Villen in Amerika. Meisterwerke der Moderne [Gebundene Ausgabe] (Autor)
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9783170138681 - Kenneth Frampton: Villen in Amerika. Meisterwerke der Moderne [Gebundene Ausgabe] (Autor)
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Kenneth Frampton

Villen in Amerika. Meisterwerke der Moderne [Gebundene Ausgabe] (Autor) (1995)

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Orte idealisierter Selbstdarstellung Villen der Modernezwei opulente Neuerscheinungen Das freistehende Haus ausserhalb der Stadt, für eine einzelne Familie und mit enger Beziehung zur umgebenden Natur gebaut, gehört als «Villa» zu den Herausforderungen jedes Architekten. Wie an einem Musterstück lässt sich eine Vielzahl von Bauideen komprimiert darin verwirklichen. Gleichzeitig ist die Villa auch der intimste Berührungspunkt zwischen Architekt und privatem Nutzer – der meist der Auftraggeber ist – und geniesst wegen ihrer ausschliesslich privaten Nutzung die geringste Öffentlichkeitswirkung. Die Villa war und ist seit der Antike ein Ort des symbolischen Rückzugs vom Stadtleben – von diesem bleibt sie jedoch nicht nur durch die wirtschaftlichen Grundlagen abhängig. Auch ihre innere Struktur übersetzt das städtische Wohnen auf eine räumlich freiere, offenere Ordnung. Immer aber ist die Villa ein Ort der idealisierten Selbstdarstellung, ein Bau, an dem Weltanschauung zur individuellen Bauform gerinnt. Die Geschichte des Bautyps Villa beginnt in Europa mit der Antike und wurde später massgeblich von Palladio und der palladianischen Tradition formal und funktional definiert. Zu Beginn unseres Jahrhunderts setzten die Vereinigten Staaten mit Frank Lloyd Wright und dem Präriestil einerseits, Europa mit Le Corbusier und anderen Vertretern der Moderne andererseits wichtige neue Akzente. In Amerika bildete sich innert weniger Jahrzehnte jener allbekannte Typus der modernen amerikanischen Villa aus. Ein offener Kamin und die grosse sichtbare Treppenanlage im zentralen Wohnbereich gehörten ebenso unabdingbar zu ihrem Vokabular wie der Swimmingpool im Garten. Als eigenständige Entwicklungsform wandelte sich die amerikanische Villa aber schon wenig später durch die Begegnung mit den Exilanten der architektonischen Moderne aus Europa zu einem neuen Typus, wie er sich heute etwa in Beispielen eines Richard Meier oder Frank Gehry darstellt. Die Geschichte der modernen Villa in Amerika gehört zu den spannendsten Kapiteln der Architekturgeschichte. Kenneth Frampton versucht in einem Bildband anhand einer Auswahl von 34 «Meisterwerken» zumindest die wichtigsten Hauptlinien dieser Entwicklung nachzuziehen. Wie im Vorwort erläutert, stützt er seine Darstellung primär auf jene Villen, die sich in ihrer Substanz bis heute unverändert erhalten haben und von denen sich darüber hinaus neue photographische Aufnahmen erstellen liessen. Dieses Vorhaben hat sich, auch wenn es keine neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse erlaubt, dennoch in mehrfacher Hinsicht gelohnt. So setzen allein die Aufnahmen des Hauses Farnsworth von Ludwig Mies van der Rohe wie auch Philip Johnsons Glass House durch die Photographen Paul Rocheleau und Michael Freeman gemeinsam mit der hervorragenden Druckqualität einen Massstab für Architekturpublikationen. Auch Wrights «Fallingwater» dürfte kaum je zuvor so mustergültig und reichhaltig bebildert worden sein. Jene spektakulären Bauten werden hier aus der «normalen» Besucherperspektive erfasst, möglichst detailreich und in natürlichem Licht. Das Ergebnis sind Abbildungen, die ein Maximum an optischer Information enthalten, den Bauten nichts hinzufügen oder wegnehmen und auch ihre enge Bindung zur umgebenden Natur hervorragend nachvollziehbar machen. Obwohl das Schwergewicht dieses Buches insgesamt auf den opulenten Abbildungen liegt, ist auch der Text zu den einzelnen Bauten exzellent, knapp und präzis auf die Bebilderung abgestimmt. Mit kurzen Einleitungen wird versucht, die wichtigsten Schritte der Gesamtentwicklung zusammenzufassen und dabei auch jene Bauten einzubeziehen, die im Bildteil nicht ausführlich vorgestellt werden. Die Auswahl ist insgesamt überzeugend, in Richtung Gegenwart vielleicht noch oftmals spekulativ. Bei all den Vorteilen dieses Buches, das auf grösstmögliche Anschaulichkeit zielt, wiegt das Fehlen von Planmaterial zu den einzelnen Bauten jedoch um so schwerer. Ganz ohne Grundrisse ist es unmöglich, die Gesamtgestalt und Struktur der vorgestellten Bauten ausreichend zu überschauen. Hier ist eine Nachbesserung bei einer zweiten Auflage dringend anzumahnen, bei der auch ein wissenschaftlicher Apparat mit Bibliographie und Indizes nicht mehr fehlen sollte. Einem breiteren Beobachtungsraum widmet sich die Publikation von John Welsh«Das moderne Haus». Welsh stellt 29 weltweit gesammelte Beispiele der Gegenwart mit ebenfalls vorzüglichen Photographien und darüber hinaus auch ausreichendem Planmaterial vor. Welsh ordnet sein Material in vier Grundtypen«Die ideale Villa» – «Konstruktive Lösungen», «Organische Häuser» und «Kompromisse in der Stadt». Diese Typologie wirkt gerade hinsichtlich der stark unterschiedlichen regionalen Bedingungen dieser Villen jedoch allzu gewaltsam und simplifizierend. Die Sorglosigkeit in der gesamten Strukturierung findet sich dann auch im Detail. Abgesehen von zahlreichen sprachlichen, logischen und stilistischen Schwächen weist der Text auch inhaltlich schwerwiegende Lücken und Missgriffe auf. Dass Welsh etwa anlässlich Masaharu Takasakis eiförmigem Haus «Zero-Kosmologie» nicht auf das offensichtliche Vorbild von Etienne-Louis Boullée hinweist, ist ein peinliches, aber bezeichnendes Versäumnis. Insgesamt wirkt dieser äusserlich ebenfalls recht ansprechend aufgemachte Band bei näherem Hinsehen eher wie eine inhaltlich kaum bearbeitete Kompilation aus diversen Architekturzeitschriften. Den in der Einleitung formulierten Anspruch, «historische Beziehungen deutlich zu machen», löst er keinesfalls ein. Andres Lepik Neue Zürcher Zeitung Villen in Amerika. Meisterwerke der Moderne [Gebundene Ausgabe] Kenneth Frampton (Autor) In deutscher Sprache. 300 pages. Books.
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9783170138681 - Kenneth Frampton: Villen in Amerika. Meisterwerke der Moderne [Gebundene Ausgabe] (Autor) 1995
Kenneth Frampton

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1995 Hardcover 300 S. Zustand: gebraucht - sehr gut, Orte idealisierter Selbstdarstellung Villen der Modernezwei opulente Neuerscheinungen Das freistehende Haus ausserhalb der Stadt, für eine einzelne Familie und mit enger Beziehung zur umgebenden Natur gebaut, gehört als «Villa» zu den Herausforderungen jedes Architekten. Wie an einem Musterstück lässt sich eine Vielzahl von Bauideen komprimiert darin verwirklichen. Gleichzeitig ist die Villa auch der intimste Berührungspunkt zwischen Architekt und privatem Nutzer – der meist der Auftraggeber ist – und geniesst wegen ihrer ausschliesslich privaten Nutzung die geringste Öffentlichkeitswirkung. Die Villa war und ist seit der Antike ein Ort des symbolischen Rückzugs vom Stadtleben – von diesem bleibt sie jedoch nicht nur durch die wirtschaftlichen Grundlagen abhängig. Auch ihre innere Struktur übersetzt das städtische Wohnen auf eine räumlich freiere, offenere Ordnung. Immer aber ist die Villa ein Ort der idealisierten Selbstdarstellung, ein Bau, an dem Weltanschauung zur individuellen Bauform gerinnt. Die Geschichte des Bautyps Villa beginnt in Europa mit der Antike und wurde später massgeblich von Palladio und der palladianischen Tradition formal und funktional definiert. Zu Beginn unseres Jahrhunderts setzten die Vereinigten Staaten mit Frank Lloyd Wright und dem Präriestil einerseits, Europa mit Le Corbusier und anderen Vertretern der Moderne andererseits wichtige neue Akzente. In Amerika bildete sich innert weniger Jahrzehnte jener allbekannte Typus der modernen amerikanischen Villa aus. Ein offener Kamin und die grosse sichtbare Treppenanlage im zentralen Wohnbereich gehörten ebenso unabdingbar zu ihrem Vokabular wie der Swimmingpool im Garten. Als eigenständige Entwicklungsform wandelte sich die amerikanische Villa aber schon wenig später durch die Begegnung mit den Exilanten der architektonischen Moderne aus Europa zu einem neuen Typus, wie er sich heute etwa in Beispielen eines Richard Meier oder Frank Gehry darstellt. Die Geschichte der modernen Villa in Amerika gehört zu den spannendsten Kapiteln der Architekturgeschichte. Kenneth Frampton versucht in einem Bildband anhand einer Auswahl von 34 «Meisterwerken» zumindest die wichtigsten Hauptlinien dieser Entwicklung nachzuziehen. Wie im Vorwort erläutert, stützt er seine Darstellung primär auf jene Villen, die sich in ihrer Substanz bis heute unverändert erhalten haben und von denen sich darüber hinaus neue photographische Aufnahmen erstellen liessen. Dieses Vorhaben hat sich, auch wenn es keine neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse erlaubt, dennoch in mehrfacher Hinsicht gelohnt. So setzen allein die Aufnahmen des Hauses Farnsworth von Ludwig Mies van der Rohe wie auch Philip Johnsons Glass House durch die Photographen Paul Rocheleau und Michael Freeman gemeinsam mit der hervorragenden Druckqualität einen Massstab für Architekturpublikationen. Auch Wrights «Fallingwater» dürfte kaum je zuvor so mustergültig und reichhaltig bebildert worden sein. Jene spektakulären Bauten werden hier aus der «normalen» Besucherperspektive erfasst, möglichst detailreich und in natürlichem Licht. Das Ergebnis sind Abbildungen, die ein Maximum an optischer Information enthalten, den Bauten nichts hinzufügen oder wegnehmen und auch ihre enge Bindung zur umgebenden Natur hervorragend nachvollziehbar machen. Obwohl das Schwergewicht dieses Buches insgesamt auf den opulenten Abbildungen liegt, ist auch der Text zu den einzelnen Bauten exzellent, knapp und präzis auf die Bebilderung abgestimmt. Mit kurzen Einleitungen wird versucht, die wichtigsten Schritte der Gesamtentwicklung zusammenzufassen und dabei auch jene Bauten einzubeziehen, die im Bildteil nicht ausführlich vorgestellt werden. Die Auswahl ist insgesamt überzeugend, in Richtung Gegenwart vielleicht noch oftmals spekulativ. Bei all den Vorteilen dieses Buches, das auf grösstmögliche Anschaulichkeit zielt, wiegt das Fehlen von Planmaterial zu den einzelnen Bauten jedoch um so schwerer. Ganz ohne Grundrisse ist es unmöglich, die Gesamtgestalt und Struktur der vorgestellten Bauten ausreichend zu überschauen. Hier ist eine Nachbesserung bei einer zweiten Auflage dringend anzumahnen, bei der auch ein wissenschaftlicher Apparat mit Bibliographie und Indizes nicht mehr fehlen sollte. Einem breiteren Beobachtungsraum widmet sich die Publikation von John Welsh«Das moderne Haus». Welsh stellt 29 weltweit gesammelte Beispiele der Gegenwart mit ebenfalls vorzüglichen Photographien und darüber hinaus auch ausreichendem Planmaterial vor. Welsh ordnet sein Material in vier Grundtypen«Die ideale Villa» – «Konstruktive Lösungen», «Organische Häuser» und «Kompromisse in der Stadt». Diese Typologie wirkt gerade hinsichtlich der stark unterschiedlichen regionalen Bedingungen dieser Villen jedoch allzu gewaltsam und simplifizierend. Die Sorglosigkeit in der gesamten Strukturierung findet sich dann auch im Detail. Abgesehen von zahlreichen sprachlichen, logischen und stilistischen Schwächen weist der Text auch inhaltlich schwerwiegende Lücken und Missgriffe auf. Dass Welsh etwa anlässlich Masaharu Takasakis eiförmigem Haus «Zero-Kosmologie» nicht auf das offensichtliche Vorbild von Etienne-Louis Boullée hinweist, ist ein peinliches, aber bezeichnendes Versäumnis. Insgesamt wirkt dieser äusserlich ebenfalls recht ansprechend aufgemachte Band bei näherem Hinsehen eher wie eine inhaltlich kaum bearbeitete Kompilation aus diversen Architekturzeitschriften. Den in der Einleitung formulierten Anspruch, «historische Beziehungen deutlich zu machen», löst er keinesfalls ein. Andres Lepik Neue Zürcher Zeitung Villen in Amerika. Meisterwerke der Moderne [Gebundene Ausgabe] Kenneth Frampton (Autor) Versand D: 6,99 EUR Orte idealisierter Selbstdarstellung Villen der Modernezwei opulente Neuerscheinungen Das freistehende Haus ausserhalb der Stadt, für eine einzelne Familie und mit enger Beziehung zur umgebenden Natur gebaut, gehört als «Villa» zu den Herausforderungen jedes Architekten. Wie an einem Musterstück lässt sich eine Vielzahl von Bauideen komprimiert darin verwirklichen. Gleichzeitig ist die Villa auch der intimste Berührungspunkt zwischen Architekt und privatem Nutzer – der meist der Auftraggeber ist – und geniesst wegen ihrer ausschliesslich privaten Nutzung die geringste Öffentlichkeitswirkung. Die Villa war und ist seit der Antike ein Ort des symbolischen Rückzugs vom Stadtleben – von diesem bleibt sie jedoch nicht nur durch die wirtschaftlichen Grundlagen abhängig. Auch ihre innere Struktur übersetzt das städtische Wohnen auf eine räumlich freiere, offenere Ordnung. Immer aber ist die Villa ein Ort der idealisierten Selbstdarstellung, ein Bau, an dem Weltanschauung zur individuellen Bauform gerinnt. Die Geschichte des Bautyps Villa beginnt in Europa mit der Antike und wurde später massgeblich von Palladio und der palladianischen Tradition formal und funktional definiert. Zu Beginn unseres Jahrhunderts setzten die Vereinigten Staaten mit Frank Lloyd Wright und dem Präriestil einerseits, Europa mit Le Corbusier und anderen Vertretern der Moderne andererseits wichtige neue Akzente. In Amerika bildete sich innert weniger Jahrzehnte jener allbekannte Typus der modernen amerikanischen Villa aus. Ein offener Kamin und die grosse sichtbare Treppenanlage im zentralen Wohnbereich gehörten ebenso unabdingbar zu ihrem Vokabular wie der Swimmingpool im Garten. Als eigenständige Entwicklungsform wandelte sich die amerikanische Villa aber schon wenig später durch die Begegnung mit den Exilanten der architektonischen Moderne aus Europa zu einem neuen Typus, wie er sich heute etwa in Beispielen eines Richard Meier oder Frank Gehry darstellt. Die Geschichte der modernen Villa in Amerika gehört zu den spannendsten Kapiteln der Architekturgeschichte. Kenneth Frampton versucht in einem Bildband anhand einer Auswahl von 34 «Meisterwerken» zumindest die wichtigsten Hauptlinien dieser Entwicklung nachzuziehen. Wie im Vorwort erläutert, stützt er seine Darstellung primär auf jene Villen, die sich in ihrer Substanz bis heute unverändert erhalten haben und von denen sich darüber hinaus neue photographische Aufnahmen erstellen liessen. Dieses Vorhaben hat sich, auch wenn es keine neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse erlaubt, dennoch in mehrfacher Hinsicht gelohnt. So setzen allein die Aufnahmen des Hauses Farnsworth von Ludwig Mies van der Rohe wie auch Philip Johnsons Glass House durch die Photographen Paul Rocheleau und Michael Freeman gemeinsam mit der hervorragenden Druckqualität einen Massstab für Architekturpublikationen. Auch Wrights «Fallingwater» dürfte kaum je zuvor so mustergültig und reichhaltig bebildert worden sein. Jene spektakulären Bauten werden hier aus der «normalen» Besucherperspektive erfasst, möglichst detailreich und in natürlichem Licht. Das Ergebnis sind Abbildungen, die ein Maximum an optischer Information enthalten, den Bauten nichts hinzufügen oder wegnehmen und auch ihre enge Bindung zur umgebenden Natur hervorragend nachvollziehbar machen. Obwohl das Schwergewicht dieses Buches insgesamt auf den opulenten Abbildungen liegt, ist auch der Text zu den einzelnen Bauten exzellent, knapp und präzis auf die Bebilderung abgestimmt. Mit kurzen Einleitungen wird versucht, die wichtigsten Schritte der Gesamtentwicklung zusammenzufassen und dabei auch jene Bauten einzubeziehen, die im Bildteil nicht ausführlich vorgestellt werden. Die Auswahl ist insgesamt überzeugend, in Richtung Gegenwart vielleicht noch oftmals spekulativ. Bei all den Vorteilen dieses Buches, das auf grösstmögliche Anschaulichkeit zielt, wiegt das Fehlen von Planmaterial zu den einzelnen Bauten jedoch um so schwerer. Ganz ohne Grundrisse ist es unmöglich, die Gesamtgestalt und Struktur der vorgestellten Bauten ausreichend zu überschauen. Hier ist eine Nachbesserung bei einer zweiten Auflage dringend anzumahnen, bei der auch ein wissenschaftlicher Apparat mit Bibliographie und Indizes nicht mehr fehlen sollte. Einem breiteren Beobachtungsraum widmet sich die Publikation von John Welsh«Das moderne Haus». Welsh stellt 29 weltweit gesammelte Beispiele der Gegenwart mit ebenfalls vorzüglichen Photographien und darüber hinaus auch ausreichendem Planmaterial vor. Welsh ordnet sein Material in vier Grundtypen«Die ideale Villa» – «Konstruktive Lösungen», «Organische Häuser» und «Kompromisse in der Stadt». Diese Typologie wirkt gerade hinsichtlich der stark unterschiedlichen regionalen Bedingungen dieser Villen jedoch allzu gewaltsam und simplifizierend. Die Sorglosigkeit in der gesamten Strukturierung findet sich dann auch im Detail. Abgesehen von zahlreichen sprachlichen, logischen und stilistischen Schwächen weist der Text auch inhaltlich schwerwiegende Lücken und Missgriffe auf. Dass Welsh etwa anlässlich Masaharu Takasakis eiförmigem Haus «Zero-Kosmologie» nicht auf das offensichtliche Vorbild von Etienne-Louis Boullée hinweist, ist ein peinliches, aber bezeichnendes Versäumnis. Insgesamt wirkt dieser äusserlich ebenfalls recht ansprechend aufgemachte Band bei näherem Hinsehen eher wie eine inhaltlich kaum bearbeitete Kompilation aus diversen Architekturzeitschriften. Den in der Einleitung formulierten Anspruch, «historische Beziehungen deutlich zu machen», löst er keinesfalls ein. Andres Lepik Neue Zürcher Zeitung Villen in Amerika. Meisterwerke der Moderne [Gebundene Ausgabe] Kenneth Frampton (Autor), Angelegt am: 04.07.2012.
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Kohlhammer, 1995. 1995. Hardcover. Orte idealisierter Selbstdarstellung Villen der Modernezwei opulente Neuerscheinungen Das freistehende Haus ausserhalb der Stadt, für eine einzelne Familie und mit enger Beziehung zur umgebenden Natur gebaut, gehört als «Villa» zu den Herausforderungen jedes Architekten. Wie an einem Musterstück lässt sich eine Vielzahl von Bauideen komprimiert darin verwirklichen. Gleichzeitig ist die Villa auch der intimste Berührungspunkt zwischen Architekt und privatem Nutzer – der meist der Auftraggeber ist – und geniesst wegen ihrer ausschliesslich privaten Nutzung die geringste Öffentlichkeitswirkung. Die Villa war und ist seit der Antike ein Ort des symbolischen Rückzugs vom Stadtleben – von diesem bleibt sie jedoch nicht nur durch die wirtschaftlichen Grundlagen abhängig. Auch ihre innere Struktur übersetzt das städtische Wohnen auf eine räumlich freiere, offenere Ordnung. Immer aber ist die Villa ein Ort der idealisierten Selbstdarstellung, ein Bau, an dem Weltanschauung zur individuellen Bauform gerinnt. Die Geschichte des Bautyps Villa beginnt in Europa mit der Antike und wurde später massgeblich von Palladio und der palladianischen Tradition formal und funktional definiert. Zu Beginn unseres Jahrhunderts setzten die Vereinigten Staaten mit Frank Lloyd Wright und dem Präriestil einerseits, Europa mit Le Corbusier und anderen Vertretern der Moderne andererseits wichtige neue Akzente. In Amerika bildete sich innert weniger Jahrzehnte jener allbekannte Typus der modernen amerikanischen Villa aus. Ein offener Kamin und die grosse sichtbare Treppenanlage im zentralen Wohnbereich gehörten ebenso unabdingbar zu ihrem Vokabular wie der Swimmingpool im Garten. Als eigenständige Entwicklungsform wandelte sich die amerikanische Villa aber schon wenig später durch die Begegnung mit den Exilanten der architektonischen Moderne aus Europa zu einem neuen Typus, wie er sich heute etwa in Beispielen eines Richard Meier oder Frank Gehry darstellt. Die Geschichte der modernen Villa in Amerika gehört zu den spannendsten Kapiteln der Architekturgeschichte. Kenneth Frampton versucht in einem Bildband anhand einer Auswahl von 34 «Meisterwerken» zumindest die wichtigsten Hauptlinien dieser Entwicklung nachzuziehen. Wie im Vorwort erläutert, stützt er seine Darstellung primär auf jene Villen, die sich in ihrer Substanz bis heute unverändert erhalten haben und von denen sich darüber hinaus neue photographische Aufnahmen erstellen liessen. Dieses Vorhaben hat sich, auch wenn es keine neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse erlaubt, dennoch in mehrfacher Hinsicht gelohnt. So setzen allein die Aufnahmen des Hauses Farnsworth von Ludwig Mies van der Rohe wie auch Philip Johnsons Glass House durch die Photographen Paul Rocheleau und Michael Freeman gemeinsam mit der hervorragenden Druckqualität einen Massstab für Architekturpublikationen. Auch Wrights «Fallingwater» dürfte kaum je zuvor so mustergültig und reichhaltig bebildert worden sein. Jene spektakulären Bauten werden hier aus der «normalen» Besucherperspektive erfasst, möglichst detailreich und in natürlichem Licht. Das Ergebnis sind Abbildungen, die ein Maximum an optischer Information enthalten, den Bauten nichts hinzufügen oder wegnehmen und auch ihre enge Bindung zur umgebenden Natur hervorragend nachvollziehbar machen. Obwohl das Schwergewicht dieses Buches insgesamt auf den opulenten Abbildungen liegt, ist auch der Text zu den einzelnen Bauten exzellent, knapp und präzis auf die Bebilderung abgestimmt. Mit kurzen Einleitungen wird versucht, die wichtigsten Schritte der Gesamtentwicklung zusammenzufassen und dabei auch jene Bauten einzubeziehen, die im Bildteil nicht ausführlich vorgestellt werden. Die Auswahl ist insgesamt überzeugend, in Richtung Gegenwart vielleicht noch oftmals spekulativ. Bei all den Vorteilen dieses Buches, das auf grösstmögliche Anschaulichkeit zielt, wiegt das Fehlen von Planmaterial zu den einzelnen Bauten jedoch um so schwerer. Ganz ohne Grundrisse ist es unmöglich, die Gesamtgestalt und Struktur der vorgestellten Bauten ausreichend zu überschauen. Hier ist eine Nachbesserung bei einer zweiten Auflage dringend anzumahnen, bei der auch ein wissenschaftlicher Apparat mit Bibliographie und Indizes nicht mehr fehlen sollte. Einem breiteren Beobachtungsraum widmet sich die Publikation von John Welsh«Das moderne Haus». Welsh stellt 29 weltweit gesammelte Beispiele der Gegenwart mit ebenfalls vorzüglichen Photographien und darüber hinaus auch ausreichendem Planmaterial vor. Welsh ordnet sein Material in vier Grundtypen«Die ideale Villa» – «Konstruktive Lösungen», «Organische Häuser» und «Kompromisse in der Stadt». Diese Typologie wirkt gerade hinsichtlich der stark unterschiedlichen regionalen Bedingungen dieser Villen jedoch allzu gewaltsam und simplifizierend. Die Sorglosigkeit in der gesamten Strukturierung findet sich dann auch im Detail. Abgesehen von zahlreichen sprachlichen, logischen und stilistischen Schwächen weist der Text auch inhaltlich schwerwiegende Lücken und Missgriffe auf. Dass Welsh etwa anlässlich Masaharu Takasakis eiförmigem Haus «Zero-Kosmologie» nicht auf das offensichtliche Vorbild von Etienne-Louis Boullée hinweist, ist ein peinliches, aber bezeichnendes Versäumnis. Insgesamt wirkt dieser äusserlich ebenfalls recht ansprechend aufgemachte Band bei näherem Hinsehen eher wie eine inhaltlich kaum bearbeitete Kompilation aus diversen Architekturzeitschriften. Den in der Einleitung formulierten Anspruch, «historische Beziehungen deutlich zu machen», löst er keinesfalls ein. Andres Lepik Neue Zürcher Zeitung Villen in Amerika. Meisterwerke der Moderne [Gebundene Ausgabe] Kenneth Frampton (Autor) Orte idealisierter Selbstdarstellung Villen der Modernezwei opulente Neuerscheinungen Das freistehende Haus ausserhalb der Stadt, für eine einzelne Familie und mit enger Beziehung zur umgebenden Natur gebaut, gehört als «Villa» zu den Herausforderungen jedes Architekten. Wie an einem Musterstück lässt sich eine Vielzahl von Bauideen komprimiert darin verwirklichen. Gleichzeitig ist die Villa auch der intimste Berührungspunkt zwischen Architekt und privatem Nutzer – der meist der Auftraggeber ist – und geniesst wegen ihrer ausschliesslich privaten Nutzung die geringste Öffentlichkeitswirkung. Die Villa war und ist seit der Antike ein Ort des symbolischen Rückzugs vom Stadtleben – von diesem bleibt sie jedoch nicht nur durch die wirtschaftlichen Grundlagen abhängig. Auch ihre innere Struktur übersetzt das städtische Wohnen auf eine räumlich freiere, offenere Ordnung. Immer aber ist die Villa ein Ort der idealisierten Selbstdarstellung, ein Bau, an dem Weltanschauung zur individuellen Bauform gerinnt. Die Geschichte des Bautyps Villa beginnt in Europa mit der Antike und wurde später massgeblich von Palladio und der palladianischen Tradition formal und funktional definiert. Zu Beginn unseres Jahrhunderts setzten die Vereinigten Staaten mit Frank Lloyd Wright und dem Präriestil einerseits, Europa mit Le Corbusier und anderen Vertretern der Moderne andererseits wichtige neue Akzente. In Amerika bildete sich innert weniger Jahrzehnte jener allbekannte Typus der modernen amerikanischen Villa aus. Ein offener Kamin und die grosse sichtbare Treppenanlage im zentralen Wohnbereich gehörten ebenso unabdingbar zu ihrem Vokabular wie der Swimmingpool im Garten. Als eigenständige Entwicklungsform wandelte sich die amerikanische Villa aber schon wenig später durch die Begegnung mit den Exilanten der architektonischen Moderne aus Europa zu einem neuen Typus, wie er sich heute etwa in Beispielen eines Richard Meier oder Frank Gehry darstellt. Die Geschichte der modernen Villa in Amerika gehört zu den spannendsten Kapiteln der Architekturgeschichte. Kenneth Frampton versucht in einem Bildband anhand einer Auswahl von 34 «Meisterwerken» zumindest die wichtigsten Hauptlinien dieser Entwicklung nachzuziehen. Wie im Vorwort erläutert, stützt er seine Darstellung primär auf jene Villen, die sich in ihrer Substanz bis heute unverändert erhalten haben und von denen sich darüber hinaus neue photographische Aufnahmen erstellen liessen. Dieses Vorhaben hat sich, auch wenn es keine neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse erlaubt, dennoch in mehrfacher Hinsicht gelohnt. So setzen allein die Aufnahmen des Hauses Farnsworth von Ludwig Mies van der Rohe wie auch Philip Johnsons Glass House durch die Photographen Paul Rocheleau und Michael Freeman gemeinsam mit der hervorragenden Druckqualität einen Massstab für Architekturpublikationen. Auch Wrights «Fallingwater» dürfte kaum je zuvor so mustergültig und reichhaltig bebildert worden sein. Jene spektakulären Bauten werden hier aus der «normalen» Besucherperspektive erfasst, möglichst detailreich und in natürlichem Licht. Das Ergebnis sind Abbildungen, die ein Maximum an optischer Information enthalten, den Bauten nichts hinzufügen oder wegnehmen und auch ihre enge Bindung zur umgebenden Natur hervorragend nachvollziehbar machen. Obwohl das Schwergewicht dieses Buches insgesamt auf den opulenten Abbildungen liegt, ist auch der Text zu den einzelnen Bauten exzellent, knapp und präzis auf die Bebilderung abgestimmt. Mit kurzen Einleitungen wird versucht, die wichtigsten Schritte der Gesamtentwicklung zusammenzufassen und dabei auch jene Bauten einzubeziehen, die im Bildteil nicht ausführlich vorgestellt werden. Die Auswahl ist insgesamt überzeugend, in Richtung Gegenwart vielleicht noch oftmals spekulativ. Bei all den Vorteilen dieses Buches, das auf grösstmögliche Anschaulichkeit zielt, wiegt das Fehlen von Planmaterial zu den einzelnen Bauten jedoch um so schwerer. Ganz ohne Grundrisse ist es unmöglich, die Gesamtgestalt und Struktur der vorgestellten Bauten ausreichend zu überschauen. Hier ist eine Nachbesserung bei einer zweiten Auflage dringend anzumahnen, bei der auch ein wissenschaftlicher Apparat mit Bibliographie und Indizes nicht mehr fehlen sollte. Einem breiteren Beobachtungsraum widmet sich die Publikation von John Welsh«Das moderne Haus». Welsh stellt 29 weltweit gesammelte Beispiele der Gegenwart mit ebenfalls vorzüglichen Photographien und darüber hinaus auch ausreichendem Planmaterial vor. Welsh ordnet sein Material in vier Grundtypen«Die ideale Villa» – «Konstruktive Lösungen», «Organische Häuser» und «Kompromisse in der Stadt». Diese Typologie wirkt gerade hinsichtlich der stark unterschiedlichen regionalen Bedingungen dieser Villen jedoch allzu gewaltsam und simplifizierend. Die Sorglosigkeit in der gesamten Strukturierung findet sich dann auch im Detail. Abgesehen von zahlreichen sprachlichen, logischen und stilistischen Schwächen weist der Text auch inhaltlich schwerwiegende Lücken und Missgriffe auf. Dass Welsh etwa anlässlich Masaharu Takasakis eiförmigem Haus «Zero-Kosmologie» nicht auf das offensichtliche Vorbild von Etienne-Louis Boullée hinweist, ist ein peinliches, aber bezeichnendes Versäumnis. Insgesamt wirkt dieser äusserlich ebenfalls recht ansprechend aufgemachte Band bei näherem Hinsehen eher wie eine inhaltlich kaum bearbeitete Kompilation aus diversen Architekturzeitschriften. Den in der Einleitung formulierten Anspruch, «historische Beziehungen deutlich zu machen», löst er keinesfalls ein. Andres Lepik Neue Zürcher Zeitung Villen in Amerika. Meisterwerke der Moderne [Gebundene Ausgabe] Kenneth Frampton (Autor).
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Kohlhammer, 1995. 1995. Hardcover. Orte idealisierter Selbstdarstellung Villen der Modernezwei opulente Neuerscheinungen Das freistehende Haus ausserhalb der Stadt, für eine einzelne Familie und mit enger Beziehung zur umgebenden Natur gebaut, gehört als «Villa» zu den Herausforderungen jedes Architekten. Wie an einem Musterstück lässt sich eine Vielzahl von Bauideen komprimiert darin verwirklichen. Gleichzeitig ist die Villa auch der intimste Berührungspunkt zwischen Architekt und privatem Nutzer – der meist der Auftraggeber ist – und geniesst wegen ihrer ausschliesslich privaten Nutzung die geringste Öffentlichkeitswirkung. Die Villa war und ist seit der Antike ein Ort des symbolischen Rückzugs vom Stadtleben – von diesem bleibt sie jedoch nicht nur durch die wirtschaftlichen Grundlagen abhängig. Auch ihre innere Struktur übersetzt das städtische Wohnen auf eine räumlich freiere, offenere Ordnung. Immer aber ist die Villa ein Ort der idealisierten Selbstdarstellung, ein Bau, an dem Weltanschauung zur individuellen Bauform gerinnt. Die Geschichte des Bautyps Villa beginnt in Europa mit der Antike und wurde später massgeblich von Palladio und der palladianischen Tradition formal und funktional definiert. Zu Beginn unseres Jahrhunderts setzten die Vereinigten Staaten mit Frank Lloyd Wright und dem Präriestil einerseits, Europa mit Le Corbusier und anderen Vertretern der Moderne andererseits wichtige neue Akzente. In Amerika bildete sich innert weniger Jahrzehnte jener allbekannte Typus der modernen amerikanischen Villa aus. Ein offener Kamin und die grosse sichtbare Treppenanlage im zentralen Wohnbereich gehörten ebenso unabdingbar zu ihrem Vokabular wie der Swimmingpool im Garten. Als eigenständige Entwicklungsform wandelte sich die amerikanische Villa aber schon wenig später durch die Begegnung mit den Exilanten der architektonischen Moderne aus Europa zu einem neuen Typus, wie er sich heute etwa in Beispielen eines Richard Meier oder Frank Gehry darstellt. Die Geschichte der modernen Villa in Amerika gehört zu den spannendsten Kapiteln der Architekturgeschichte. Kenneth Frampton versucht in einem Bildband anhand einer Auswahl von 34 «Meisterwerken» zumindest die wichtigsten Hauptlinien dieser Entwicklung nachzuziehen. Wie im Vorwort erläutert, stützt er seine Darstellung primär auf jene Villen, die sich in ihrer Substanz bis heute unverändert erhalten haben und von denen sich darüber hinaus neue photographische Aufnahmen erstellen liessen. Dieses Vorhaben hat sich, auch wenn es keine neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse erlaubt, dennoch in mehrfacher Hinsicht gelohnt. So setzen allein die Aufnahmen des Hauses Farnsworth von Ludwig Mies van der Rohe wie auch Philip Johnsons Glass House durch die Photographen Paul Rocheleau und Michael Freeman gemeinsam mit der hervorragenden Druckqualität einen Massstab für Architekturpublikationen. Auch Wrights «Fallingwater» dürfte kaum je zuvor so mustergültig und reichhaltig bebildert worden sein. Jene spektakulären Bauten werden hier aus der «normalen» Besucherperspektive erfasst, möglichst detailreich und in natürlichem Licht. Das Ergebnis sind Abbildungen, die ein Maximum an optischer Information enthalten, den Bauten nichts hinzufügen oder wegnehmen und auch ihre enge Bindung zur umgebenden Natur hervorragend nachvollziehbar machen. Obwohl das Schwergewicht dieses Buches insgesamt auf den opulenten Abbildungen liegt, ist auch der Text zu den einzelnen Bauten exzellent, knapp und präzis auf die Bebilderung abgestimmt. Mit kurzen Einleitungen wird versucht, die wichtigsten Schritte der Gesamtentwicklung zusammenzufassen und dabei auch jene Bauten einzubeziehen, die im Bildteil nicht ausführlich vorgestellt werden. Die Auswahl ist insgesamt überzeugend, in Richtung Gegenwart vielleicht noch oftmals spekulativ. Bei all den Vorteilen dieses Buches, das auf grösstmögliche Anschaulichkeit zielt, wiegt das Fehlen von Planmaterial zu den einzelnen Bauten jedoch um so schwerer. Ganz ohne Grundrisse ist es unmöglich, die Gesamtgestalt und Struktur der vorgestellten Bauten ausreichend zu überschauen. Hier ist eine Nachbesserung bei einer zweiten Auflage dringend anzumahnen, bei der auch ein wissenschaftlicher Apparat mit Bibliographie und Indizes nicht mehr fehlen sollte. Einem breiteren Beobachtungsraum widmet sich die Publikation von John Welsh«Das moderne Haus». Welsh stellt 29 weltweit gesammelte Beispiele der Gegenwart mit ebenfalls vorzüglichen Photographien und darüber hinaus auch ausreichendem Planmaterial vor. Welsh ordnet sein Material in vier Grundtypen«Die ideale Villa» – «Konstruktive Lösungen», «Organische Häuser» und «Kompromisse in der Stadt». Diese Typologie wirkt gerade hinsichtlich der stark unterschiedlichen regionalen Bedingungen dieser Villen jedoch allzu gewaltsam und simplifizierend. Die Sorglosigkeit in der gesamten Strukturierung findet sich dann auch im Detail. Abgesehen von zahlreichen sprachlichen, logischen und stilistischen Schwächen weist der Text auch inhaltlich schwerwiegende Lücken und Missgriffe auf. Dass Welsh etwa anlässlich Masaharu Takasakis eiförmigem Haus «Zero-Kosmologie» nicht auf das offensichtliche Vorbild von Etienne-Louis Boullée hinweist, ist ein peinliches, aber bezeichnendes Versäumnis. Insgesamt wirkt dieser äusserlich ebenfalls recht ansprechend aufgemachte Band bei näherem Hinsehen eher wie eine inhaltlich kaum bearbeitete Kompilation aus diversen Architekturzeitschriften. Den in der Einleitung formulierten Anspruch, «historische Beziehungen deutlich zu machen», löst er keinesfalls ein. Andres Lepik Neue Zürcher Zeitung Villen in Amerika. Meisterwerke der Moderne [Gebundene Ausgabe] Kenneth Frampton (Autor) Orte idealisierter Selbstdarstellung Villen der Modernezwei opulente Neuerscheinungen Das freistehende Haus ausserhalb der Stadt, für eine einzelne Familie und mit enger Beziehung zur umgebenden Natur gebaut, gehört als «Villa» zu den Herausforderungen jedes Architekten. Wie an einem Musterstück lässt sich eine Vielzahl von Bauideen komprimiert darin verwirklichen. Gleichzeitig ist die Villa auch der intimste Berührungspunkt zwischen Architekt und privatem Nutzer – der meist der Auftraggeber ist – und geniesst wegen ihrer ausschliesslich privaten Nutzung die geringste Öffentlichkeitswirkung. Die Villa war und ist seit der Antike ein Ort des symbolischen Rückzugs vom Stadtleben – von diesem bleibt sie jedoch nicht nur durch die wirtschaftlichen Grundlagen abhängig. Auch ihre innere Struktur übersetzt das städtische Wohnen auf eine räumlich freiere, offenere Ordnung. Immer aber ist die Villa ein Ort der idealisierten Selbstdarstellung, ein Bau, an dem Weltanschauung zur individuellen Bauform gerinnt. Die Geschichte des Bautyps Villa beginnt in Europa mit der Antike und wurde später massgeblich von Palladio und der palladianischen Tradition formal und funktional definiert. Zu Beginn unseres Jahrhunderts setzten die Vereinigten Staaten mit Frank Lloyd Wright und dem Präriestil einerseits, Europa mit Le Corbusier und anderen Vertretern der Moderne andererseits wichtige neue Akzente. In Amerika bildete sich innert weniger Jahrzehnte jener allbekannte Typus der modernen amerikanischen Villa aus. Ein offener Kamin und die grosse sichtbare Treppenanlage im zentralen Wohnbereich gehörten ebenso unabdingbar zu ihrem Vokabular wie der Swimmingpool im Garten. Als eigenständige Entwicklungsform wandelte sich die amerikanische Villa aber schon wenig später durch die Begegnung mit den Exilanten der architektonischen Moderne aus Europa zu einem neuen Typus, wie er sich heute etwa in Beispielen eines Richard Meier oder Frank Gehry darstellt. Die Geschichte der modernen Villa in Amerika gehört zu den spannendsten Kapiteln der Architekturgeschichte. Kenneth Frampton versucht in einem Bildband anhand einer Auswahl von 34 «Meisterwerken» zumindest die wichtigsten Hauptlinien dieser Entwicklung nachzuziehen. Wie im Vorwort erläutert, stützt er seine Darstellung primär auf jene Villen, die sich in ihrer Substanz bis heute unverändert erhalten haben und von denen sich darüber hinaus neue photographische Aufnahmen erstellen liessen. Dieses Vorhaben hat sich, auch wenn es keine neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse erlaubt, dennoch in mehrfacher Hinsicht gelohnt. So setzen allein die Aufnahmen des Hauses Farnsworth von Ludwig Mies van der Rohe wie auch Philip Johnsons Glass House durch die Photographen Paul Rocheleau und Michael Freeman gemeinsam mit der hervorragenden Druckqualität einen Massstab für Architekturpublikationen. Auch Wrights «Fallingwater» dürfte kaum je zuvor so mustergültig und reichhaltig bebildert worden sein. Jene spektakulären Bauten werden hier aus der «normalen» Besucherperspektive erfasst, möglichst detailreich und in natürlichem Licht. Das Ergebnis sind Abbildungen, die ein Maximum an optischer Information enthalten, den Bauten nichts hinzufügen oder wegnehmen und auch ihre enge Bindung zur umgebenden Natur hervorragend nachvollziehbar machen. Obwohl das Schwergewicht dieses Buches insgesamt auf den opulenten Abbildungen liegt, ist auch der Text zu den einzelnen Bauten exzellent, knapp und präzis auf die Bebilderung abgestimmt. Mit kurzen Einleitungen wird versucht, die wichtigsten Schritte der Gesamtentwicklung zusammenzufassen und dabei auch jene Bauten einzubeziehen, die im Bildteil nicht ausführlich vorgestellt werden. Die Auswahl ist insgesamt überzeugend, in Richtung Gegenwart vielleicht noch oftmals spekulativ. Bei all den Vorteilen dieses Buches, das auf grösstmögliche Anschaulichkeit zielt, wiegt das Fehlen von Planmaterial zu den einzelnen Bauten jedoch um so schwerer. Ganz ohne Grundrisse ist es unmöglich, die Gesamtgestalt und Struktur der vorgestellten Bauten ausreichend zu überschauen. Hier ist eine Nachbesserung bei einer zweiten Auflage dringend anzumahnen, bei der auch ein wissenschaftlicher Apparat mit Bibliographie und Indizes nicht mehr fehlen sollte. Einem breiteren Beobachtungsraum widmet sich die Publikation von John Welsh«Das moderne Haus». Welsh stellt 29 weltweit gesammelte Beispiele der Gegenwart mit ebenfalls vorzüglichen Photographien und darüber hinaus auch ausreichendem Planmaterial vor. Welsh ordnet sein Material in vier Grundtypen«Die ideale Villa» – «Konstruktive Lösungen», «Organische Häuser» und «Kompromisse in der Stadt». Diese Typologie wirkt gerade hinsichtlich der stark unterschiedlichen regionalen Bedingungen dieser Villen jedoch allzu gewaltsam und simplifizierend. Die Sorglosigkeit in der gesamten Strukturierung findet sich dann auch im Detail. Abgesehen von zahlreichen sprachlichen, logischen und stilistischen Schwächen weist der Text auch inhaltlich schwerwiegende Lücken und Missgriffe auf. Dass Welsh etwa anlässlich Masaharu Takasakis eiförmigem Haus «Zero-Kosmologie» nicht auf das offensichtliche Vorbild von Etienne-Louis Boullée hinweist, ist ein peinliches, aber bezeichnendes Versäumnis. Insgesamt wirkt dieser äusserlich ebenfalls recht ansprechend aufgemachte Band bei näherem Hinsehen eher wie eine inhaltlich kaum bearbeitete Kompilation aus diversen Architekturzeitschriften. Den in der Einleitung formulierten Anspruch, «historische Beziehungen deutlich zu machen», löst er keinesfalls ein. Andres Lepik Neue Zürcher Zeitung Villen in Amerika. Meisterwerke der Moderne [Gebundene Ausgabe] Kenneth Frampton (Autor).
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Kohlhammer, 1995. 1995. Hardcover. Orte idealisierter Selbstdarstellung Villen der Modernezwei opulente Neuerscheinungen Das freistehende Haus ausserhalb der Stadt, für eine einzelne Familie und mit enger Beziehung zur umgebenden Natur gebaut, gehört als «Villa» zu den Herausforderungen jedes Architekten. Wie an einem Musterstück lässt sich eine Vielzahl von Bauideen komprimiert darin verwirklichen. Gleichzeitig ist die Villa auch der intimste Berührungspunkt zwischen Architekt und privatem Nutzer – der meist der Auftraggeber ist – und geniesst wegen ihrer ausschliesslich privaten Nutzung die geringste Öffentlichkeitswirkung. Die Villa war und ist seit der Antike ein Ort des symbolischen Rückzugs vom Stadtleben – von diesem bleibt sie jedoch nicht nur durch die wirtschaftlichen Grundlagen abhängig. Auch ihre innere Struktur übersetzt das städtische Wohnen auf eine räumlich freiere, offenere Ordnung. Immer aber ist die Villa ein Ort der idealisierten Selbstdarstellung, ein Bau, an dem Weltanschauung zur individuellen Bauform gerinnt. Die Geschichte des Bautyps Villa beginnt in Europa mit der Antike und wurde später massgeblich von Palladio und der palladianischen Tradition formal und funktional definiert. Zu Beginn unseres Jahrhunderts setzten die Vereinigten Staaten mit Frank Lloyd Wright und dem Präriestil einerseits, Europa mit Le Corbusier und anderen Vertretern der Moderne andererseits wichtige neue Akzente. In Amerika bildete sich innert weniger Jahrzehnte jener allbekannte Typus der modernen amerikanischen Villa aus. Ein offener Kamin und die grosse sichtbare Treppenanlage im zentralen Wohnbereich gehörten ebenso unabdingbar zu ihrem Vokabular wie der Swimmingpool im Garten. Als eigenständige Entwicklungsform wandelte sich die amerikanische Villa aber schon wenig später durch die Begegnung mit den Exilanten der architektonischen Moderne aus Europa zu einem neuen Typus, wie er sich heute etwa in Beispielen eines Richard Meier oder Frank Gehry darstellt. Die Geschichte der modernen Villa in Amerika gehört zu den spannendsten Kapiteln der Architekturgeschichte. Kenneth Frampton versucht in einem Bildband anhand einer Auswahl von 34 «Meisterwerken» zumindest die wichtigsten Hauptlinien dieser Entwicklung nachzuziehen. Wie im Vorwort erläutert, stützt er seine Darstellung primär auf jene Villen, die sich in ihrer Substanz bis heute unverändert erhalten haben und von denen sich darüber hinaus neue photographische Aufnahmen erstellen liessen. Dieses Vorhaben hat sich, auch wenn es keine neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse erlaubt, dennoch in mehrfacher Hinsicht gelohnt. So setzen allein die Aufnahmen des Hauses Farnsworth von Ludwig Mies van der Rohe wie auch Philip Johnsons Glass House durch die Photographen Paul Rocheleau und Michael Freeman gemeinsam mit der hervorragenden Druckqualität einen Massstab für Architekturpublikationen. Auch Wrights «Fallingwater» dürfte kaum je zuvor so mustergültig und reichhaltig bebildert worden sein. Jene spektakulären Bauten werden hier aus der «normalen» Besucherperspektive erfasst, möglichst detailreich und in natürlichem Licht. Das Ergebnis sind Abbildungen, die ein Maximum an optischer Information enthalten, den Bauten nichts hinzufügen oder wegnehmen und auch ihre enge Bindung zur umgebenden Natur hervorragend nachvollziehbar machen. Obwohl das Schwergewicht dieses Buches insgesamt auf den opulenten Abbildungen liegt, ist auch der Text zu den einzelnen Bauten exzellent, knapp und präzis auf die Bebilderung abgestimmt. Mit kurzen Einleitungen wird versucht, die wichtigsten Schritte der Gesamtentwicklung zusammenzufassen und dabei auch jene Bauten einzubeziehen, die im Bildteil nicht ausführlich vorgestellt werden. Die Auswahl ist insgesamt überzeugend, in Richtung Gegenwart vielleicht noch oftmals spekulativ. Bei all den Vorteilen dieses Buches, das auf grösstmögliche Anschaulichkeit zielt, wiegt das Fehlen von Planmaterial zu den einzelnen Bauten jedoch um so schwerer. Ganz ohne Grundrisse ist es unmöglich, die Gesamtgestalt und Struktur der vorgestellten Bauten ausreichend zu überschauen. Hier ist eine Nachbesserung bei einer zweiten Auflage dringend anzumahnen, bei der auch ein wissenschaftlicher Apparat mit Bibliographie und Indizes nicht mehr fehlen sollte. Einem breiteren Beobachtungsraum widmet sich die Publikation von John Welsh«Das moderne Haus». Welsh stellt 29 weltweit gesammelte Beispiele der Gegenwart mit ebenfalls vorzüglichen Photographien und darüber hinaus auch ausreichendem Planmaterial vor. Welsh ordnet sein Material in vier Grundtypen«Die ideale Villa» – «Konstruktive Lösungen», «Organische Häuser» und «Kompromisse in der Stadt». Diese Typologie wirkt gerade hinsichtlich der stark unterschiedlichen regionalen Bedingungen dieser Villen jedoch allzu gewaltsam und simplifizierend. Die Sorglosigkeit in der gesamten Strukturierung findet sich dann auch im Detail. Abgesehen von zahlreichen sprachlichen, logischen und stilistischen Schwächen weist der Text auch inhaltlich schwerwiegende Lücken und Missgriffe auf. Dass Welsh etwa anlässlich Masaharu Takasakis eiförmigem Haus «Zero-Kosmologie» nicht auf das offensichtliche Vorbild von Etienne-Louis Boullée hinweist, ist ein peinliches, aber bezeichnendes Versäumnis. Insgesamt wirkt dieser äusserlich ebenfalls recht ansprechend aufgemachte Band bei näherem Hinsehen eher wie eine inhaltlich kaum bearbeitete Kompilation aus diversen Architekturzeitschriften. Den in der Einleitung formulierten Anspruch, «historische Beziehungen deutlich zu machen», löst er keinesfalls ein. Andres Lepik Neue Zürcher Zeitung Villen in Amerika. Meisterwerke der Moderne [Gebundene Ausgabe] Kenneth Frampton (Autor) Orte idealisierter Selbstdarstellung Villen der Modernezwei opulente Neuerscheinungen Das freistehende Haus ausserhalb der Stadt, für eine einzelne Familie und mit enger Beziehung zur umgebenden Natur gebaut, gehört als «Villa» zu den Herausforderungen jedes Architekten. Wie an einem Musterstück lässt sich eine Vielzahl von Bauideen komprimiert darin verwirklichen. Gleichzeitig ist die Villa auch der intimste Berührungspunkt zwischen Architekt und privatem Nutzer – der meist der Auftraggeber ist – und geniesst wegen ihrer ausschliesslich privaten Nutzung die geringste Öffentlichkeitswirkung. Die Villa war und ist seit der Antike ein Ort des symbolischen Rückzugs vom Stadtleben – von diesem bleibt sie jedoch nicht nur durch die wirtschaftlichen Grundlagen abhängig. Auch ihre innere Struktur übersetzt das städtische Wohnen auf eine räumlich freiere, offenere Ordnung. Immer aber ist die Villa ein Ort der idealisierten Selbstdarstellung, ein Bau, an dem Weltanschauung zur individuellen Bauform gerinnt. Die Geschichte des Bautyps Villa beginnt in Europa mit der Antike und wurde später massgeblich von Palladio und der palladianischen Tradition formal und funktional definiert. Zu Beginn unseres Jahrhunderts setzten die Vereinigten Staaten mit Frank Lloyd Wright und dem Präriestil einerseits, Europa mit Le Corbusier und anderen Vertretern der Moderne andererseits wichtige neue Akzente. In Amerika bildete sich innert weniger Jahrzehnte jener allbekannte Typus der modernen amerikanischen Villa aus. Ein offener Kamin und die grosse sichtbare Treppenanlage im zentralen Wohnbereich gehörten ebenso unabdingbar zu ihrem Vokabular wie der Swimmingpool im Garten. Als eigenständige Entwicklungsform wandelte sich die amerikanische Villa aber schon wenig später durch die Begegnung mit den Exilanten der architektonischen Moderne aus Europa zu einem neuen Typus, wie er sich heute etwa in Beispielen eines Richard Meier oder Frank Gehry darstellt. Die Geschichte der modernen Villa in Amerika gehört zu den spannendsten Kapiteln der Architekturgeschichte. Kenneth Frampton versucht in einem Bildband anhand einer Auswahl von 34 «Meisterwerken» zumindest die wichtigsten Hauptlinien dieser Entwicklung nachzuziehen. Wie im Vorwort erläutert, stützt er seine Darstellung primär auf jene Villen, die sich in ihrer Substanz bis heute unverändert erhalten haben und von denen sich darüber hinaus neue photographische Aufnahmen erstellen liessen. Dieses Vorhaben hat sich, auch wenn es keine neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse erlaubt, dennoch in mehrfacher Hinsicht gelohnt. So setzen allein die Aufnahmen des Hauses Farnsworth von Ludwig Mies van der Rohe wie auch Philip Johnsons Glass House durch die Photographen Paul Rocheleau und Michael Freeman gemeinsam mit der hervorragenden Druckqualität einen Massstab für Architekturpublikationen. Auch Wrights «Fallingwater» dürfte kaum je zuvor so mustergültig und reichhaltig bebildert worden sein. Jene spektakulären Bauten werden hier aus der «normalen» Besucherperspektive erfasst, möglichst detailreich und in natürlichem Licht. Das Ergebnis sind Abbildungen, die ein Maximum an optischer Information enthalten, den Bauten nichts hinzufügen oder wegnehmen und auch ihre enge Bindung zur umgebenden Natur hervorragend nachvollziehbar machen. Obwohl das Schwergewicht dieses Buches insgesamt auf den opulenten Abbildungen liegt, ist auch der Text zu den einzelnen Bauten exzellent, knapp und präzis auf die Bebilderung abgestimmt. Mit kurzen Einleitungen wird versucht, die wichtigsten Schritte der Gesamtentwicklung zusammenzufassen und dabei auch jene Bauten einzubeziehen, die im Bildteil nicht ausführlich vorgestellt werden. Die Auswahl ist insgesamt überzeugend, in Richtung Gegenwart vielleicht noch oftmals spekulativ. Bei all den Vorteilen dieses Buches, das auf grösstmögliche Anschaulichkeit zielt, wiegt das Fehlen von Planmaterial zu den einzelnen Bauten jedoch um so schwerer. Ganz ohne Grundrisse ist es unmöglich, die Gesamtgestalt und Struktur der vorgestellten Bauten ausreichend zu überschauen. Hier ist eine Nachbesserung bei einer zweiten Auflage dringend anzumahnen, bei der auch ein wissenschaftlicher Apparat mit Bibliographie und Indizes nicht mehr fehlen sollte. Einem breiteren Beobachtungsraum widmet sich die Publikation von John Welsh«Das moderne Haus». Welsh stellt 29 weltweit gesammelte Beispiele der Gegenwart mit ebenfalls vorzüglichen Photographien und darüber hinaus auch ausreichendem Planmaterial vor. Welsh ordnet sein Material in vier Grundtypen«Die ideale Villa» – «Konstruktive Lösungen», «Organische Häuser» und «Kompromisse in der Stadt». Diese Typologie wirkt gerade hinsichtlich der stark unterschiedlichen regionalen Bedingungen dieser Villen jedoch allzu gewaltsam und simplifizierend. Die Sorglosigkeit in der gesamten Strukturierung findet sich dann auch im Detail. Abgesehen von zahlreichen sprachlichen, logischen und stilistischen Schwächen weist der Text auch inhaltlich schwerwiegende Lücken und Missgriffe auf. Dass Welsh etwa anlässlich Masaharu Takasakis eiförmigem Haus «Zero-Kosmologie» nicht auf das offensichtliche Vorbild von Etienne-Louis Boullée hinweist, ist ein peinliches, aber bezeichnendes Versäumnis. Insgesamt wirkt dieser äusserlich ebenfalls recht ansprechend aufgemachte Band bei näherem Hinsehen eher wie eine inhaltlich kaum bearbeitete Kompilation aus diversen Architekturzeitschriften. Den in der Einleitung formulierten Anspruch, «historische Beziehungen deutlich zu machen», löst er keinesfalls ein. Andres Lepik Neue Zürcher Zeitung Villen in Amerika. Meisterwerke der Moderne [Gebundene Ausgabe] Kenneth Frampton (Autor).
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Kohlhammer, 1995. 1995. Hardcover. Orte idealisierter Selbstdarstellung Villen der Modernezwei opulente Neuerscheinungen Das freistehende Haus ausserhalb der Stadt, für eine einzelne Familie und mit enger Beziehung zur umgebenden Natur gebaut, gehört als «Villa» zu den Herausforderungen jedes Architekten. Wie an einem Musterstück lässt sich eine Vielzahl von Bauideen komprimiert darin verwirklichen. Gleichzeitig ist die Villa auch der intimste Berührungspunkt zwischen Architekt und privatem Nutzer – der meist der Auftraggeber ist – und geniesst wegen ihrer ausschliesslich privaten Nutzung die geringste Öffentlichkeitswirkung. Die Villa war und ist seit der Antike ein Ort des symbolischen Rückzugs vom Stadtleben – von diesem bleibt sie jedoch nicht nur durch die wirtschaftlichen Grundlagen abhängig. Auch ihre innere Struktur übersetzt das städtische Wohnen auf eine räumlich freiere, offenere Ordnung. Immer aber ist die Villa ein Ort der idealisierten Selbstdarstellung, ein Bau, an dem Weltanschauung zur individuellen Bauform gerinnt. Die Geschichte des Bautyps Villa beginnt in Europa mit der Antike und wurde später massgeblich von Palladio und der palladianischen Tradition formal und funktional definiert. Zu Beginn unseres Jahrhunderts setzten die Vereinigten Staaten mit Frank Lloyd Wright und dem Präriestil einerseits, Europa mit Le Corbusier und anderen Vertretern der Moderne andererseits wichtige neue Akzente. In Amerika bildete sich innert weniger Jahrzehnte jener allbekannte Typus der modernen amerikanischen Villa aus. Ein offener Kamin und die grosse sichtbare Treppenanlage im zentralen Wohnbereich gehörten ebenso unabdingbar zu ihrem Vokabular wie der Swimmingpool im Garten. Als eigenständige Entwicklungsform wandelte sich die amerikanische Villa aber schon wenig später durch die Begegnung mit den Exilanten der architektonischen Moderne aus Europa zu einem neuen Typus, wie er sich heute etwa in Beispielen eines Richard Meier oder Frank Gehry darstellt. Die Geschichte der modernen Villa in Amerika gehört zu den spannendsten Kapiteln der Architekturgeschichte. Kenneth Frampton versucht in einem Bildband anhand einer Auswahl von 34 «Meisterwerken» zumindest die wichtigsten Hauptlinien dieser Entwicklung nachzuziehen. Wie im Vorwort erläutert, stützt er seine Darstellung primär auf jene Villen, die sich in ihrer Substanz bis heute unverändert erhalten haben und von denen sich darüber hinaus neue photographische Aufnahmen erstellen liessen. Dieses Vorhaben hat sich, auch wenn es keine neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse erlaubt, dennoch in mehrfacher Hinsicht gelohnt. So setzen allein die Aufnahmen des Hauses Farnsworth von Ludwig Mies van der Rohe wie auch Philip Johnsons Glass House durch die Photographen Paul Rocheleau und Michael Freeman gemeinsam mit der hervorragenden Druckqualität einen Massstab für Architekturpublikationen. Auch Wrights «Fallingwater» dürfte kaum je zuvor so mustergültig und reichhaltig bebildert worden sein. Jene spektakulären Bauten werden hier aus der «normalen» Besucherperspektive erfasst, möglichst detailreich und in natürlichem Licht. Das Ergebnis sind Abbildungen, die ein Maximum an optischer Information enthalten, den Bauten nichts hinzufügen oder wegnehmen und auch ihre enge Bindung zur umgebenden Natur hervorragend nachvollziehbar machen. Obwohl das Schwergewicht dieses Buches insgesamt auf den opulenten Abbildungen liegt, ist auch der Text zu den einzelnen Bauten exzellent, knapp und präzis auf die Bebilderung abgestimmt. Mit kurzen Einleitungen wird versucht, die wichtigsten Schritte der Gesamtentwicklung zusammenzufassen und dabei auch jene Bauten einzubeziehen, die im Bildteil nicht ausführlich vorgestellt werden. Die Auswahl ist insgesamt überzeugend, in Richtung Gegenwart vielleicht noch oftmals spekulativ. Bei all den Vorteilen dieses Buches, das auf grösstmögliche Anschaulichkeit zielt, wiegt das Fehlen von Planmaterial zu den einzelnen Bauten jedoch um so schwerer. Ganz ohne Grundrisse ist es unmöglich, die Gesamtgestalt und Struktur der vorgestellten Bauten ausreichend zu überschauen. Hier ist eine Nachbesserung bei einer zweiten Auflage dringend anzumahnen, bei der auch ein wissenschaftlicher Apparat mit Bibliographie und Indizes nicht mehr fehlen sollte. Einem breiteren Beobachtungsraum widmet sich die Publikation von John Welsh«Das moderne Haus». Welsh stellt 29 weltweit gesammelte Beispiele der Gegenwart mit ebenfalls vorzüglichen Photographien und darüber hinaus auch ausreichendem Planmaterial vor. Welsh ordnet sein Material in vier Grundtypen«Die ideale Villa» – «Konstruktive Lösungen», «Organische Häuser» und «Kompromisse in der Stadt». Diese Typologie wirkt gerade hinsichtlich der stark unterschiedlichen regionalen Bedingungen dieser Villen jedoch allzu gewaltsam und simplifizierend. Die Sorglosigkeit in der gesamten Strukturierung findet sich dann auch im Detail. Abgesehen von zahlreichen sprachlichen, logischen und stilistischen Schwächen weist der Text auch inhaltlich schwerwiegende Lücken und Missgriffe auf. Dass Welsh etwa anlässlich Masaharu Takasakis eiförmigem Haus «Zero-Kosmologie» nicht auf das offensichtliche Vorbild von Etienne-Louis Boullée hinweist, ist ein peinliches, aber bezeichnendes Versäumnis. Insgesamt wirkt dieser äusserlich ebenfalls recht ansprechend aufgemachte Band bei näherem Hinsehen eher wie eine inhaltlich kaum bearbeitete Kompilation aus diversen Architekturzeitschriften. Den in der Einleitung formulierten Anspruch, «historische Beziehungen deutlich zu machen», löst er keinesfalls ein. Andres Lepik Neue Zürcher Zeitung Villen in Amerika. Meisterwerke der Moderne [Gebundene Ausgabe] Kenneth Frampton (Autor) Orte idealisierter Selbstdarstellung Villen der Modernezwei opulente Neuerscheinungen Das freistehende Haus ausserhalb der Stadt, für eine einzelne Familie und mit enger Beziehung zur umgebenden Natur gebaut, gehört als «Villa» zu den Herausforderungen jedes Architekten. Wie an einem Musterstück lässt sich eine Vielzahl von Bauideen komprimiert darin verwirklichen. Gleichzeitig ist die Villa auch der intimste Berührungspunkt zwischen Architekt und privatem Nutzer – der meist der Auftraggeber ist – und geniesst wegen ihrer ausschliesslich privaten Nutzung die geringste Öffentlichkeitswirkung. Die Villa war und ist seit der Antike ein Ort des symbolischen Rückzugs vom Stadtleben – von diesem bleibt sie jedoch nicht nur durch die wirtschaftlichen Grundlagen abhängig. Auch ihre innere Struktur übersetzt das städtische Wohnen auf eine räumlich freiere, offenere Ordnung. Immer aber ist die Villa ein Ort der idealisierten Selbstdarstellung, ein Bau, an dem Weltanschauung zur individuellen Bauform gerinnt. Die Geschichte des Bautyps Villa beginnt in Europa mit der Antike und wurde später massgeblich von Palladio und der palladianischen Tradition formal und funktional definiert. Zu Beginn unseres Jahrhunderts setzten die Vereinigten Staaten mit Frank Lloyd Wright und dem Präriestil einerseits, Europa mit Le Corbusier und anderen Vertretern der Moderne andererseits wichtige neue Akzente. In Amerika bildete sich innert weniger Jahrzehnte jener allbekannte Typus der modernen amerikanischen Villa aus. Ein offener Kamin und die grosse sichtbare Treppenanlage im zentralen Wohnbereich gehörten ebenso unabdingbar zu ihrem Vokabular wie der Swimmingpool im Garten. Als eigenständige Entwicklungsform wandelte sich die amerikanische Villa aber schon wenig später durch die Begegnung mit den Exilanten der architektonischen Moderne aus Europa zu einem neuen Typus, wie er sich heute etwa in Beispielen eines Richard Meier oder Frank Gehry darstellt. Die Geschichte der modernen Villa in Amerika gehört zu den spannendsten Kapiteln der Architekturgeschichte. Kenneth Frampton versucht in einem Bildband anhand einer Auswahl von 34 «Meisterwerken» zumindest die wichtigsten Hauptlinien dieser Entwicklung nachzuziehen. Wie im Vorwort erläutert, stützt er seine Darstellung primär auf jene Villen, die sich in ihrer Substanz bis heute unverändert erhalten haben und von denen sich darüber hinaus neue photographische Aufnahmen erstellen liessen. Dieses Vorhaben hat sich, auch wenn es keine neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse erlaubt, dennoch in mehrfacher Hinsicht gelohnt. So setzen allein die Aufnahmen des Hauses Farnsworth von Ludwig Mies van der Rohe wie auch Philip Johnsons Glass House durch die Photographen Paul Rocheleau und Michael Freeman gemeinsam mit der hervorragenden Druckqualität einen Massstab für Architekturpublikationen. Auch Wrights «Fallingwater» dürfte kaum je zuvor so mustergültig und reichhaltig bebildert worden sein. Jene spektakulären Bauten werden hier aus der «normalen» Besucherperspektive erfasst, möglichst detailreich und in natürlichem Licht. Das Ergebnis sind Abbildungen, die ein Maximum an optischer Information enthalten, den Bauten nichts hinzufügen oder wegnehmen und auch ihre enge Bindung zur umgebenden Natur hervorragend nachvollziehbar machen. Obwohl das Schwergewicht dieses Buches insgesamt auf den opulenten Abbildungen liegt, ist auch der Text zu den einzelnen Bauten exzellent, knapp und präzis auf die Bebilderung abgestimmt. Mit kurzen Einleitungen wird versucht, die wichtigsten Schritte der Gesamtentwicklung zusammenzufassen und dabei auch jene Bauten einzubeziehen, die im Bildteil nicht ausführlich vorgestellt werden. Die Auswahl ist insgesamt überzeugend, in Richtung Gegenwart vielleicht noch oftmals spekulativ. Bei all den Vorteilen dieses Buches, das auf grösstmögliche Anschaulichkeit zielt, wiegt das Fehlen von Planmaterial zu den einzelnen Bauten jedoch um so schwerer. Ganz ohne Grundrisse ist es unmöglich, die Gesamtgestalt und Struktur der vorgestellten Bauten ausreichend zu überschauen. Hier ist eine Nachbesserung bei einer zweiten Auflage dringend anzumahnen, bei der auch ein wissenschaftlicher Apparat mit Bibliographie und Indizes nicht mehr fehlen sollte. Einem breiteren Beobachtungsraum widmet sich die Publikation von John Welsh«Das moderne Haus». Welsh stellt 29 weltweit gesammelte Beispiele der Gegenwart mit ebenfalls vorzüglichen Photographien und darüber hinaus auch ausreichendem Planmaterial vor. Welsh ordnet sein Material in vier Grundtypen«Die ideale Villa» – «Konstruktive Lösungen», «Organische Häuser» und «Kompromisse in der Stadt». Diese Typologie wirkt gerade hinsichtlich der stark unterschiedlichen regionalen Bedingungen dieser Villen jedoch allzu gewaltsam und simplifizierend. Die Sorglosigkeit in der gesamten Strukturierung findet sich dann auch im Detail. Abgesehen von zahlreichen sprachlichen, logischen und stilistischen Schwächen weist der Text auch inhaltlich schwerwiegende Lücken und Missgriffe auf. Dass Welsh etwa anlässlich Masaharu Takasakis eiförmigem Haus «Zero-Kosmologie» nicht auf das offensichtliche Vorbild von Etienne-Louis Boullée hinweist, ist ein peinliches, aber bezeichnendes Versäumnis. Insgesamt wirkt dieser äusserlich ebenfalls recht ansprechend aufgemachte Band bei näherem Hinsehen eher wie eine inhaltlich kaum bearbeitete Kompilation aus diversen Architekturzeitschriften. Den in der Einleitung formulierten Anspruch, «historische Beziehungen deutlich zu machen», löst er keinesfalls ein. Andres Lepik Neue Zürcher Zeitung Villen in Amerika. Meisterwerke der Moderne [Gebundene Ausgabe] Kenneth Frampton (Autor).
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Immer aber ist die Villa ein Ort der idealisierten Selbstdarstellung, ein Bau, an dem Weltanschauung zur individuellen Bauform gerinnt. Die Geschichte des Bautyps Villa beginnt in Europa mit der Antike und wurde später massgeblich von Palladio und der palladianischen Tradition formal und funktional definiert. Zu Beginn unseres Jahrhunderts setzten die Vereinigten Staaten mit Frank Lloyd Wright und dem Präriestil einerseits, Europa mit Le Corbusier und anderen Vertretern der Moderne andererseits wichtige neue Akzente. In Amerika bildete sich innert weniger Jahrzehnte jener allbekannte Typus der modernen amerikanischen Villa aus. Ein offener Kamin und die grosse sichtbare Treppenanlage im zentralen Wohnbereich gehörten ebenso unabdingbar zu ihrem Vokabular wie der Swimmingpool im Garten. Als eigenständige Entwicklungsform wandelte sich die amerikanische Villa aber schon wenig später durch die Begegnung mit den Exilanten der architektonischen Moderne aus Europa zu einem neuen Typus, wie er sich heute etwa in Beispielen eines Richard Meier oder Frank Gehry darstellt. Die Geschichte der modernen Villa in Amerika gehört zu den spannendsten Kapiteln der Architekturgeschichte. Kenneth Frampton versucht in einem Bildband anhand einer Auswahl von 34 «Meisterwerken» zumindest die wichtigsten Hauptlinien dieser Entwicklung nachzuziehen. Wie im Vorwort erläutert, stützt er seine Darstellung primär auf jene Villen, die sich in ihrer Substanz bis heute unverändert erhalten haben und von denen sich darüber hinaus neue photographische Aufnahmen erstellen liessen. Dieses Vorhaben hat sich, auch wenn es keine neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse erlaubt, dennoch in mehrfacher Hinsicht gelohnt. So setzen allein die Aufnahmen des Hauses Farnsworth von Ludwig Mies van der Rohe wie auch Philip Johnsons Glass House durch die Photographen Paul Rocheleau und Michael Freeman gemeinsam mit der hervorragenden Druckqualität einen Massstab für Architekturpublikationen. Auch Wrights «Fallingwater» dürfte kaum je zuvor so mustergültig und reichhaltig bebildert worden sein. Jene spektakulären Bauten werden hier aus der «normalen» Besucherperspektive erfasst, möglichst detailreich und in natürlichem Licht. Das Ergebnis sind Abbildungen, die ein Maximum an optischer Information enthalten, den Bauten nichts hinzufügen oder wegnehmen und auch ihre enge Bindung zur umgebenden Natur hervorragend nachvollziehbar machen. Obwohl das Schwergewicht dieses Buches insgesamt auf den opulenten Abbildungen liegt, ist auch der Text zu den einzelnen Bauten exzellent, knapp und präzis auf die Bebilderung abgestimmt. Mit kurzen Einleitungen wird versucht, die wichtigsten Schritte der Gesamtentwicklung zusammenzufassen und dabei auch jene Bauten einzubeziehen, die im Bildteil nicht ausführlich vorgestellt werden. Die Auswahl ist insgesamt überzeugend, in Richtung Gegenwart vielleicht noch oftmals spekulativ. Bei all den Vorteilen dieses Buches, das auf grösstmögliche Anschaulichkeit zielt, wiegt das Fehlen von Planmaterial zu den einzelnen Bauten jedoch um so schwerer. Ganz ohne Grundrisse ist es unmöglich, die Gesamtgestalt und Struktur der vorgestellten Bauten ausreichend zu überschauen. Hier ist eine Nachbesserung bei einer zweiten Auflage dringend anzumahnen, bei der auch ein wissenschaftlicher Apparat mit Bibliographie und Indizes nicht mehr fehlen sollte. Einem breiteren Beobachtungsraum widmet sich die Publikation von John Welsh«Das moderne Haus». Welsh stellt 29 weltweit gesammelte Beispiele der Gegenwart mit ebenfalls vorzüglichen Photographien und darüber hinaus auch ausreichendem Planmaterial vor. Welsh ordnet sein Material in vier Grundtypen«Die ideale Villa» – «Konstruktive Lösungen», «Organische Häuser» und «Kompromisse in der Stadt». Diese Typologie wirkt gerade hinsichtlich der stark unterschiedlichen regionalen Bedingungen dieser Villen jedoch allzu gewaltsam und simplifizierend. Die Sorglosigkeit in der gesamten Strukturierung findet sich dann auch im Detail. Abgesehen von zahlreichen sprachlichen, logischen und stilistischen Schwächen weist der Text auch inhaltlich schwerwiegende Lücken und Missgriffe auf. Dass Welsh etwa anlässlich Masaharu Takasakis eiförmigem Haus «Zero-Kosmologie» nicht auf das offensichtliche Vorbild von Etienne-Louis Boullée hinweist, ist ein peinliches, aber bezeichnendes Versäumnis. Insgesamt wirkt dieser äusserlich ebenfalls recht ansprechend aufgemachte Band bei näherem Hinsehen eher wie eine inhaltlich kaum bearbeitete Kompilation aus diversen Architekturzeitschriften. Den in der Einleitung formulierten Anspruch, «historische Beziehungen deutlich zu machen», löst er keinesfalls ein. Andres Lepik Neue Zürcher Zeitung Villen in Amerika. Meisterwerke der Moderne [Gebundene Ausgabe] Kenneth Frampton (Autor) Orte idealisierter Selbstdarstellung Villen der Modernezwei opulente Neuerscheinungen Das freistehende Haus ausserhalb der Stadt, für eine einzelne Familie und mit enger Beziehung zur umgebenden Natur gebaut, gehört als «Villa» zu den Herausforderungen jedes Architekten. Wie an einem Musterstück lässt sich eine Vielzahl von Bauideen komprimiert darin verwirklichen. Gleichzeitig ist die Villa auch der intimste Berührungspunkt zwischen Architekt und privatem Nutzer – der meist der Auftraggeber ist – und geniesst wegen ihrer ausschliesslich privaten Nutzung die geringste Öffentlichkeitswirkung. Die Villa war und ist seit der Antike ein Ort des symbolischen Rückzugs vom Stadtleben – von diesem bleibt sie jedoch nicht nur durch die wirtschaftlichen Grundlagen abhängig. Auch ihre innere Struktur übersetzt das städtische Wohnen auf eine räumlich freiere, offenere Ordnung. Immer aber ist die Villa ein Ort der idealisierten Selbstdarstellung, ein Bau, an dem Weltanschauung zur individuellen Bauform gerinnt. Die Geschichte des Bautyps Villa beginnt in Europa mit der Antike und wurde später massgeblich von Palladio und der palladianischen Tradition formal und funktional definiert. Zu Beginn unseres Jahrhunderts setzten die Vereinigten Staaten mit Frank Lloyd Wright und dem Präriestil einerseits, Europa mit Le Corbusier und anderen Vertretern der Moderne andererseits wichtige neue Akzente. In Amerika bildete sich innert weniger Jahrzehnte jener allbekannte Typus der modernen amerikanischen Villa aus. Ein offener Kamin und die grosse sichtbare Treppenanlage im zentralen Wohnbereich gehörten ebenso unabdingbar zu ihrem Vokabular wie der Swimmingpool im Garten. Als eigenständige Entwicklungsform wandelte sich die amerikanische Villa aber schon wenig später durch die Begegnung mit den Exilanten der architektonischen Moderne aus Europa zu einem neuen Typus, wie er sich heute etwa in Beispielen eines Richard Meier oder Frank Gehry darstellt. Die Geschichte der modernen Villa in Amerika gehört zu den spannendsten Kapiteln der Architekturgeschichte. Kenneth Frampton versucht in einem Bildband anhand einer Auswahl von 34 «Meisterwerken» zumindest die wichtigsten Hauptlinien dieser Entwicklung nachzuziehen. Wie im Vorwort erläutert, stützt er seine Darstellung primär auf jene Villen, die sich in ihrer Substanz bis heute unverändert erhalten haben und von denen sich darüber hinaus neue photographische Aufnahmen erstellen liessen. Dieses Vorhaben hat sich, auch wenn es keine neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse erlaubt, dennoch in mehrfacher Hinsicht gelohnt. So setzen allein die Aufnahmen des Hauses Farnsworth von Ludwig Mies van der Rohe wie auch Philip Johnsons Glass House durch die Photographen Paul Rocheleau und Michael Freeman gemeinsam mit der hervorragenden Druckqualität einen Massstab für Architekturpublikationen. Auch Wrights «Fallingwater» dürfte kaum je zuvor so mustergültig und reichhaltig bebildert worden sein. Jene spektakulären Bauten werden hier aus der «normalen» Besucherperspektive erfasst, möglichst detailreich und in natürlichem Licht. Das Ergebnis sind Abbildungen, die ein Maximum an optischer Information enthalten, den Bauten nichts hinzufügen oder wegnehmen und auch ihre enge Bindung zur umgebenden Natur hervorragend nachvollziehbar machen. Obwohl das Schwergewicht dieses Buches insgesamt auf den opulenten Abbildungen liegt, ist auch der Text zu den einzelnen Bauten exzellent, knapp und präzis auf die Bebilderung abgestimmt. Mit kurzen Einleitungen wird versucht, die wichtigsten Schritte der Gesamtentwicklung zusammenzufassen und dabei auch jene Bauten einzubeziehen, die im Bildteil nicht ausführlich vorgestellt werden. Die Auswahl ist insgesamt überzeugend, in Richtung Gegenwart vielleicht noch oftmals spekulativ. Bei all den Vorteilen dieses Buches, das auf grösstmögliche Anschaulichkeit zielt, wiegt das Fehlen von Planmaterial zu den einzelnen Bauten jedoch um so schwerer. Ganz ohne Grundrisse ist es unmöglich, die Gesamtgestalt und Struktur der vorgestellten Bauten ausreichend zu überschauen. Hier ist eine Nachbesserung bei einer zweiten Auflage dringend anzumahnen, bei der auch ein wissenschaftlicher Apparat mit Bibliographie und Indizes nicht mehr fehlen sollte. Einem breiteren Beobachtungsraum widmet sich die Publikation von John Welsh«Das moderne Haus». Welsh stellt 29 weltweit gesammelte Beispiele der Gegenwart mit ebenfalls vorzüglichen Photographien und darüber hinaus auch ausreichendem Planmaterial vor. Welsh ordnet sein Material in vier Grundtypen«Die ideale Villa» – «Konstruktive Lösungen», «Organische Häuser» und «Kompromisse in der Stadt». Diese Typologie wirkt gerade hinsichtlich der stark unterschiedlichen regionalen Bedingungen dieser Villen jedoch allzu gewaltsam und simplifizierend. Die Sorglosigkeit in der gesamten Strukturierung findet sich dann auch im Detail. Abgesehen von zahlreichen sprachlichen, logischen und stilistischen Schwächen weist der Text auch inhaltlich schwerwiegende Lücken und Missgriffe auf. Dass Welsh etwa anlässlich Masaharu Takasakis eiförmigem Haus «Zero-Kosmologie» nicht auf das offensichtliche Vorbild von Etienne-Louis Boullée hinweist, ist ein peinliches, aber bezeichnendes Versäumnis. Insgesamt wirkt dieser äusserlich ebenfalls recht ansprechend aufgemachte Band bei näherem Hinsehen eher wie eine inhaltlich kaum bearbeitete Kompilation aus diversen Architekturzeitschriften. Den in der Einleitung formulierten Anspruch, «historische Beziehungen deutlich zu machen», löst er keinesfalls ein. Andres Lepik Neue Zürcher Zeitung Villen in Amerika. Meisterwerke der Moderne [Gebundene Ausgabe] Kenneth Frampton (Autor).
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9783170138681 - Kenneth Frampton: Villen in Amerika. Meisterwerke der Moderne [Gebundene Ausgabe] (Autor)
Symbolbild
Kenneth Frampton

Villen in Amerika. Meisterwerke der Moderne [Gebundene Ausgabe] (Autor) (1995)

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Orte idealisierter Selbstdarstellung Villen der Modernezwei opulente Neuerscheinungen Das freistehende Haus ausserhalb der Stadt, für eine einzelne Familie und mit enger Beziehung zur umgebenden Natur gebaut, gehört als «Villa» zu den Herausforderungen jedes Architekten. Wie an einem Musterstück lässt sich eine Vielzahl von Bauideen komprimiert darin verwirklichen. Gleichzeitig ist die Villa auch der intimste Berührungspunkt zwischen Architekt und privatem Nutzer – der meist der Auftraggeber ist – und geniesst wegen ihrer ausschliesslich privaten Nutzung die geringste Öffentlichkeitswirkung. Die Villa war und ist seit der Antike ein Ort des symbolischen Rückzugs vom Stadtleben – von diesem bleibt sie jedoch nicht nur durch die wirtschaftlichen Grundlagen abhängig. Auch ihre innere Struktur übersetzt das städtische Wohnen auf eine räumlich freiere, offenere Ordnung. Immer aber ist die Villa ein Ort der idealisierten Selbstdarstellung, ein Bau, an dem Weltanschauung zur individuellen Bauform gerinnt. Die Geschichte des Bautyps Villa beginnt in Europa mit der Antike und wurde später massgeblich von Palladio und der palladianischen Tradition formal und funktional definiert. Zu Beginn unseres Jahrhunderts setzten die Vereinigten Staaten mit Frank Lloyd Wright und dem Präriestil einerseits, Europa mit Le Corbusier und anderen Vertretern der Moderne andererseits wichtige neue Akzente. In Amerika bildete sich innert weniger Jahrzehnte jener allbekannte Typus der modernen amerikanischen Villa aus. Ein offener Kamin und die grosse sichtbare Treppenanlage im zentralen Wohnbereich gehörten ebenso unabdingbar zu ihrem Vokabular wie der Swimmingpool im Garten. Als eigenständige Entwicklungsform wandelte sich die amerikanische Villa aber schon wenig später durch die Begegnung mit den Exilanten der architektonischen Moderne aus Europa zu einem neuen Typus, wie er sich heute etwa in Beispielen eines Richard Meier oder Frank Gehry darstellt. Die Geschichte der modernen Villa in Amerika gehört zu den spannendsten Kapiteln der Architekturgeschichte. Kenneth Frampton versucht in einem Bildband anhand einer Auswahl von 34 «Meisterwerken» zumindest die wichtigsten Hauptlinien dieser Entwicklung nachzuziehen. Wie im Vorwort erläutert, stützt er seine Darstellung primär auf jene Villen, die sich in ihrer Substanz bis heute unverändert erhalten haben und von denen sich darüber hinaus neue photographische Aufnahmen erstellen liessen. Dieses Vorhaben hat sich, auch wenn es keine neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse erlaubt, dennoch in mehrfacher Hinsicht gelohnt. So setzen allein die Aufnahmen des Hauses Farnsworth von Ludwig Mies van der Rohe wie auch Philip Johnsons Glass House durch die Photographen Paul Rocheleau und Michael Freeman gemeinsam mit der hervorragenden Druckqualität einen Massstab für Architekturpublikationen. Auch Wrights «Fallingwater» dürfte kaum je zuvor so mustergültig und reichhaltig bebildert worden sein. Jene spektakulären Bauten werden hier aus der «normalen» Besucherperspektive erfasst, möglichst detailreich und in natürlichem Licht. Das Ergebnis sind Abbildungen, die ein Maximum an optischer Information enthalten, den Bauten nichts hinzufügen oder wegnehmen und auch ihre enge Bindung zur umgebenden Natur hervorragend nachvollziehbar machen. Obwohl das Schwergewicht dieses Buches insgesamt auf den opulenten Abbildungen liegt, ist auch der Text zu den einzelnen Bauten exzellent, knapp und präzis auf die Bebilderung abgestimmt. Mit kurzen Einleitungen wird versucht, die wichtigsten Schritte der Gesamtentwicklung zusammenzufassen und dabei auch jene Bauten einzubeziehen, die im Bildteil nicht ausführlich vorgestellt werden. Die Auswahl ist insgesamt überzeugend, in Richtung Gegenwart vielleicht noch oftmals spekulativ. Bei all den Vorteilen dieses Buches, das auf grösstmögliche Anschaulichkeit zielt, wiegt das Fehlen von Planmaterial zu den einzelnen Bauten jedoch um so schwerer. Ganz ohne Grundrisse ist es unmöglich, die Gesamtg.
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