Systemunrecht und Strafrecht: am Beispiel der Mauerschützen in der ehemaligen DDR
Ein Angebot gefunden

Brungs und Hönicke Medienversand, [3437067].
167 Seiten. Kartoniert.Originalkartonband in sehr gutem, sauberem Zustand. - Zum dritten Mal in der Rechtsgeschichte dieses Jahrhunderts haben Rechtswissenschaft und Strafgerichte in Deutschland sich mit der nachträglichen Beurteilung politischen Systembruchs und seinen Strafrechtsfolgen auseinanderzusetzen. Das erste Mal ging es um Vorbereitung, Verlauf und Folgen der Novemberrevolution von 1918 und den anschliessenden Schutz der jungen deutschen Republik das zweite Mal um den in der deutschen Staats- und Justizgewalt verbreiteten, vorauseilenden Gehorsam bei der Durchsetzung nationalsozialistischen Unrechts sowie die teils verweigerte teils verzögerte strafrechtliche Ahndung nach 1945. Im dritten Versuch nach Wende und Ende der DDR stehen System und Systemunrecht des Staatssozialismus - missverständlich als "Regierungskriminalität" bezeichnet - vor dem Strafrichter. Wohl in keinem anderen Strafverfahren finden sich Konflikte und Kontroversen um deutsche Vergangenheitsbewältigung gegenwärtig so zugespitzt, wie in den "Mauerschützenprozessen". Die ersten Urteile gegen frühere DDR-Grenzsoldaten wurden vom Berliner Landgericht gefällt, zahlreiche weitere sollen folgen. Auch gegen den aus Russland zurückgeführten ehemaligen Staatsratsvorsitzenden der DDR, Erich, Honecker, ist Anklage wegen der Mauerschüsse erhoben worden. Damit wird auch der "Fall Honecker" zu einem "Mauerschützenprozess". Ungeachtet des immer wahrscheinlicher werdenden vorzeitigen Endes des Honecker-Prozesses - wegen des angegriffenen Gesundheitszustands des Hauptangeklagten - wird die Diskussion über Sinn und Grenzen justizstaatlicher Vergangenheitsverarbeitung weitergehen. (Auszug Vorwort).

Daten vom 29.06.2015 06:52h
ISBN (andere Schreibweisen): 3-87061-412-9, 978-3-87061-412-6