Wenn sie wüsste

Freida McFaddens Wenn sie wüsste verankert sich in der Atmosphäre eines scheinbar idyllischen Haushalts auf Long Island, die sich bald als gefährliches Irrenbild entlarvt. Millie, eine junge Frau mit einer tragischen Vorgeschichte, tritt in die Dienstbeziehung mit der Familie ein und hofft auf Stabilität. Sofort tritt eine subtile Ungleichheit zwischen ihr und der wohlhabenden Hausherrin Nina zutage, während die Zufriedenheit des ersten Moments einer behutsam wachsenden Spannung weicht. Schon bald wird Millie mit Vorwürfen konfrontiert, die nichts mit ihrer eigentlichen Schuld zu tun zu haben scheinen, und die Situation eskaliert schleichend. Ninas Verhalten gegenüber Millie und die Reaktionen der Familie offenbaren eine toxische Dynamik, in der Vertrauen und Wahrheit untergraben werden. Die Geschichte treibt mit einem glauwürdigen, kalten Spannungsfluss darauf zu, dass eine falsche Anschuldigung alles zerstören kann, wozu Millie sich bemüht hat. McFadden zeichnet dabei geschliffen das Porträt einer Machtbalance, in der sich Gier, Neid und Rachsucht hinter einer höflich gewandeten Fassade verstecken. Die Erzählung hält den Leser in einem beständigen Zweifel, ob Millie der Realität trauen kann oder ob ihr Albtraum nur der Spiegel einer kollektiven Ungerechtigkeit ist.