Homo mundanus: Jenseits der anthropischen Denkform der Moderne
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9783942393416 - Homo mundanus

Homo mundanus (1781)

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'Der Mensch ist der einzigartige Begriff, von dem man ausgehen und auf den man alles zurückführen muss.' Diese 1755 von Diderot formulierte Formel bildet das innerste Axiom der in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts sich bildenden Moderne. Wolfgang Welsch bezeichnet es als das 'anthropische Prinzip': Der Mensch ist das sinngebende Prinzip von allem. In der Kritik der reinen Vernunft (1781) hat Kant die umfassende und bis heute wirkmächtige Begründung dieses Prinzips gegeben: Weil alle Gegenstände, auf die wir uns beziehen, grundlegend durch die apriorischen Formen unseres Erkenntnisvermögens (Anschauungsformen und Kategorien) bestimmt sind, müssen sich 'die Gegenstände […] nach unserem Erkenntnis richten'. Wir können insgesamt 'nicht anders verfahren als […] zu anthropomorphisieren'. So bildet der Mensch in der Tat das Mass der Welt. Der Mensch ist nicht erst das sinngebende, sondern schon das gegenstandskonstituierende Prinzip der Welt. Das ist der ausschlaggebende Schritt. Kants theoretische Philosophie hat dem von Diderot ausgerufenen anthropischen Prinzip seine perfekte epistemische Legitimation verliehen. Diderot hatte das Prinzip proklamiert, Kant hat es verbindlich gemacht. Damit war es, zweihundertfünfzig Jahre nach der kosmischen Dezentrierung durch Kopernikus, zu einer epistemischen Rezentrierung des Menschen gekommen. Selbstverständlich blieb die Stellung des Menschen im Kosmos dezentral. Aber dem begegnete nun eine epistemische Rezentrierung. Hinsichtlich der Erkenntnis und schon hinsichtlich aller Erfahrung bildet der Mensch das Zentrum der Welt: alle Gegenstände der Welt sind menschlich konfiguriert, sind ein Reflex unserer Verfassung. Dieser neuartige Anthropozentrismus bildet fortan das tragende Prinzip der modernen Denkweise. Zwar gab es auch Ansätze zu einer Kritik dieser Denkweise, ja sogar engagierte Versuche, sie zu überwinden. Doch all diese Ansätze haben schliesslich die anthropische Bahn nicht verlassen, sondern allenfalls variantenreicher gemacht. So etwa Frege, Husserl, Heidegger und auch Foucault mit dem vielleicht fulminantesten Angriff auf die anthropische Denkform der Moderne – er, der als der entschiedenste Kritiker der anthropischen Denkform angetreten war, wurde zu deren Erneuerer. Aber das Befangensein in dieser Denkform lähmt unser Denken. Eine effiziente Kritik daran ist dringender denn je. Eben dieser Aufgabe hat sich Wolfgang Welsch gestellt. Er deckt den eigentlichen Grund sowohl der Ausrufung wie der Verfehltheit des anthropischen Axioms auf: die Annahme einer grundlegenden Disparität zwischen Mensch und Welt, einer essentiellen Weltfremdheit des Menschen. – Mit Homo mundanus legt er eine ebenso umfassende wie fundierte Kritik des anthropischen Prinzips vor. Wolfgang Welsch, 22.2 x 14.0 x 5.3 cm, Buch.
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9783942393416 - Wolfgang Welsch: Homo mundanus
Wolfgang Welsch

Homo mundanus (2012)

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Jenseits der anthropischen Denkform der Moderne, Buch, Buch, 1., Aufl. 'Der Mensch ist der einzigartige Begriff, von dem man ausgehen und auf den man alles zurückführen muss.' Diese 1755 von Diderot formulierte Formel bildet das innerste Axiom der in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts sich bildenden Moderne. Wolfgang Welsch bezeichnet es als das 'anthropische Prinzip': Der Mensch ist das sinngebende Prinzip von allem. In der Kritik der reinen Vernunft (1781) hat Kant die umfassende und bis heute wirkmächtige Begründung dieses Prinzips gegeben: Weil alle Gegenstände, auf die wir uns beziehen, grundlegend durch die apriorischen Formen unseres Erkenntnisvermögens (Anschauungsformen und Kategorien) bestimmt sind, müssen sich 'die Gegenstände […] nach unserem Erkenntnis richten'. Wir können insgesamt 'nicht anders verfahren als […] zu anthropomorphisieren'. So bildet der Mensch in der Tat das Mass der Welt. Der Mensch ist nicht erst das sinngebende, sondern schon das gegenstandskonstituierende Prinzip der Welt. Das ist der ausschlaggebende Schritt. Kants theoretische Philosophie hat dem von Diderot ausgerufenen anthropischen Prinzip seine perfekte epistemische Legitimation verliehen. Diderot hatte das Prinzip proklamiert, Kant hat es verbindlich gemacht. Damit war es, zweihundertfünfzig Jahre nach der kosmischen Dezentrierung durch Kopernikus, zu einer epistemischen Rezentrierung des Menschen gekommen. Selbstverständlich blieb die Stellung des Menschen im Kosmos dezentral. Aber dem begegnete nun eine epistemische Rezentrierung. Hinsichtlich der Erkenntnis und schon hinsichtlich aller Erfahrung bildet der Mensch das Zentrum der Welt: alle Gegenstände der Welt sind menschlich konfiguriert, sind ein Reflex unserer Verfassung. Dieser neuartige Anthropozentrismus bildet fortan das tragende Prinzip der modernen Denkweise. Zwar gab es auch Ansätze zu einer Kritik dieser Denkweise, ja sogar engagierte Versuche, sie zu überwinden. Doch all diese Ansätze haben schliesslich die anthropische Bahn nicht verlassen, sondern allenfalls variantenreicher gemacht. So etwa Frege, Husserl, Heidegger und auch Foucault mit dem vielleicht fulminantesten Angriff auf die anthropische Denkform der Moderne – er, der als der entschiedenste Kritiker der anthropischen Denkform angetreten war, wurde zu deren Erneuerer. Aber das Befangensein in dieser Denkform lähmt unser Denken. Eine effiziente Kritik daran ist dringender denn je. Eben dieser Aufgabe hat sich Wolfgang Welsch gestellt. Er deckt den eigentlichen Grund sowohl der Ausrufung wie der Verfehltheit des anthropischen Axioms auf: die Annahme einer grundlegenden Disparität zwischen Mensch und Welt, einer essentiellen Weltfremdheit des Menschen. – Mit Homo mundanus legt er eine ebenso umfassende wie fundierte Kritik des anthropischen Prinzips vor. gebunden.
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9783942393416 - Wolfgang Welsch: Homo mundanus : Jenseits der anthropischen Denkform der Moderne
Wolfgang Welsch

Homo mundanus : Jenseits der anthropischen Denkform der Moderne (2012)

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Neuware - Die evolutionäre Betrachtung zeigt, dass der Mensch von seinen elementarsten bis zu seinen höchsten Fähigkeiten kein Weltfremdling, sondern ein Weltwesen ist. Der Mensch steht nicht, wie in der Moderne angenommen, als einzigartiges Wesen dem Rest der Welt gegenüber, sondern ist ein von Grund auf welthaftes Wesen. Nicht homo humanus, sondern homo mundanus ist die zutreffende Bestimmung des Menschen.Wenn die Moderne glaubte, alles sei vom Menschen aus und auf diesen hin zu verstehen, so beruhte dies auf der Annahme, dass der Mensch eigentlich ein Weltfremdling sei. Ein solcher soll er sein, weil er durch eine weltüberlegene und ihn von allen anderen Lebewesen unterscheidende Natur ausgezeichnet ist. Diese Sondernatur des Menschen wurde traditionell darin gesehen, dass der Mensch das einzige mit Rationalität begabte Wesen sei. Das kam in der Definition des Menschen als animal rationale zum Ausdruck. Eine Seele mögen die anderen Lebewesen auch besitzen; sogar die Pflanzen haben vielleicht eine solche, und die Tiere verfügen zudem über Empfindung und Wahrnehmung und wohl auch über Gedächtnis und Phantasie. Aber Rationalität soll ausschliesslich dem Menschen zukommen, soll dessen Monopol und Privileg sein.Dies ist allerdings, wie neuere wissenschaftliche Befunde gezeigt haben, unhaltbar.Viele Tiere verfügen bereits über erstaunliche rationale Fähigkeiten. Unsere Rationalität ist demgegenüber zwar weiter fortgeschritten, aber sie hat sich eben aus prähumanen Vorgaben und Errungenschaften entwickelt. Das zeigt, dass wir kraft der Rationalität gerade nicht absolute Sonderwesen sind, sondern in einer Kontinuität mit den anderen Lebewesen stehen. Und so belegt das Merkmal, das einst als Alleinstellungsmerkmal und als Beleg für die Disparität der menschlichen gegenüber der weltlichen Natur gelten sollte, paradigmatisch, was für jeden Zug des Menschen gilt: dass er von Vorgaben und Anbahnungen aus erwachsen ist, die sich auch sonstwo in der Welt schon finden. 'Geist' ist evolutionär erwachsen, und somit sind wir Menschen nicht nur in unserem biologischen, emotionalen und ethologischen, sondern noch in unserem kognitiven Setup zutiefst weltgeprägte und weltverbundene Wesen. 1004 pp. Deutsch, Books.
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Wolfgang Welsch

Homo mundanus : Jenseits der anthropischen Denkform der Moderne (2012)

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Neuware - 'Der Mensch ist der einzigartige Begriff, von dem man ausgehen und auf den man alles zurückführen muss.' Diese 1755 von Diderot formulierte Formel bildet das innerste Axiom der in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts sich bildenden Moderne. Wolfgang Welsch bezeichnet es als das 'anthropische Prinzip': Der Mensch ist das sinngebende Prinzip von allem.In der Kritik der reinen Vernunft (1781) hat Kant die umfassende und bis heute wirkmächtige Begründung dieses Prinzips gegeben: Weil alle Gegenstände, auf die wir uns beziehen, grundlegend durch die apriorischen Formen unseres Erkenntnisvermögens (Anschauungsformen und Kategorien) bestimmt sind, müssen sich 'die Gegenstände [ ] nach unserem Erkenntnis richten'. Wir können insgesamt 'nicht anders verfahren als [ ] zu anthropomorphisieren'. So bildet der Mensch in der Tat das Mass der Welt. Der Mensch ist nicht erst das sinngebende, sondern schon das gegenstandskonstituierende Prinzip der Welt. Das ist der ausschlaggebende Schritt. Kants theoretische Philosophie hat dem von Diderot ausgerufenen anthropischen Prinzipseine perfekte epistemische Legitimation verliehen. Diderot hatte das Prinzip proklamiert, Kant hat es verbindlich gemacht. Damit war es, zweihundertfünfzig Jahre nach der kosmischen Dezentrierung durch Kopernikus, zu einer epistemischen Rezentrierung des Menschen gekommen. Selbstverständlich blieb die Stellung des Menschen im Kosmos dezentral. Aber dem begegnete nun eine epistemische Rezentrierung. Hinsichtlich der Erkenntnis und schon hinsichtlich aller Erfahrung bildet der Mensch das Zentrum der Welt: alle Gegenstände der Welt sind menschlich konfiguriert, sind ein Reflex unserer Verfassung. Dieser neuartige Anthropozentrismus bildet fortan das tragende Prinzip der modernen Denkweise. Zwar gab es auch Ansätze zu einer Kritik dieser Denkweise, ja sogar engagierte Versuche, sie zu überwinden. Doch all diese Ansätze haben schliesslich die anthropische Bahn nicht verlassen, sondern allenfalls variantenreicher gemacht. So etwa Frege, Husserl, Heidegger und auch Foucault mit dem vielleicht fulminantesten Angriff auf die anthropische Denkform der Moderne er, der als der entschiedenste Kritiker der anthropischen Denkform angetreten war, wurde zu deren Erneuerer.Aber das Befangensein in dieser Denkform lähmt unser Denken. Eine effiziente Kritik daran ist dringender denn je. Eben dieser Aufgabe hat sich Wolfgang Welsch gestellt. Er deckt den eigentlichen Grund sowohl der Ausrufung wie der Verfehltheit des anthropischen Axioms auf: die Annahmeeiner grundlegenden Disparität zwischen Mensch und Welt, einer essentiellen Weltfremdheit des Menschen. Mit Homo mundanus legt er eine ebenso umfassende wie fundierte Kritik des anthropischen Prinzips vor. 1004 pp. Deutsch, Books.
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9783942393416 - Wolfgang Welsch: Homo mundanus: Jenseits der anthropischen Denkform der Moderne (Hardback)
Symbolbild
Wolfgang Welsch

Homo mundanus: Jenseits der anthropischen Denkform der Moderne (Hardback) (2012)

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9783942393416 - Homo mundanus

Homo mundanus (1781)

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"Der Mensch ist der einzigartige Begriff, von dem man ausgehen und auf den man alles zurückführen muss." Diese 1755 von Diderot formulierte Formel bildet das innerste Axiom der in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts sich bildenden Moderne. Wolfgang Welsch bezeichnet es als das "anthropische Prinzip": Der Mensch ist das sinngebende Prinzip von allem.In der Kritik der reinen Vernunft (1781) hat Kant die umfassende und bis heute wirkmächtige Begründung dieses Prinzips gegeben: Weil alle Gegenstände, auf die wir uns beziehen, grundlegend durch die apriorischen Formen unseres Erkenntnisvermögens (Anschauungsformen und Kategorien) bestimmt sind, müssen sich "die Gegenstände [ ] nach unserem Erkenntnis richten". Wir können insgesamt "nicht anders verfahren als [ ] zu anthropomorphisieren". So bildet der Mensch in der Tat das Mass der Welt. Der Mensch ist nicht erst das sinngebende, sondern schon das gegenstandskonstituierende Prinzip der Welt. Das ist der ausschlaggebende Schritt. Kants theoretische Philosophie hat dem von Diderot ausgerufenen anthropischen Prinzipseine perfekte epistemische Legitimation verliehen. Diderot hatte das Prinzip proklamiert, Kant hat es verbindlich gemacht. Damit war es, zweihundertfünfzig Jahre nach der kosmischen Dezentrierung durch Kopernikus, zu einer epistemischen Rezentrierung des Menschen gekommen. Selbstverständlich blieb die Stellung des Menschen im Kosmos dezentral. Aber dem begegnete nun eine epistemische Rezentrierung. Hinsichtlich der Erkenntnis und schon hinsichtlich aller Erfahrung bildet der Mensch das Zentrum der Welt: alle Gegenstände der Welt sind menschlich konfiguriert, sind ein Reflex unserer Verfassung. Dieser neuartige Anthropozentrismus bildet fortan das tragende Prinzip der modernen Denkweise. Zwar gab es auch Ansätze zu einer Kritik dieser Denkweise, ja sogar engagierte Versuche, sie zu überwinden. Doch all diese Ansätze haben schliesslich die anthropische Bahn nicht verlassen, sondern allenfalls variantenreicher gemacht. So etwa Frege, Husserl, Heidegger und auch Foucault mit dem vielleicht fulminantesten Angriff auf die anthropische Denkform der Moderne er, der als der entschiedenste Kritiker der anthropischen Denkform angetreten war, wurde zu deren Erneuerer.Aber das Befangensein in dieser Denkform lähmt unser Denken. Eine effiziente Kritik daran ist dringender denn je. Eben dieser Aufgabe hat sich Wolfgang Welsch gestellt. Er deckt den eigentlichen Grund sowohl der Ausrufung wie der Verfehltheit des anthropischen Axioms auf: die Annahmeeiner grundlegenden Disparität zwischen Mensch und Welt, einer essentiellen Weltfremdheit des Menschen. Mit Homo mundanus legt er eine ebenso umfassende wie fundierte Kritik des anthropischen Prinzips vor.
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Welsch, Wolfgang

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Wenn die Moderne glaubte, alles sei vom Menschen aus und aufdiesen hin zu verstehen, so beruhte dies auf der Annahme, dassder Mensch eigentlich ein Weltfremdling sei. Ein solcher soll er sein,weil er durch eine weltüberlegene und ihn von allen anderen Lebewesenunterscheidende Natur ausgezeichnet ist. Diese Sondernaturdes Menschen wurde traditionell darin gesehen, dass der Menschdas einzige mit Rationalität begabte Wesen sei. Das kam in der Definitiondes Menschen als animal rationale zum Ausdruck. Eine Seelemögen die anderen Lebewesen auch besitzen; sogar die Pflanzenhaben vielleicht eine solche, und die Tiere verfügen zudem überEmpfindung und Wahrnehmung und wohl auch über Gedächtnisund Phantasie. Aber Rationalität soll ausschliesslich dem Menschenzukommen, soll dessen Monopol und Privileg sein.Nun ist dies allerdings, wie neuere wissenschaftliche Befunde gezeigthaben, unhaltbar. Viele Tiere verfügen bereits über erstaunlicherationale Fähigkeiten. Unsere Rationalität ist demgegenüberzwar weiter fortgeschritten, aber sie hat sich eben aus prähumanenVorgaben und Errungenschaften entwickelt. Das zeigt, dass wir kraftder Rationalität gerade nicht absolute Sonderwesen sind, sondern ineiner Kontinuität mit den anderen Lebewesen stehen. Und so belegtdas Merkmal, das einst als Alleinstellungsmerkmal und als Beleg fürdie Disparität der menschlichen gegenüber der weltlichen Natur geltensollte, paradigmatisch, was für jeden Zug des Menschen gilt: dasser von Vorgaben und Anbahnungen aus erwachsen ist, die sich auchsonstwo in der Welt schon finden. Geist ist evolutionär erwachsen,und somit sind wir Menschen nicht nur in unserem biologischen,emotionalen und ethologischen, sondern noch in unserem kognitivenSetup zutiefst weltgeprägte und weltverbundene Wesen. von Welsch, Wolfgang, Neu.
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