Die Emigration der Wissenschaften nach 1933 - Disziplingeschichtliche Studien.
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282 Seiten. Gebundene Ausgabe. Hardcoverband in neuwertigem Zustand. - Die in diesem Band zusammengefassten Aufsätze sind den Schicksalen der Wissenschaftler gewidmet, die das Dritte Reich als politische Gegner und „rassisch" Fremde aus den deutschen und österreichischen Universitäten und Forschungsstätten vertrieb und die darauf mit dem konstruktiven Schritt der Auswanderung geantwortet haben. Der Stil der Vertreibung hatte den Anschein der Legalität, nachdem die „Verordnung zum Schutze von Volk und Staat" wesentliche Grundrechte der Weimarer Verfassung ausser Kraft gesetzt hatte. Das grossenteils aus deutsch-nationalen und konservativen Ministern zusammengesetzte Reichskabinett erliess am 7. April 1933 das „Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums". Es verwirklichte einen traditionellen Programmpunkt des bürgerlichen Antisemitismus, widerrief die Gleichstellung aller Bürger unabhängig von Religion oder Kaste und bedeutete das Ende der fast 200 Jahre zuvor eingeleiteten Emanzipation der Juden in Gesellschaft und Staat. Ein zweites Gesetz — die „Erste Verordnung zum Reichsbürgergesetz" („Nürnberger Gesetze") vom September 1935 — hob die 1933 zugestandenen Ausnahmen für Frontkämpfer auf: 1933 war das erste und letzte Mal, dass eine jüdische Organisation die Regierung (u.z. durch den Reichspräsidenten von Hindenburg) dazu bewegen konnte, ein antisemitisches Reichsgesetz vor seinem Inkrafttreten durch das Kabinett modifizieren zu lassen. Die Selbsttäuschung über die Kongruenz politischer und nationalistischer Ziele von radikalen und konservativen Rechten sollte der Widerstand vom 20. Juli 1944 vergeblich ungeschehen zu machen versuchen. Die 1933 hier und da gemachten Versuche, den Schaden zu begrenzen, den die Universitäten und Akademien durch den Verlust von zum Teil führenden Köpfen in den jeweiligen Disziplinen erlitten, ging in Konformismus und Anpassung, die Begeisterung über die „nationale Revolution" unter, in Furcht vor den Folgen von Widerspruch für Person und Stellung — was man vielleicht das „Martin-Heidegger-Syndrom" nennen könnte. Das Gesetz traf aber ebenso die politisch engagierten Gegner des Nationalsozialismus und zwang viele, besonders die im öffentlichen Leben hervortretenden Linksradikalen und Sozialdemokraten zur lebensrettenden Flucht über die Grenzen. (Auszug Einleitung) Versand D: 3,00 EUR Drittes Reich. Exil. Wissenschaftler. Deutsche Geschichte 1933-1945. Wissenschaft. Naturwissenschaft.

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282 Seiten. Hardcoverband in neuwertigem Zustand. - Die in diesem Band zusammengefassten Aufsätze sind den Schicksalen der Wissenschaftler gewidmet, die das Dritte Reich als politische Gegner und „rassisch" Fremde aus den deutschen und österreichischen Universitäten und Forschungsstätten vertrieb und die darauf mit dem konstruktiven Schritt der Auswanderung geantwortet haben. Der Stil der Vertreibung hatte den Anschein der Legalität, nachdem die „Verordnung zum Schutze von Volk und Staat" wesentliche Grundrechte der Weimarer Verfassung ausser Kraft gesetzt hatte. Das grossenteils aus deutsch-nationalen und konservativen Ministern zusammengesetzte Reichskabinett erliess am 7. April 1933 das „Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums". Es verwirklichte einen traditionellen Programmpunkt des bürgerlichen Antisemitismus, widerrief die Gleichstellung aller Bürger unabhängig von Religion oder Kaste und bedeutete das Ende der fast 200 Jahre zuvor eingeleiteten Emanzipation der Juden in Gesellschaft und Staat. Ein zweites Gesetz — die „Erste Verordnung zum Reichsbürgergesetz" („Nürnberger Gesetze") vom September 1935 — hob die 1933 zugestandenen Ausnahmen für Frontkämpfer auf: 1933 war das erste und letzte Mal, dass eine jüdische Organisation die Regierung (u.z. durch den Reichspräsidenten von Hindenburg) dazu bewegen konnte, ein antisemitisches Reichsgesetz vor seinem Inkrafttreten durch das Kabinett modifizieren zu lassen. Die Selbsttäuschung über die Kongruenz politischer und nationalistischer Ziele von radikalen und konservativen Rechten sollte der Widerstand vom 20. Juli 1944 vergeblich ungeschehen zu machen versuchen. Die 1933 hier und da gemachten Versuche, den Schaden zu begrenzen, den die Universitäten und Akademien durch den Verlust von zum Teil führenden Köpfen in den jeweiligen Disziplinen erlitten, ging in Konformismus und Anpassung, die Begeisterung über die „nationale Revolution" unter, in Furcht vor den Folgen von Widerspruch für Person und Stellung — was man vielleicht das „Martin-Heidegger-Syndrom" nennen könnte. Das Gesetz traf aber ebenso die politisch engagierten Gegner des Nationalsozialismus und zwang viele, besonders die im öffentlichen Leben hervortretenden Linksradikalen und Sozialdemokraten zur lebensrettenden Flucht über die Grenzen. (Auszug Einleitung) Sprache: Deutsch Gewicht in Gramm: 750, Books.

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Gebundene Ausgabe, Label: De Gruyter, De Gruyter, Produktgruppe: Book, Publiziert: 1991-01-01, Studio: De Gruyter.