gleiche Auffassung vom Lernen wie ich vertritt? Den muss ich aufsuchen, um zu sehen, ob er nicht mit seiner Gelehrsamkeit die Menschen hinters Licht führt." Indem Wang Yin sich so kühn zum Lehrer ausrief, verstiess er gleich in mehrfacher Hinsicht gegen die Normen seiner Zeit. Wenn der chinesische Staat seit der Song-Zeit (960-1279) offiziell dem konfuzianischen Ideal verpflichtet war, wonach ein friedliches Zusammenleben nicht durch Strafen, sondern durch moralisches Einwirken zu erreichen ist, so war zwar auch die einfache Bevölkerung aufgerufen, die konfuzianischen Moralgebote zu befolgen, doch die Einsicht in ihre innere Notwendigkeit, d.h. die Erkenntnis des dem menschlichen Zusammenleben zugrundeliegenden Ordnungsprinzips galt als allein den Gebildeten (shidafu) vorbehalten. Diese Erkenntnis wurde als Krönung eines langen und sorgfältigen Studiums der klassischen Schriften und ihrer Auslegung durch massgebende Konfuzianer angesehen. Die dahin führende Bildung sollte auch die Legitimation für den Herrschaftsanspruch der Gebildetenschicht im China seit der Song-Zeit begründen. Der in dem eingangs zitierten Toranschlag implizierte Anspruch, den wahren Sinn der konfuzianischen Lehre verstanden zu haben und ihn jedermann leicht klarmachen zu können, verstiess also nicht nur gegen die Rolle, die nach üblicher Auffassung Leuten vom Stande Wang Yins zukam, er bedeutete auch eine Herausforderung der traditionellen Vorstellung von Bildung. ISBN 3496008865 Versand D: 3,00 EUR Wang, Gen.
Von Händler/Antiquariat, Fundus-Online GbR Borkert, Schwarz, Zerfass, 10785 Berlin.
VII, 268 S., broschiert. Ein gutes und sauberes Exemplar. - Im 14. Jahr der Regierungsperiode Zhengde, anno 1519 unserer Zeitrechnung, brachte Wang Yin, Spross einer Salzsiederfamilie der Tai-zhou-Region, folgende Aufschrift an seinem Haustor an: "Das dao, das ich lehre, steht in der Tradition von Fu Xi, Shen Nong, dem Gelben Kaiser, der Herrscher Yao, Shun, Yu, Tang, Wen und Wu wie auch des Herzogs von Zhou und des Konfuzius. Ich werde es jedem, dessen Sinn aufs Lernen gerichtet ist, vermitteln - sei er nun alt oder jung, in hoch oder gering geachteter Stellung, gescheit oder einfältig." Wang Yin hatte als Kind lediglich vier Jahre lang die Dorfschule besucht und war erst als Erwachsener daran gegangen, autodidaktisch sich einige der klassischen konfuzianischen Schriften zu erarbeiten. Dabei ging er davon aus, dass man durch eigene Kraft zu Erkenntnis gelangen müsse und nicht an den Kommentaren zu den Kanonischen Schriften kleben dürfe. Als ihn der Dorfschullehrer auf die Ähnlichkeit seiner Lehre mit derjenigen Wang Yangmings (1472-1529, MBD 1408-19) - des wohl bedeutendsten Philosophen seiner Zeit - hinwies, soll Yin in Anbetracht der hohen Beamtenstellung Wang Yangmings geäussert haben: "Ist das denn möglich? Die Gebildeten (shidafu) von heute gehen doch alle ganz auf in den Vorbereitungen für die Staatsprüfungen und berauschen sich an Ruhm und Reichtum. Sollte es unter ihnen wirklich einen geben, der die gleiche Auffassung vom Lernen wie ich vertritt? Den muss ich aufsuchen, um zu sehen, ob er nicht mit seiner Gelehrsamkeit die Menschen hinters Licht führt." Indem Wang Yin sich so kühn zum Lehrer ausrief, verstiess er gleich in mehrfacher Hinsicht gegen die Normen seiner Zeit. Wenn der chinesische Staat seit der Song-Zeit (960-1279) offiziell dem konfuzianischen Ideal verpflichtet war, wonach ein friedliches Zusammenleben nicht durch Strafen, sondern durch moralisches Einwirken zu erreichen ist, so war zwar auch die einfache Bevölkerung aufgerufen, die konfuzianischen Moralgebote zu befolgen, doch die Einsicht in ihre innere Notwendigkeit, d.h. die Erkenntnis des dem menschlichen Zusammenleben zugrundeliegenden Ordnungsprinzips galt als allein den Gebildeten (shidafu) vorbehalten. Diese Erkenntnis wurde als Krönung eines langen und sorgfältigen Studiums der klassischen Schriften und ihrer Auslegung durch massgebende Konfuzianer angesehen. Die dahin führende Bildung sollte auch die Legitimation für den Herrschaftsanspruch der Gebildetenschicht im China seit der Song-Zeit begründen. Der in dem eingangs zitierten Toranschlag implizierte Anspruch, den wahren Sinn der konfuzianischen Lehre verstanden zu haben und ihn jedermann leicht klarmachen zu können, verstiess also nicht nur gegen die Rolle, die nach üblicher Auffassung Leuten vom Stande Wang Yins zukam, er bedeutete auch eine Herausforderung der traditionellen Vorstellung von Bildung. ISBN 3496008865 Versand D: 3,00 EUR Wang, Gen.
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Wang Gen (1483 - 1541) und seine Lehre. Eine kritische Position im späten Konfuzianismus. Marburger Studien zur Afrika- und Asienkunde. Ser. B, Asien 8. (1986)
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VII, 268 S., broschiert.Ein gutes und sauberes Exemplar. - Im 14. Jahr der Regierungsperiode Zhengde, anno 1519 unserer Zeitrechnung, brachte Wang Yin, Spross einer Salzsiederfamilie der Tai-zhou-Region, folgende Aufschrift an seinem Haustor an: "Das dao, das ich lehre, steht in der Tradition von Fu Xi, Shen Nong, dem Gelben Kaiser, der Herrscher Yao, Shun, Yu, Tang, Wen und Wu wie auch des Herzogs von Zhou und des Konfuzius. Ich werde es jedem, dessen Sinn aufs Lernen gerichtet ist, vermitteln - sei er nun alt oder jung, in hoch oder gering geachteter Stellung, gescheit oder einfältig." Wang Yin hatte als Kind lediglich vier Jahre lang die Dorfschule besucht und war erst als Erwachsener daran gegangen, autodidaktisch sich einige der klassischen konfuzianischen Schriften zu erarbeiten. Dabei ging er davon aus, dass man durch eigene Kraft zu Erkenntnis gelangen müsse und nicht an den Kommentaren zu den Kanonischen Schriften kleben dürfe. Als ihn der Dorfschullehrer auf die Ähnlichkeit seiner Lehre mit derjenigen Wang Yangmings (1472-1529, MBD 1408-19) - des wohl bedeutendsten Philosophen seiner Zeit - hinwies, soll Yin in Anbetracht der hohen Beamtenstellung Wang Yangmings geäussert haben: "Ist das denn möglich? Die Gebildeten (shidafu) von heute gehen doch alle ganz auf in den Vorbereitungen für die Staatsprüfungen und berauschen sich an Ruhm und Reichtum. Sollte es unter ihnen wirklich einen geben, der die gleiche Auffassung vom Lernen wie ich vertritt? Den muss ich aufsuchen, um zu sehen, ob er nicht mit seiner Gelehrsamkeit die Menschen hinters Licht führt." Indem Wang Yin sich so kühn zum Lehrer ausrief, verstiess er gleich in mehrfacher Hinsicht gegen die Normen seiner Zeit. Wenn der chinesische Staat seit der Song-Zeit (960-1279) offiziell dem konfuzianischen Ideal verpflichtet war, wonach ein friedliches Zusammenleben nicht durch Strafen, sondern durch moralisches Einwirken zu erreichen ist, so war zwar auch die einfache Bevölkerung aufgerufen, die konfuzianischen Moralgebote zu befolgen, doch die Einsicht in ihre innere Notwendigkeit, d.h. die Erkenntnis des dem menschlichen Zusammenleben zugrundeliegenden Ordnungsprinzips galt als allein den Gebildeten (shidafu) vorbehalten. Diese Erkenntnis wurde als Krönung eines langen und sorgfältigen Studiums der klassischen Schriften und ihrer Auslegung durch massgebende Konfuzianer angesehen. Die dahin führende Bildung sollte auch die Legitimation für den Herrschaftsanspruch der Gebildetenschicht im China seit der Song-Zeit begründen. Der in dem eingangs zitierten Toranschlag implizierte Anspruch, den wahren Sinn der konfuzianischen Lehre verstanden zu haben und ihn jedermann leicht klarmachen zu können, verstiess also nicht nur gegen die Rolle, die nach üblicher Auffassung Leuten vom Stande Wang Yins zukam, er bedeutete auch eine Herausforderung der traditionellen Vorstellung von Bildung. ISBN 3496008865.
VII, 268 S., broschiert.Ein gutes und sauberes Exemplar. - Im 14. Jahr der Regierungsperiode Zhengde, anno 1519 unserer Zeitrechnung, brachte Wang Yin, Spross einer Salzsiederfamilie der Tai-zhou-Region, folgende Aufschrift an seinem Haustor an: "Das dao, das ich lehre, steht in der Tradition von Fu Xi, Shen Nong, dem Gelben Kaiser, der Herrscher Yao, Shun, Yu, Tang, Wen und Wu wie auch des Herzogs von Zhou und des Konfuzius. Ich werde es jedem, dessen Sinn aufs Lernen gerichtet ist, vermitteln - sei er nun alt oder jung, in hoch oder gering geachteter Stellung, gescheit oder einfältig." Wang Yin hatte als Kind lediglich vier Jahre lang die Dorfschule besucht und war erst als Erwachsener daran gegangen, autodidaktisch sich einige der klassischen konfuzianischen Schriften zu erarbeiten. Dabei ging er davon aus, dass man durch eigene Kraft zu Erkenntnis gelangen müsse und nicht an den Kommentaren zu den Kanonischen Schriften kleben dürfe. Als ihn der Dorfschullehrer auf die Ähnlichkeit seiner Lehre mit derjenigen Wang Yangmings (1472-1529, MBD 1408-19) - des wohl bedeutendsten Philosophen seiner Zeit - hinwies, soll Yin in Anbetracht der hohen Beamtenstellung Wang Yangmings geäussert haben: "Ist das denn möglich? Die Gebildeten (shidafu) von heute gehen doch alle ganz auf in den Vorbereitungen für die Staatsprüfungen und berauschen sich an Ruhm und Reichtum. Sollte es unter ihnen wirklich einen geben, der die gleiche Auffassung vom Lernen wie ich vertritt? Den muss ich aufsuchen, um zu sehen, ob er nicht mit seiner Gelehrsamkeit die Menschen hinters Licht führt." Indem Wang Yin sich so kühn zum Lehrer ausrief, verstiess er gleich in mehrfacher Hinsicht gegen die Normen seiner Zeit. Wenn der chinesische Staat seit der Song-Zeit (960-1279) offiziell dem konfuzianischen Ideal verpflichtet war, wonach ein friedliches Zusammenleben nicht durch Strafen, sondern durch moralisches Einwirken zu erreichen ist, so war zwar auch die einfache Bevölkerung aufgerufen, die konfuzianischen Moralgebote zu befolgen, doch die Einsicht in ihre innere Notwendigkeit, d.h. die Erkenntnis des dem menschlichen Zusammenleben zugrundeliegenden Ordnungsprinzips galt als allein den Gebildeten (shidafu) vorbehalten. Diese Erkenntnis wurde als Krönung eines langen und sorgfältigen Studiums der klassischen Schriften und ihrer Auslegung durch massgebende Konfuzianer angesehen. Die dahin führende Bildung sollte auch die Legitimation für den Herrschaftsanspruch der Gebildetenschicht im China seit der Song-Zeit begründen. Der in dem eingangs zitierten Toranschlag implizierte Anspruch, den wahren Sinn der konfuzianischen Lehre verstanden zu haben und ihn jedermann leicht klarmachen zu können, verstiess also nicht nur gegen die Rolle, die nach üblicher Auffassung Leuten vom Stande Wang Yins zukam, er bedeutete auch eine Herausforderung der traditionellen Vorstellung von Bildung. ISBN 3496008865.
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Wang Gen (1483 - 1541) und seine Lehre. Eine kritische Position im späten Konfuzianismus. Marburger Studien zur Afrika- und Asienkunde. Ser. B, Asien 8. (1986)
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Berlin, Reimer, VII, 268 S., broschiert. Ein gutes und sauberes Exemplar. - Im 14. Jahr der Regierungsperiode Zhengde, anno 1519 unserer Zeitrechnung, brachte Wang Yin, Spross einer Salzsiederfamilie der Tai-zhou-Region, folgende Aufschrift an seinem Haustor an: "Das dao, das ich lehre, steht in der Tradition von Fu Xi, Shen Nong, dem Gelben Kaiser, der Herrscher Yao, Shun, Yu, Tang, Wen und Wu wie auch des Herzogs von Zhou und des Konfuzius. Ich werde es jedem, dessen Sinn aufs Lernen gerichtet ist, vermitteln - sei er nun alt oder jung, in hoch oder gering geachteter Stellung, gescheit oder einfältig." Wang Yin hatte als Kind lediglich vier Jahre lang die Dorfschule besucht und war erst als Erwachsener daran gegangen, autodidaktisch sich einige der klassischen konfuzianischen Schriften zu erarbeiten. Dabei ging er davon aus, dass man durch eigene Kraft zu Erkenntnis gelangen müsse und nicht an den Kommentaren zu den Kanonischen Schriften kleben dürfe. Als ihn der Dorfschullehrer auf die Ähnlichkeit seiner Lehre mit derjenigen Wang Yangmings (1472-1529, MBD 1408-19) - des wohl bedeutendsten Philosophen seiner Zeit - hinwies, soll Yin in Anbetracht der hohen Beamtenstellung Wang Yangmings geäussert haben: "Ist das denn möglich? Die Gebildeten (shidafu) von heute gehen doch alle ganz auf in den Vorbereitungen für die Staatsprüfungen und berauschen sich an Ruhm und Reichtum. Sollte es unter ihnen wirklich einen geben, der die gleiche Auffassung vom Lernen wie ich vertritt? Den muss ich aufsuchen, um zu sehen, ob er nicht mit seiner Gelehrsamkeit die Menschen hinters Licht führt." Indem Wang Yin sich so kühn zum Lehrer ausrief, verstiess er gleich in mehrfacher Hinsicht gegen die Normen seiner Zeit. Wenn der chinesische Staat seit der Song-Zeit (960-1279) offiziell dem konfuzianischen Ideal verpflichtet war, wonach ein friedliches Zusammenleben nicht durch Strafen, sondern durch moralisches Einwirken zu erreichen ist, so war zwar auch die einfache Bevölkerung aufgerufen, die konfuzianischen Moralgebote zu befolgen, doch die Einsicht in ihre innere Notwendigkeit, d.h. die Erkenntnis des dem menschlichen Zusammenleben zugrundeliegenden Ordnungsprinzips galt als allein den Gebildeten (shidafu) vorbehalten. Diese Erkenntnis wurde als Krönung eines langen und sorgfältigen Studiums der klassischen Schriften und ihrer Auslegung durch massgebende Konfuzianer angesehen. Die dahin führende Bildung sollte auch die Legitimation für den Herrschaftsanspruch der Gebildetenschicht im China seit der Song-Zeit begründen. Der in dem eingangs zitierten Toranschlag implizierte Anspruch, den wahren Sinn der konfuzianischen Lehre verstanden zu haben und ihn jedermann leicht klarmachen zu können, verstiess also nicht nur gegen die Rolle, die nach üblicher Auffassung Leuten vom Stande Wang Yins zukam, er bedeutete auch eine Herausforderung der traditionellen Vorstellung von Bildung. ISBN 3496008865 Ethnologie [Wang, Gen] 1986.
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Berlin, Reimer, VII, 268 S., broschiert. Ein gutes und sauberes Exemplar. - Im 14. Jahr der Regierungsperiode Zhengde, anno 1519 unserer Zeitrechnung, brachte Wang Yin, Spross einer Salzsiederfamilie der Tai-zhou-Region, folgende Aufschrift an seinem Haustor an: "Das dao, das ich lehre, steht in der Tradition von Fu Xi, Shen Nong, dem Gelben Kaiser, der Herrscher Yao, Shun, Yu, Tang, Wen und Wu wie auch des Herzogs von Zhou und des Konfuzius. Ich werde es jedem, dessen Sinn aufs Lernen gerichtet ist, vermitteln - sei er nun alt oder jung, in hoch oder gering geachteter Stellung, gescheit oder einfältig." Wang Yin hatte als Kind lediglich vier Jahre lang die Dorfschule besucht und war erst als Erwachsener daran gegangen, autodidaktisch sich einige der klassischen konfuzianischen Schriften zu erarbeiten. Dabei ging er davon aus, dass man durch eigene Kraft zu Erkenntnis gelangen müsse und nicht an den Kommentaren zu den Kanonischen Schriften kleben dürfe. Als ihn der Dorfschullehrer auf die Ähnlichkeit seiner Lehre mit derjenigen Wang Yangmings (1472-1529, MBD 1408-19) - des wohl bedeutendsten Philosophen seiner Zeit - hinwies, soll Yin in Anbetracht der hohen Beamtenstellung Wang Yangmings geäussert haben: "Ist das denn möglich? Die Gebildeten (shidafu) von heute gehen doch alle ganz auf in den Vorbereitungen für die Staatsprüfungen und berauschen sich an Ruhm und Reichtum. Sollte es unter ihnen wirklich einen geben, der die gleiche Auffassung vom Lernen wie ich vertritt? Den muss ich aufsuchen, um zu sehen, ob er nicht mit seiner Gelehrsamkeit die Menschen hinters Licht führt." Indem Wang Yin sich so kühn zum Lehrer ausrief, verstiess er gleich in mehrfacher Hinsicht gegen die Normen seiner Zeit. Wenn der chinesische Staat seit der Song-Zeit (960-1279) offiziell dem konfuzianischen Ideal verpflichtet war, wonach ein friedliches Zusammenleben nicht durch Strafen, sondern durch moralisches Einwirken zu erreichen ist, so war zwar auch die einfache Bevölkerung aufgerufen, die konfuzianischen Moralgebote zu befolgen, doch die Einsicht in ihre innere Notwendigkeit, d.h. die Erkenntnis des dem menschlichen Zusammenleben zugrundeliegenden Ordnungsprinzips galt als allein den Gebildeten (shidafu) vorbehalten. Diese Erkenntnis wurde als Krönung eines langen und sorgfältigen Studiums der klassischen Schriften und ihrer Auslegung durch massgebende Konfuzianer angesehen. Die dahin führende Bildung sollte auch die Legitimation für den Herrschaftsanspruch der Gebildetenschicht im China seit der Song-Zeit begründen. Der in dem eingangs zitierten Toranschlag implizierte Anspruch, den wahren Sinn der konfuzianischen Lehre verstanden zu haben und ihn jedermann leicht klarmachen zu können, verstiess also nicht nur gegen die Rolle, die nach üblicher Auffassung Leuten vom Stande Wang Yins zukam, er bedeutete auch eine Herausforderung der traditionellen Vorstellung von Bildung. ISBN 3496008865 Ethnologie [Wang, Gen] 1986.
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Wang Gen (1483 - 1541) und seine Lehre. Eine kritische Position im späten Konfuzianismus. Marburger Studien zur Afrika- und Asienkunde. Ser. B, Asien 8. (1986)
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Berlin, Reimer, VII, 268 S., broschiert. Ein gutes und sauberes Exemplar. - Im 14. Jahr der Regierungsperiode Zhengde, anno 1519 unserer Zeitrechnung, brachte Wang Yin, Spross einer Salzsiederfamilie der Tai-zhou-Region, folgende Aufschrift an seinem Haustor an: "Das dao, das ich lehre, steht in der Tradition von Fu Xi, Shen Nong, dem Gelben Kaiser, der Herrscher Yao, Shun, Yu, Tang, Wen und Wu wie auch des Herzogs von Zhou und des Konfuzius. Ich werde es jedem, dessen Sinn aufs Lernen gerichtet ist, vermitteln - sei er nun alt oder jung, in hoch oder gering geachteter Stellung, gescheit oder einfältig." Wang Yin hatte als Kind lediglich vier Jahre lang die Dorfschule besucht und war erst als Erwachsener daran gegangen, autodidaktisch sich einige der klassischen konfuzianischen Schriften zu erarbeiten. Dabei ging er davon aus, dass man durch eigene Kraft zu Erkenntnis gelangen müsse und nicht an den Kommentaren zu den Kanonischen Schriften kleben dürfe. Als ihn der Dorfschullehrer auf die Ähnlichkeit seiner Lehre mit derjenigen Wang Yangmings (1472-1529, MBD 1408-19) - des wohl bedeutendsten Philosophen seiner Zeit - hinwies, soll Yin in Anbetracht der hohen Beamtenstellung Wang Yangmings geäussert haben: "Ist das denn möglich? Die Gebildeten (shidafu) von heute gehen doch alle ganz auf in den Vorbereitungen für die Staatsprüfungen und berauschen sich an Ruhm und Reichtum. Sollte es unter ihnen wirklich einen geben, der die gleiche Auffassung vom Lernen wie ich vertritt? Den muss ich aufsuchen, um zu sehen, ob er nicht mit seiner Gelehrsamkeit die Menschen hinters Licht führt." Indem Wang Yin sich so kühn zum Lehrer ausrief, verstiess er gleich in mehrfacher Hinsicht gegen die Normen seiner Zeit. Wenn der chinesische Staat seit der Song-Zeit (960-1279) offiziell dem konfuzianischen Ideal verpflichtet war, wonach ein friedliches Zusammenleben nicht durch Strafen, sondern durch moralisches Einwirken zu erreichen ist, so war zwar auch die einfache Bevölkerung aufgerufen, die konfuzianischen Moralgebote zu befolgen, doch die Einsicht in ihre innere Notwendigkeit, d.h. die Erkenntnis des dem menschlichen Zusammenleben zugrundeliegenden Ordnungsprinzips galt als allein den Gebildeten (shidafu) vorbehalten. Diese Erkenntnis wurde als Krönung eines langen und sorgfältigen Studiums der klassischen Schriften und ihrer Auslegung durch massgebende Konfuzianer angesehen. Die dahin führende Bildung sollte auch die Legitimation für den Herrschaftsanspruch der Gebildetenschicht im China seit der Song-Zeit begründen. Der in dem eingangs zitierten Toranschlag implizierte Anspruch, den wahren Sinn der konfuzianischen Lehre verstanden zu haben und ihn jedermann leicht klarmachen zu können, verstiess also nicht nur gegen die Rolle, die nach üblicher Auffassung Leuten vom Stande Wang Yins zukam, er bedeutete auch eine Herausforderung der traditionellen Vorstellung von Bildung. ISBN 3496008865Ethnologie [Wang, Gen] 1986.
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Berlin, Reimer, VII, 268 S., broschiert. Ein gutes und sauberes Exemplar. - Im 14. Jahr der Regierungsperiode Zhengde, anno 1519 unserer Zeitrechnung, brachte Wang Yin, Spross einer Salzsiederfamilie der Tai-zhou-Region, folgende Aufschrift an seinem Haustor an: "Das dao, das ich lehre, steht in der Tradition von Fu Xi, Shen Nong, dem Gelben Kaiser, der Herrscher Yao, Shun, Yu, Tang, Wen und Wu wie auch des Herzogs von Zhou und des Konfuzius. Ich werde es jedem, dessen Sinn aufs Lernen gerichtet ist, vermitteln - sei er nun alt oder jung, in hoch oder gering geachteter Stellung, gescheit oder einfältig." Wang Yin hatte als Kind lediglich vier Jahre lang die Dorfschule besucht und war erst als Erwachsener daran gegangen, autodidaktisch sich einige der klassischen konfuzianischen Schriften zu erarbeiten. Dabei ging er davon aus, dass man durch eigene Kraft zu Erkenntnis gelangen müsse und nicht an den Kommentaren zu den Kanonischen Schriften kleben dürfe. Als ihn der Dorfschullehrer auf die Ähnlichkeit seiner Lehre mit derjenigen Wang Yangmings (1472-1529, MBD 1408-19) - des wohl bedeutendsten Philosophen seiner Zeit - hinwies, soll Yin in Anbetracht der hohen Beamtenstellung Wang Yangmings geäussert haben: "Ist das denn möglich? Die Gebildeten (shidafu) von heute gehen doch alle ganz auf in den Vorbereitungen für die Staatsprüfungen und berauschen sich an Ruhm und Reichtum. Sollte es unter ihnen wirklich einen geben, der die gleiche Auffassung vom Lernen wie ich vertritt? Den muss ich aufsuchen, um zu sehen, ob er nicht mit seiner Gelehrsamkeit die Menschen hinters Licht führt." Indem Wang Yin sich so kühn zum Lehrer ausrief, verstiess er gleich in mehrfacher Hinsicht gegen die Normen seiner Zeit. Wenn der chinesische Staat seit der Song-Zeit (960-1279) offiziell dem konfuzianischen Ideal verpflichtet war, wonach ein friedliches Zusammenleben nicht durch Strafen, sondern durch moralisches Einwirken zu erreichen ist, so war zwar auch die einfache Bevölkerung aufgerufen, die konfuzianischen Moralgebote zu befolgen, doch die Einsicht in ihre innere Notwendigkeit, d.h. die Erkenntnis des dem menschlichen Zusammenleben zugrundeliegenden Ordnungsprinzips galt als allein den Gebildeten (shidafu) vorbehalten. Diese Erkenntnis wurde als Krönung eines langen und sorgfältigen Studiums der klassischen Schriften und ihrer Auslegung durch massgebende Konfuzianer angesehen. Die dahin führende Bildung sollte auch die Legitimation für den Herrschaftsanspruch der Gebildetenschicht im China seit der Song-Zeit begründen. Der in dem eingangs zitierten Toranschlag implizierte Anspruch, den wahren Sinn der konfuzianischen Lehre verstanden zu haben und ihn jedermann leicht klarmachen zu können, verstiess also nicht nur gegen die Rolle, die nach üblicher Auffassung Leuten vom Stande Wang Yins zukam, er bedeutete auch eine Herausforderung der traditionellen Vorstellung von Bildung. ISBN 3496008865Ethnologie [Wang, Gen] 1986.
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ISBN: 3496008865 bzw. 9783496008866, in Deutsch, Reimer, Berlin, Deutschland.
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Berlin, Reimer, VII, 268 S., broschiert. Ein gutes und sauberes Exemplar. - Im 14. Jahr der Regierungsperiode Zhengde, anno 1519 unserer Zeitrechnung, brachte Wang Yin, Spross einer Salzsiederfamilie der Tai-zhou-Region, folgende Aufschrift an seinem Haustor an: "Das dao, das ich lehre, steht in der Tradition von Fu Xi, Shen Nong, dem Gelben Kaiser, der Herrscher Yao, Shun, Yu, Tang, Wen und Wu wie auch des Herzogs von Zhou und des Konfuzius. Ich werde es jedem, dessen Sinn aufs Lernen gerichtet ist, vermitteln - sei er nun alt oder jung, in hoch oder gering geachteter Stellung, gescheit oder einfältig." Wang Yin hatte als Kind lediglich vier Jahre lang die Dorfschule besucht und war erst als Erwachsener daran gegangen, autodidaktisch sich einige der klassischen konfuzianischen Schriften zu erarbeiten. Dabei ging er davon aus, dass man durch eigene Kraft zu Erkenntnis gelangen müsse und nicht an den Kommentaren zu den Kanonischen Schriften kleben dürfe. Als ihn der Dorfschullehrer auf die Ähnlichkeit seiner Lehre mit derjenigen Wang Yangmings (1472-1529, MBD 1408-19) - des wohl bedeutendsten Philosophen seiner Zeit - hinwies, soll Yin in Anbetracht der hohen Beamtenstellung Wang Yangmings geäussert haben: "Ist das denn möglich? Die Gebildeten (shidafu) von heute gehen doch alle ganz auf in den Vorbereitungen für die Staatsprüfungen und berauschen sich an Ruhm und Reichtum. Sollte es unter ihnen wirklich einen geben, der die gleiche Auffassung vom Lernen wie ich vertritt? Den muss ich aufsuchen, um zu sehen, ob er nicht mit seiner Gelehrsamkeit die Menschen hinters Licht führt." Indem Wang Yin sich so kühn zum Lehrer ausrief, verstiess er gleich in mehrfacher Hinsicht gegen die Normen seiner Zeit. Wenn der chinesische Staat seit der Song-Zeit (960-1279) offiziell dem konfuzianischen Ideal verpflichtet war, wonach ein friedliches Zusammenleben nicht durch Strafen, sondern durch moralisches Einwirken zu erreichen ist, so war zwar auch die einfache Bevölkerung aufgerufen, die konfuzianischen Moralgebote zu befolgen, doch die Einsicht in ihre innere Notwendigkeit, d.h. die Erkenntnis des dem menschlichen Zusammenleben zugrundeliegenden Ordnungsprinzips galt als allein den Gebildeten (shidafu) vorbehalten. Diese Erkenntnis wurde als Krönung eines langen und sorgfältigen Studiums der klassischen Schriften und ihrer Auslegung durch massgebende Konfuzianer angesehen. Die dahin führende Bildung sollte auch die Legitimation für den Herrschaftsanspruch der Gebildetenschicht im China seit der Song-Zeit begründen. Der in dem eingangs zitierten Toranschlag implizierte Anspruch, den wahren Sinn der konfuzianischen Lehre verstanden zu haben und ihn jedermann leicht klarmachen zu können, verstiess also nicht nur gegen die Rolle, die nach üblicher Auffassung Leuten vom Stande Wang Yins zukam, er bedeutete auch eine Herausforderung der traditionellen Vorstellung von Bildung. ISBN 3496008865 Ethnologie [Wang, Gen] 1986 Wir versenden am Tag der Bestellung von Montag bis Freitag.
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Wang Gen (1483 - 1541) und seine Lehre. Eine kritische Position im späten Konfuzianismus. Marburger Studien zur Afrika- und Asienkunde. Ser. B, Asien 8. (1986)
DE PB US
ISBN: 9783496008866 bzw. 3496008865, in Deutsch, Berlin: Reimer, Taschenbuch, gebraucht.
Von Händler/Antiquariat, Fundus-Online GbR Borkert Schwarz Zerfass [8335842], Berlin, Germany.
Ein gutes und sauberes Exemplar. - Im 14. Jahr der Regierungsperiode Zhengde, anno 1519 unserer Zeitrechnung, brachte Wang Yin, Spross einer Salzsiederfamilie der Tai-zhou-Region, folgende Aufschrift an seinem Haustor an: "Das dao, das ich lehre, steht in der Tradition von Fu Xi, Shen Nong, dem Gelben Kaiser, der Herrscher Yao, Shun, Yu, Tang, Wen und Wu wie auch des Herzogs von Zhou und des Konfuzius. Ich werde es jedem, dessen Sinn aufs Lernen gerichtet ist, vermitteln - sei er nun alt oder jung, in hoch oder gering geachteter Stellung, gescheit oder einfältig." Wang Yin hatte als Kind lediglich vier Jahre lang die Dorfschule besucht und war erst als Erwachsener daran gegangen, autodidaktisch sich einige der klassischen konfuzianischen Schriften zu erarbeiten. Dabei ging er davon aus, dass man durch eigene Kraft zu Erkenntnis gelangen müsse und nicht an den Kommentaren zu den Kanonischen Schriften kleben dürfe. Als ihn der Dorfschullehrer auf die Ähnlichkeit seiner Lehre mit derjenigen Wang Yangmings (1472-1529, MBD 1408-19) - des wohl bedeutendsten Philosophen seiner Zeit - hinwies, soll Yin in Anbetracht der hohen Beamtenstellung Wang Yangmings geäussert haben: "Ist das denn möglich? Die Gebildeten (shidafu) von heute gehen doch alle ganz auf in den Vorbereitungen für die Staatsprüfungen und berauschen sich an Ruhm und Reichtum. Sollte es unter ihnen wirklich einen geben, der die gleiche Auffassung vom Lernen wie ich vertritt? Den muss ich aufsuchen, um zu sehen, ob er nicht mit seiner Gelehrsamkeit die Menschen hinters Licht führt." Indem Wang Yin sich so kühn zum Lehrer ausrief, verstiess er gleich in mehrfacher Hinsicht gegen die Normen seiner Zeit. Wenn der chinesische Staat seit der Song-Zeit (960-1279) offiziell dem konfuzianischen Ideal verpflichtet war, wonach ein friedliches Zusammenleben nicht durch Strafen, sondern durch moralisches Einwirken zu erreichen ist, so war zwar auch die einfache Bevölkerung aufgerufen, die konfuzianischen Moralgebote zu befolgen, doch die Einsicht in ihre innere Notwendigkeit, d.h. die Erkenntnis des dem menschlichen Zusammenleben zugrundeliegenden Ordnungsprinzips galt als allein den Gebildeten (shidafu) vorbehalten. Diese Erkenntnis wurde als Krönung eines langen und sorgfältigen Studiums der klassischen Schriften und ihrer Auslegung durch massgebende Konfuzianer angesehen. Die dahin führende Bildung sollte auch die Legitimation für den Herrschaftsanspruch der Gebildetenschicht im China seit der Song-Zeit begründen. Der in dem eingangs zitierten Toranschlag implizierte Anspruch, den wahren Sinn der konfuzianischen Lehre verstanden zu haben und ihn jedermann leicht klarmachen zu können, verstiess also nicht nur gegen die Rolle, die nach üblicher Auffassung Leuten vom Stande Wang Yins zukam, er bedeutete auch eine Herausforderung der traditionellen Vorstellung von Bildung. ISBN 3496008865 Sprache: Deutsch Gewicht in Gramm: 550, Books.
Ein gutes und sauberes Exemplar. - Im 14. Jahr der Regierungsperiode Zhengde, anno 1519 unserer Zeitrechnung, brachte Wang Yin, Spross einer Salzsiederfamilie der Tai-zhou-Region, folgende Aufschrift an seinem Haustor an: "Das dao, das ich lehre, steht in der Tradition von Fu Xi, Shen Nong, dem Gelben Kaiser, der Herrscher Yao, Shun, Yu, Tang, Wen und Wu wie auch des Herzogs von Zhou und des Konfuzius. Ich werde es jedem, dessen Sinn aufs Lernen gerichtet ist, vermitteln - sei er nun alt oder jung, in hoch oder gering geachteter Stellung, gescheit oder einfältig." Wang Yin hatte als Kind lediglich vier Jahre lang die Dorfschule besucht und war erst als Erwachsener daran gegangen, autodidaktisch sich einige der klassischen konfuzianischen Schriften zu erarbeiten. Dabei ging er davon aus, dass man durch eigene Kraft zu Erkenntnis gelangen müsse und nicht an den Kommentaren zu den Kanonischen Schriften kleben dürfe. Als ihn der Dorfschullehrer auf die Ähnlichkeit seiner Lehre mit derjenigen Wang Yangmings (1472-1529, MBD 1408-19) - des wohl bedeutendsten Philosophen seiner Zeit - hinwies, soll Yin in Anbetracht der hohen Beamtenstellung Wang Yangmings geäussert haben: "Ist das denn möglich? Die Gebildeten (shidafu) von heute gehen doch alle ganz auf in den Vorbereitungen für die Staatsprüfungen und berauschen sich an Ruhm und Reichtum. Sollte es unter ihnen wirklich einen geben, der die gleiche Auffassung vom Lernen wie ich vertritt? Den muss ich aufsuchen, um zu sehen, ob er nicht mit seiner Gelehrsamkeit die Menschen hinters Licht führt." Indem Wang Yin sich so kühn zum Lehrer ausrief, verstiess er gleich in mehrfacher Hinsicht gegen die Normen seiner Zeit. Wenn der chinesische Staat seit der Song-Zeit (960-1279) offiziell dem konfuzianischen Ideal verpflichtet war, wonach ein friedliches Zusammenleben nicht durch Strafen, sondern durch moralisches Einwirken zu erreichen ist, so war zwar auch die einfache Bevölkerung aufgerufen, die konfuzianischen Moralgebote zu befolgen, doch die Einsicht in ihre innere Notwendigkeit, d.h. die Erkenntnis des dem menschlichen Zusammenleben zugrundeliegenden Ordnungsprinzips galt als allein den Gebildeten (shidafu) vorbehalten. Diese Erkenntnis wurde als Krönung eines langen und sorgfältigen Studiums der klassischen Schriften und ihrer Auslegung durch massgebende Konfuzianer angesehen. Die dahin führende Bildung sollte auch die Legitimation für den Herrschaftsanspruch der Gebildetenschicht im China seit der Song-Zeit begründen. Der in dem eingangs zitierten Toranschlag implizierte Anspruch, den wahren Sinn der konfuzianischen Lehre verstanden zu haben und ihn jedermann leicht klarmachen zu können, verstiess also nicht nur gegen die Rolle, die nach üblicher Auffassung Leuten vom Stande Wang Yins zukam, er bedeutete auch eine Herausforderung der traditionellen Vorstellung von Bildung. ISBN 3496008865 Sprache: Deutsch Gewicht in Gramm: 550, Books.
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Symbolbild
Monika Übelhör, Herausgeber: Hans J Greschat, Herausgeber: Herrmann Jungraithmayr, Herausgeber: W Haenisch
Wang Gen (1483-1541) und seine Lehre: Eine kritische Position im späten Konfuzianismus (1986)
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ISBN: 9783496008866 bzw. 3496008865, in Deutsch, 268 Seiten, Reimer, Dietrich, Taschenbuch, gebraucht.
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Symbolbild
Wang Gen (1483 - 1541) und seine Lehre. Eine kritische Position im späten Konfuzianismus. Marburger Studien zur Afrika- und Asienkunde. Ser. B, Asien 8. (1986)
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ISBN: 9783496008866 bzw. 3496008865, in Deutsch, Berlin: Reimer, 1986. gebraucht.
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VII, 268 S., broschiert.
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