Sommerinsel eine Erzählung eine Beziehung und ihre Bewährungsprobe von von und mit Illustrationen von Renate Jessel
8 Angebote vergleichen

Preise2015201620192021
SchnittFr. 4.42 ( 4.52)¹ Fr. 6.75 ( 6.90)¹ Fr. 10.01 ( 10.23)¹ Fr. 9.58 ( 9.79)¹
Nachfrage
Bester Preis: Fr. 0.01 ( 0.01)¹ (vom 05.09.2015)
1
9783355007931 - Schumacher, Hildegard ; Schumacher, Siegfried: Sommerinsel eine Erzählung eine Beziehung und ihre Bewährungsprobe von von und mit Illustrationen von Renate Jessel
Symbolbild
Schumacher, Hildegard ; Schumacher, Siegfried

Sommerinsel eine Erzählung eine Beziehung und ihre Bewährungsprobe von von und mit Illustrationen von Renate Jessel (1971)

Lieferung erfolgt aus/von: Deutschland ~DE HC

ISBN: 9783355007931 bzw. 3355007935, vermutlich in Deutsch, Verlag Neues Leben, Berlin, gebundenes Buch.

Fr. 10.01 ( 10.23)¹ + Versand: Fr. 9.62 ( 9.83)¹ = Fr. 19.63 ( 20.06)¹
unverbindlich
Von Händler/Antiquariat, Lausitzer Buchversand [2621518], Drochow, D, Germany.
21 cm 251 S. illustrierter Pappeinband. gebrauchsspuren, einband an den kanten bestossen, papiergebräunte seiten und schnitt. (M10). ".ist Stephan leichtfertig und Fine unmoralisch? Haben die Eltern recht, wenn sie den jungen Leuten nichts zutrauen? Liebe fordert Bewährung, und Fine und Stephan bestehen die Probe. Sie möchten keinen Tag des Jahres in Ellerstadt streichen. Abend.sechs Schritte hin und sechs Schritte her, von der Tür zum Fenster und vom Fenster zur Tür. Hin und her auf dem Läufer, über Grün und Schwarz. Sonderbar: ein Läufer, dabei liegt er. Aber ich bin nicht liegengeblieben oder ? wie man so sagt ? auf der Strecke geblieben. Ich nicht und Fine nicht. Nur jetzt und hier kommt nach sechs Schritten die Wendung um einhundertachtzig Grad. Ich mache vor keinem Hindernis kehrt. Vater muss das begreifen. Nicht nur er. Fine braucht mich. Wieder sechs Schritte vom Fenster zur Tür. Ich könnte sie aufstossen, fortgehen auf die Strasse. Durch die Nacht könnte ich marschieren, über Chausseen, durch Städte und Dörfer, nach Berlin. Das wäre Flucht, ein Triumph für Vater. Das hiesse Kehrtmachen. Mein Weg führt geradeaus. Darum wieder die Wendung um einhundertachtzig Grad, die sechs Schritte hin und her, über Grün und Schwarz.Schwarz. Schwarz ist der Tod. Manche Frauen sollen sterben dabei. Unsinn, wir leben nicht im Mittelalter. Semmelweis, Retter der Mütter, Doktor der Hoffnung. Grün. Grün ist die Farbe der Hoffnung. Grün war das Wasser in unserm See. Sonnengrün, klar und still, eine tiefe Atempause zwischen zwei Abschnitten unseres Lebens. Fine, unsere Farbe ist Grün. Nutzlos ist das Laufen. Es verändert nichts. An den "Fisch da könnt ich mich setzen, eine Zigarette rauchen, mein Nichtraucherdasein durchbrechen. Zehn Pfennig, blauer Rauch, wieder zehn Pfennig und wieder blauer Rauch. Meine sechs Schritte sind billiger, die kann ich mir leisten. Auch i)i Dorette Brunn steckt die Unruhe. Jeder Mutter wird das so gehen. Nun hockt sie allein im Wohnzimmer und belauert das Telefon. Oder sie läuft jetzt auch hin und her. Solange ich bei ihr war, wollte sie ihre Unruhe verstecken. Sie floh in die Arbeit. Auf dem Schreibtisch lag unser Aufsatz, der letzte Aufsatz der 12a. Die Flucht misslang, Dorette Brunn kam nicht von der Stelle, auf das Papier starrte sie nur. Was soll ich da erst in die Arbeit fliehen? Mathe? Physik? Nein, heute nicht. Ich laufe, ich hin allein, ich brauche niemand Ruhe vorzutäuschen.Vorhin im Wohnzimmer bin ich auch gelaufen. Das hat Do-rette Brunn noch mehr nervös gemacht. Vielleicht, weil sie es auf dem Stuhl nicht mehr aushielt. Vielleicht hätte sie am liebsten angerufen und nach Fine gefragt. Ich störte. Sie wollte die Unruhe nicht mit mir teilen.Warum findet sie kein Wort für mich? Wir müssen reden über das Morgen und das Übermorgen. Bald liegt das Abi hinter nur. Und dann? Was dann? Der Studienplatz ist mir sicher. Kann ich ihn jetzt überhaupt annehmen? Leichtfertig werf ich den Platz nicht hin. Aber muss ich nicht Geld verdienen ? Ich geh auf den Bau, später Fernstudium. Wäre das nicht der beste Weg? Ich will für fine und das Kind einstehen. Vater wirft mir vor, dass ich verantwortungslos handle. Ich bin hier, weil ich für Verantwortung bin. Ja, weil ich für Verantwortung bin! Über meinen Kopf hinweg lass ich nicht über mich bestimmen. Ich bin achtzehn, fast neunzehn. Mündig, verantwortlich für mein Tun, ein vollwertiger Staatsbürger. Studium? Es sieht alles anders aus als vor einem Jahr. Fine soll studieren. Ich habe doch nichts dagegen, ich bin dafür. Weicht Dorette Brunn darum einem Gespräch aus?Sagte sie darum nur: Gehen Sie schlafen, Stephan. "Sie"sagte sie zu mir. Immer wieder dieses Sie. Gern würde ich sie Dorette nennen, wie Fine zu ihr sagt, oder Mutter meinetwegen. Doch es bleibt bei Frau Brunn. Die ganzen sechs Monate, die ich in ihrer Wohnung lebe: Frau Brunn. Wäre es heute nicht an der Zeit, die Konvention über Bord zu schmeissen ? Wenn wir in der Klinik stehen und die Schwester das Kind . 400 Gramm.
2
9783355007931 - Schumacher, Hildegard ; Schumacher, Siegfried: Sommerinsel eine Erzählung eine Beziehung und ihre Bewährungsprobe von von und mit Illustrationen von Renate Jessel
Schumacher, Hildegard ; Schumacher, Siegfried

Sommerinsel eine Erzählung eine Beziehung und ihre Bewährungsprobe von von und mit Illustrationen von Renate Jessel (1971)

Lieferung erfolgt aus/von: Deutschland ~DE HC US

ISBN: 9783355007931 bzw. 3355007935, vermutlich in Deutsch, Verlag Neues Leben, Berlin, gebundenes Buch, gebraucht, akzeptabler Zustand.

Fr. 9.58 ( 9.79)¹ + Versand: Fr. 2.25 ( 2.30)¹ = Fr. 11.83 ( 12.09)¹
unverbindlich
Von Händler/Antiquariat, Lausitzer Buchversand [2621518], Drochow, D, Germany.
21 cm 251 S. illustrierter Pappeinband. gebrauchsspuren, einband an den kanten bestossen, papiergebräunte seiten und schnitt. (M10). ".ist Stephan leichtfertig und Fine unmoralisch? Haben die Eltern recht, wenn sie den jungen Leuten nichts zutrauen? Liebe fordert Bewährung, und Fine und Stephan bestehen die Probe. Sie möchten keinen Tag des Jahres in Ellerstadt streichen. Abend.sechs Schritte hin und sechs Schritte her, von der Tür zum Fenster und vom Fenster zur Tür. Hin und her auf dem Läufer, über Grün und Schwarz. Sonderbar: ein Läufer, dabei liegt er. Aber ich bin nicht liegengeblieben oder ? wie man so sagt ? auf der Strecke geblieben. Ich nicht und Fine nicht. Nur jetzt und hier kommt nach sechs Schritten die Wendung um einhundertachtzig Grad. Ich mache vor keinem Hindernis kehrt. Vater muss das begreifen. Nicht nur er. Fine braucht mich. Wieder sechs Schritte vom Fenster zur Tür. Ich könnte sie aufstossen, fortgehen auf die Strasse. Durch die Nacht könnte ich marschieren, über Chausseen, durch Städte und Dörfer, nach Berlin. Das wäre Flucht, ein Triumph für Vater. Das hiesse Kehrtmachen. Mein Weg führt geradeaus. Darum wieder die Wendung um einhundertachtzig Grad, die sechs Schritte hin und her, über Grün und Schwarz.Schwarz. Schwarz ist der Tod. Manche Frauen sollen sterben dabei. Unsinn, wir leben nicht im Mittelalter. Semmelweis, Retter der Mütter, Doktor der Hoffnung. Grün. Grün ist die Farbe der Hoffnung. Grün war das Wasser in unserm See. Sonnengrün, klar und still, eine tiefe Atempause zwischen zwei Abschnitten unseres Lebens. Fine, unsere Farbe ist Grün. Nutzlos ist das Laufen. Es verändert nichts. An den "Fisch da könnt ich mich setzen, eine Zigarette rauchen, mein Nichtraucherdasein durchbrechen. Zehn Pfennig, blauer Rauch, wieder zehn Pfennig und wieder blauer Rauch. Meine sechs Schritte sind billiger, die kann ich mir leisten. Auch i)i Dorette Brunn steckt die Unruhe. Jeder Mutter wird das so gehen. Nun hockt sie allein im Wohnzimmer und belauert das Telefon. Oder sie läuft jetzt auch hin und her. Solange ich bei ihr war, wollte sie ihre Unruhe verstecken. Sie floh in die Arbeit. Auf dem Schreibtisch lag unser Aufsatz, der letzte Aufsatz der 12a. Die Flucht misslang, Dorette Brunn kam nicht von der Stelle, auf das Papier starrte sie nur. Was soll ich da erst in die Arbeit fliehen? Mathe? Physik? Nein, heute nicht. Ich laufe, ich hin allein, ich brauche niemand Ruhe vorzutäuschen.Vorhin im Wohnzimmer bin ich auch gelaufen. Das hat Do-rette Brunn noch mehr nervös gemacht. Vielleicht, weil sie es auf dem Stuhl nicht mehr aushielt. Vielleicht hätte sie am liebsten angerufen und nach Fine gefragt. Ich störte. Sie wollte die Unruhe nicht mit mir teilen.Warum findet sie kein Wort für mich? Wir müssen reden über das Morgen und das Übermorgen. Bald liegt das Abi hinter nur. Und dann? Was dann? Der Studienplatz ist mir sicher. Kann ich ihn jetzt überhaupt annehmen? Leichtfertig werf ich den Platz nicht hin. Aber muss ich nicht Geld verdienen ? Ich geh auf den Bau, später Fernstudium. Wäre das nicht der beste Weg? Ich will für fine und das Kind einstehen. Vater wirft mir vor, dass ich verantwortungslos handle. Ich bin hier, weil ich für Verantwortung bin. Ja, weil ich für Verantwortung bin! Über meinen Kopf hinweg lass ich nicht über mich bestimmen. Ich bin achtzehn, fast neunzehn. Mündig, verantwortlich für mein Tun, ein vollwertiger Staatsbürger. Studium? Es sieht alles anders aus als vor einem Jahr. Fine soll studieren. Ich habe doch nichts dagegen, ich bin dafür. Weicht Dorette Brunn darum einem Gespräch aus?Sagte sie darum nur: Gehen Sie schlafen, Stephan. "Sie"sagte sie zu mir. Immer wieder dieses Sie. Gern würde ich sie Dorette nennen, wie Fine zu ihr sagt, oder Mutter meinetwegen. Doch es bleibt bei Frau Brunn. Die ganzen sechs Monate, die ich in ihrer Wohnung lebe: Frau Brunn. Wäre es heute nicht an der Zeit, die Konvention über Bord zu schmeissen ? Wenn wir in der Klinik stehen und die Schwester das Kind . 400 Gramm. Books.
3
9783355007931 - Schumacher, Hildegard ; Schumacher, Siegfried: Sommerinsel eine Erzählung eine Beziehung und ihre Bewährungsprobe von von und mit Illustrationen von Renate Jessel
Schumacher, Hildegard ; Schumacher, Siegfried

Sommerinsel eine Erzählung eine Beziehung und ihre Bewährungsprobe von von und mit Illustrationen von Renate Jessel (1971)

Lieferung erfolgt aus/von: Deutschland ~DE HC US

ISBN: 9783355007931 bzw. 3355007935, vermutlich in Deutsch, Verlag Neues Leben, Berlin, gebundenes Buch, gebraucht, akzeptabler Zustand.

Fr. 10.45 ( 10.68)¹ + Versand: Fr. 2.94 ( 3.00)¹ = Fr. 13.39 ( 13.68)¹
unverbindlich
Von Händler/Antiquariat, Lausitzer Buchversand [2621518], Drochow, D, Germany.
21 cm 251 S. illustrierter Pappeinband. gebrauchsspuren, einband an den kanten bestossen, papiergebräunte seiten und schnitt. (M10). ".ist Stephan leichtfertig und Fine unmoralisch? Haben die Eltern recht, wenn sie den jungen Leuten nichts zutrauen? Liebe fordert Bewährung, und Fine und Stephan bestehen die Probe. Sie möchten keinen Tag des Jahres in Ellerstadt streichen. Abend.sechs Schritte hin und sechs Schritte her, von der Tür zum Fenster und vom Fenster zur Tür. Hin und her auf dem Läufer, über Grün und Schwarz. Sonderbar: ein Läufer, dabei liegt er. Aber ich bin nicht liegengeblieben oder ? wie man so sagt ? auf der Strecke geblieben. Ich nicht und Fine nicht. Nur jetzt und hier kommt nach sechs Schritten die Wendung um einhundertachtzig Grad. Ich mache vor keinem Hindernis kehrt. Vater muss das begreifen. Nicht nur er. Fine braucht mich. Wieder sechs Schritte vom Fenster zur Tür. Ich könnte sie aufstossen, fortgehen auf die Strasse. Durch die Nacht könnte ich marschieren, über Chausseen, durch Städte und Dörfer, nach Berlin. Das wäre Flucht, ein Triumph für Vater. Das hiesse Kehrtmachen. Mein Weg führt geradeaus. Darum wieder die Wendung um einhundertachtzig Grad, die sechs Schritte hin und her, über Grün und Schwarz.Schwarz. Schwarz ist der Tod. Manche Frauen sollen sterben dabei. Unsinn, wir leben nicht im Mittelalter. Semmelweis, Retter der Mütter, Doktor der Hoffnung. Grün. Grün ist die Farbe der Hoffnung. Grün war das Wasser in unserm See. Sonnengrün, klar und still, eine tiefe Atempause zwischen zwei Abschnitten unseres Lebens. Fine, unsere Farbe ist Grün. Nutzlos ist das Laufen. Es verändert nichts. An den "Fisch da könnt ich mich setzen, eine Zigarette rauchen, mein Nichtraucherdasein durchbrechen. Zehn Pfennig, blauer Rauch, wieder zehn Pfennig und wieder blauer Rauch. Meine sechs Schritte sind billiger, die kann ich mir leisten. Auch i)i Dorette Brunn steckt die Unruhe. Jeder Mutter wird das so gehen. Nun hockt sie allein im Wohnzimmer und belauert das Telefon. Oder sie läuft jetzt auch hin und her. Solange ich bei ihr war, wollte sie ihre Unruhe verstecken. Sie floh in die Arbeit. Auf dem Schreibtisch lag unser Aufsatz, der letzte Aufsatz der 12a. Die Flucht misslang, Dorette Brunn kam nicht von der Stelle, auf das Papier starrte sie nur. Was soll ich da erst in die Arbeit fliehen? Mathe? Physik? Nein, heute nicht. Ich laufe, ich hin allein, ich brauche niemand Ruhe vorzutäuschen.Vorhin im Wohnzimmer bin ich auch gelaufen. Das hat Do-rette Brunn noch mehr nervös gemacht. Vielleicht, weil sie es auf dem Stuhl nicht mehr aushielt. Vielleicht hätte sie am liebsten angerufen und nach Fine gefragt. Ich störte. Sie wollte die Unruhe nicht mit mir teilen.Warum findet sie kein Wort für mich? Wir müssen reden über das Morgen und das Übermorgen. Bald liegt das Abi hinter nur. Und dann? Was dann? Der Studienplatz ist mir sicher. Kann ich ihn jetzt überhaupt annehmen? Leichtfertig werf ich den Platz nicht hin. Aber muss ich nicht Geld verdienen ? Ich geh auf den Bau, später Fernstudium. Wäre das nicht der beste Weg? Ich will für fine und das Kind einstehen. Vater wirft mir vor, dass ich verantwortungslos handle. Ich bin hier, weil ich für Verantwortung bin. Ja, weil ich für Verantwortung bin! Über meinen Kopf hinweg lass ich nicht über mich bestimmen. Ich bin achtzehn, fast neunzehn. Mündig, verantwortlich für mein Tun, ein vollwertiger Staatsbürger. Studium? Es sieht alles anders aus als vor einem Jahr. Fine soll studieren. Ich habe doch nichts dagegen, ich bin dafür. Weicht Dorette Brunn darum einem Gespräch aus?Sagte sie darum nur: Gehen Sie schlafen, Stephan. "Sie"sagte sie zu mir. Immer wieder dieses Sie. Gern würde ich sie Dorette nennen, wie Fine zu ihr sagt, oder Mutter meinetwegen. Doch es bleibt bei Frau Brunn. Die ganzen sechs Monate, die ich in ihrer Wohnung lebe: Frau Brunn. Wäre es heute nicht an der Zeit, die Konvention über Bord zu schmeissen ? Wenn wir in der Klinik stehen und die Schwester . 400 Gramm. Books.
4
9783355007931 - Schumacher, Hildegard ; Schumacher, Siegfried: Sommerinsel eine Erzählung eine Beziehung und ihre Bewährungsprobe von von und mit Illustrationen von Renate Jessel
Symbolbild
Schumacher, Hildegard ; Schumacher, Siegfried

Sommerinsel eine Erzählung eine Beziehung und ihre Bewährungsprobe von von und mit Illustrationen von Renate Jessel (1971)

Lieferung erfolgt aus/von: Deutschland DE HC

ISBN: 9783355007931 bzw. 3355007935, in Deutsch, Verlag Neues Leben, Berlin, gebundenes Buch.

Fr. 8.71 ( 8.90)¹ + Versand: Fr. 9.74 ( 9.95)¹ = Fr. 18.45 ( 18.85)¹
unverbindlich
Von Händler/Antiquariat, Lausitzer Buchversand [2621518], Drochow, D, Germany.
251 S. illustrierter Pappeinband. gebrauchsspuren, einband an den kanten bestossen, papiergebräunte seiten und schnitt. ".ist Stephan leichtfertig und Fine unmoralisch? Haben die Eltern recht, wenn sie den jungen Leuten nichts zutrauen? Liebe fordert Bewährung, und Fine und Stephan bestehen die Probe. Sie möchten keinen Tag des Jahres in Ellerstadt streichen. Abend.sechs Schritte hin und sechs Schritte her, von der Tür zum Fenster und vom Fenster zur Tür. Hin und her auf dem Läufer, über Grün und Schwarz. Sonderbar: ein Läufer, dabei liegt er. Aber ich bin nicht liegengeblieben oder — wie man so sagt — auf der Strecke geblieben. Ich nicht und Fine nicht. Nur jetzt und hier kommt nach sechs Schritten die Wendung um einhundertachtzig Grad. Ich mache vor keinem Hindernis kehrt. Vater muss das begreifen. Nicht nur er. Fine braucht mich. Wieder sechs Schritte vom Fenster zur Tür. Ich könnte sie aufstossen, fortgehen auf die Strasse. Durch die Nacht könnte ich marschieren, über Chausseen, durch Städte und Dörfer, nach Berlin. Das wäre Flucht, ein Triumph für Vater. Das hiesse Kehrtmachen. Mein Weg führt geradeaus. Darum wieder die Wendung um einhundertachtzig Grad, die sechs Schritte hin und her, über Grün und Schwarz.Schwarz. Schwarz ist der Tod. Manche Frauen sollen sterben dabei. Unsinn, wir leben nicht im Mittelalter. Semmelweis, Retter der Mütter, Doktor der Hoffnung. Grün. Grün ist die Farbe der Hoffnung. Grün war das Wasser in unserm See. Sonnengrün, klar und still, eine tiefe Atempause zwischen zwei Abschnitten unseres Lebens. Fine, unsere Farbe ist Grün. Nutzlos ist das Laufen. Es verändert nichts. An den "Fisch da könnt ich mich setzen, eine Zigarette rauchen, mein Nichtraucherdasein durchbrechen. Zehn Pfennig, blauer Rauch, wieder zehn Pfennig und wieder blauer Rauch. Meine sechs Schritte sind billiger, die kann ich mir leisten. Auch i)i Dorette Brunn steckt die Unruhe. Jeder Mutter wird das so gehen. Nun hockt sie allein im Wohnzimmer und belauert das Telefon. Oder sie läuft jetzt auch hin und her. Solange ich bei ihr war, wollte sie ihre Unruhe verstecken. Sie floh in die Arbeit. Auf dem Schreibtisch lag unser Aufsatz, der letzte Aufsatz der 12a. Die Flucht misslang, Dorette Brunn kam nicht von der Stelle, auf das Papier starrte sie nur. Was soll ich da erst in die Arbeit fliehen? Mathe? Physik? Nein, heute nicht. Ich laufe, ich hin allein, ich brauche niemand Ruhe vorzutäuschen.Vorhin im Wohnzimmer bin ich auch gelaufen. Das hat Do-rette Brunn noch mehr nervös gemacht. Vielleicht, weil sie es auf dem Stuhl nicht mehr aushielt. Vielleicht hätte sie am liebsten angerufen und nach Fine gefragt. Ich störte. Sie wollte die Unruhe nicht mit mir teilen.Warum findet sie kein Wort für mich? Wir müssen reden über das Morgen und das Übermorgen. Bald liegt das Abi hinter nur. Und dann? Was dann? Der Studienplatz ist mir sicher. Kann ich ihn jetzt überhaupt annehmen? Leichtfertig werf ich den Platz nicht hin. Aber muss ich nicht Geld verdienen ? Ich geh auf den Bau, später Fernstudium. Wäre das nicht der beste Weg? Ich will für fine und das Kind einstehen. Vater wirft mir vor, dass ich verantwortungslos handle. Ich bin hier, weil ich für Verantwortung bin. Ja, weil ich für Verantwortung bin! Über meinen Kopf hinweg lass ich nicht über mich bestimmen. Ich bin achtzehn, fast neunzehn. Mündig, verantwortlich für mein Tun, ein vollwertiger Staatsbürger. Studium? Es sieht alles anders aus als vor einem Jahr. Fine soll studieren. Ich habe doch nichts dagegen, ich bin dafür. Weicht Dorette Brunn darum einem Gespräch aus?Sagte sie darum nur: Gehen Sie schlafen, Stephan. "Sie"sagte sie zu mir. Immer wieder dieses Sie. Gern würde ich sie Dorette nennen, wie Fine zu ihr sagt, oder Mutter meinetwegen. Doch es bleibt bei Frau Brunn. Die ganzen sechs Monate, die ich in ihrer Wohnung lebe: Frau Brunn. Wäre es heute nicht an der Zeit, die Konvention über Bord zu schmeissen ? Wenn wir in der Klinik stehen und die Schwester das Kind hochhält, . 400 Gramm.
5
9783355007931 - Schumacher, Hildegard ; Schumacher, Siegfried: Sommerinsel eine Erzählung eine Beziehung und ihre Bewährungsprobe von von und mit Illustrationen von Renate Jessel
Schumacher, Hildegard ; Schumacher, Siegfried

Sommerinsel eine Erzählung eine Beziehung und ihre Bewährungsprobe von von und mit Illustrationen von Renate Jessel (1971)

Lieferung erfolgt aus/von: Deutschland DE US

ISBN: 9783355007931 bzw. 3355007935, in Deutsch, 251 Seiten, Verlag Neues Leben, Berlin, gebraucht.

Fr. 9.58 ( 9.79)¹ + Versand: Fr. 2.45 ( 2.50)¹ = Fr. 12.03 ( 12.29)¹
unverbindlich
Lieferung aus: Deutschland, Versandkosten nach: Deutschland.
Von Händler/Antiquariat, Lausitzer Buchversand, [3109900].
gebrauchsspuren, einband an den kanten bestossen, papiergebräunte seiten und schnitt (M10) "..ist Stephan leichtfertig und Fine unmoralisch? Haben die Eltern recht, wenn sie den jungen Leuten nichts zutrauen? Liebe fordert Bewährung, und Fine und Stephan bestehen die Probe. Sie möchten keinen Tag des Jahres in Ellerstadt streichen. Abend..sechs Schritte hin und sechs Schritte her, von der Tür zum Fenster und vom Fenster zur Tür. Hin und her auf dem Läufer, über Grün und Schwarz. Sonderbar: ein Läufer, dabei liegt er. Aber ich bin nicht liegengeblieben oder ? wie man so sagt ? auf der Strecke geblieben. Ich nicht und Fine nicht. Nur jetzt und hier kommt nach sechs Schritten die Wendung um einhundertachtzig Grad. Ich mache vor keinem Hindernis kehrt. Vater muss das begreifen. Nicht nur er. Fine braucht mich. Wieder sechs Schritte vom Fenster zur Tür. Ich könnte sie aufstossen, fortgehen auf die Strasse. Durch die Nacht könnte ich marschieren, über Chausseen, durch Städte und Dörfer, nach Berlin. Das wäre Flucht, ein Triumph für Vater. Das hiesse Kehrtmachen. Mein Weg führt geradeaus. Darum wieder die Wendung um einhundertachtzig Grad, die sechs Schritte hin und her, über Grün und Schwarz.Schwarz. Schwarz ist der Tod. Manche Frauen sollen sterben dabei. Unsinn, wir leben nicht im Mittelalter. Semmelweis, Retter der Mütter, Doktor der Hoffnung. Grün. Grün ist die Farbe der Hoffnung. Grün war das Wasser in unserm See. Sonnengrün, klar und still, eine tiefe Atempause zwischen zwei Abschnitten unseres Lebens. Fine, unsere Farbe ist Grün. Nutzlos ist das Laufen. Es verändert nichts. An den "Fisch da könnt ich mich setzen, eine Zigarette rauchen, mein Nichtraucherdasein durchbrechen. Zehn Pfennig, blauer Rauch, wieder zehn Pfennig und wieder blauer Rauch. Meine sechs Schritte sind billiger, die kann ich mir leisten. Auch i)i Dorette Brunn steckt die Unruhe. Jeder Mutter wird das so gehen. Nun hockt sie allein im Wohnzimmer und belauert das Telefon. Oder sie läuft jetzt auch hin und her. Solange ich bei ihr war, wollte sie ihre Unruhe verstecken. Sie floh in die Arbeit. Auf dem Schreibtisch lag unser Aufsatz, der letzte Aufsatz der 12a. Die Flucht misslang, Dorette Brunn kam nicht von der Stelle, auf das Papier starrte sie nur. Was soll ich da erst in die Arbeit fliehen? Mathe? Physik? Nein, heute nicht. Ich laufe, ich hin allein, ich brauche niemand Ruhe vorzutäuschen.Vorhin im Wohnzimmer bin ich auch gelaufen. Das hat Do-rette Brunn noch mehr nervös gemacht. Vielleicht, weil sie es auf dem Stuhl nicht mehr aushielt. Vielleicht hätte sie am liebsten angerufen und nach Fine gefragt. Ich störte. Sie wollte die Unruhe nicht mit mir teilen.Warum findet sie kein Wort für mich? Wir müssen reden über das Morgen und das Übermorgen. Bald liegt das Abi hinter nur. Und dann? Was dann? Der Studienplatz ist mir sicher. Kann ich ihn jetzt überhaupt annehmen? Leichtfertig werf ich den Platz nicht hin. Aber muss ich nicht Geld verdienen ? Ich geh auf den Bau, später Fernstudium. Wäre das nicht der beste Weg? Ich will für fine und das Kind einstehen. Vater wirft mir vor, dass ich verantwortungslos handle. Ich bin hier, weil ich für Verantwortung bin. Ja, weil ich für Verantwortung bin! Über meinen Kopf hinweg lass ich nicht über mich bestimmen. Ich bin achtzehn, fast neunzehn. Mündig, verantwortlich für mein Tun, ein vollwertiger Staatsbürger. Studium? Es sieht alles anders aus als vor einem Jahr. Fine soll studieren. Ich habe doch nichts dagegen, ich bin dafür. Weicht Dorette Brunn darum einem Gespräch aus?Sagte sie darum nur: Gehen Sie schlafen, Stephan. "Sie"sagte sie zu mir. Immer wieder dieses Sie. Gern würde ich sie Dorette nennen, wie Fine zu ihr sagt, oder Mutter meinetwegen. Doch es bleibt bei Frau Brunn. Die ganzen sechs Monate, die ich in ihrer Wohnung lebe: Frau Brunn. Wäre es heute nicht an der Zeit, die Konvention über Bord zu schmeissen ? Wenn wir in der Klinik stehen und die Schwester das Kind hochhält, soll ich dann sagen: Ihr Enkel, Frau Brunn?Ja ich kann sie verstehen. Das zwischen Fine und mir war ein Tief schlag für sie. Kein Tiefschlag, ein Tief eine breite Schlechtwetterfront, und Dorette Brunn sieht es noch nicht ab, wann das Sonnenwetter, das Hoch, die Lage bestimmt wird. Gehen Sic schlafen, hat sie zu mir gesagt und mich ins Bett schicken wollen wieeinen kleinen Jungen. Nein, wie einen Fremden. Ein Freni-der bin ich für sie, obwohl sie mich aufgenommen und uns verteidigt hat Und das hat sie etwas gekostet in Ellerstadt, wo Augen und Ohren die feinsten Sinne sind, Antennen der Neugier. Aber ich, ich bin Dorette Brunn noch immer ein Fremder. Und Fine ist fort. Wie kalt das Fensterglas ist. Ich sehe hinaus, hinaus in die Nacht. Eine einsame Laterne. Schwarz fast alle Fenster. Was geschieht hinter denen, die noch hell sind? Vielleicht sitzt da auch eine sorgenvoll. Oder es rennt einer auf und ab. Oder es lieben sich zwei.Fine, auch du liegst hinter einem hellen Fenster, fremd in diesem Licht und in der Welt der Weissbekittelten, im Geruch medizinischer Reinheit. Du wirst keine Zeit haben, dich fremd zu fühlen. All deinen Mut und deine Kraft wirst du brauchen, wenn unser Kind geboren wird. Du bist allein. Ich kann deine Hand nicht nehmen, um dir zu zeigen, dass du nicht allein bist. Am Fenster stehe ich und starre in die Nacht. Die Sterne scheinen nicht, der Mond ist fort. Nicht, weil wir ihn ausgesperrt haben wie damals am See auf unserer Sommerinsel. Es ist eine Nacht ohne Mond. Aber du wirst an mich denken, Fine. Als der Krankenwagen vorm Flaus hielt, hab ich gesagt: Sei tapfer. Du auch, hat sie geantwortet. Sie wollte lächeln, es ging nicht.Nein, sie wird nicht an mich denken können. Sie muss sich konzentrieren, den auf- und abwellenden Schmerzen ihren Willen entgegensetzen. Ihren Körper und ihren Atem wird sie beherrschen, sie hat es trainiert. Schmerzarme Geburt. Aber doch Schmerzen, wenn sich das Kind von der Mutter löst.Endlos die Zeit. Alle Geräusche klingen laut in der Nacht. Alte Leute sollen nicht schlafen können, weil sie den Holzwurm ticken hören. Die Totenuhr, so sagen sie. Unablässig tickt er die Zeit weg, die sie vom Grab trennt. Sie haben Angst. Vielleicht, weil sie ihr Leben nicht richtig gelebt haben. Fine und ich, wir sind ohne Furcht. Ich horche in die Nacht und warte auf einen Schrei, einen Kinderschrei.Hinter meinem Rücken der Lichtfleck. Durch das Mattglas der Wohnzimmertür fällt er auf den Flur, dringt bis zu mir ins Zimmer- Und diese Stille. Dorette Brunn läuft nicht auf und ab. Noch immer wird sie am Schreibtisch sitzen, und vielleicht denkt Sie zurück. Vor einem Jahr war ihr Fine eine sehr gute Tochter, nur ihre Tochter, nicht mehr. Ein Jahr ist eine kurze Spanne zeit. Aber diese Spanne kann ein Leben verändern. Von Berlin kam ich nach Ellerstadt. Das Leben ist bloss ein Rummel, mir kann keiner was vormachen, so etwa dachte ich. Ellerstadt, dieses Kaff, nehmen wir es als Durchgangsstation für Familie, Wege, Sohn eingeschlossen. Aus der Durchgangsstation wurde ein Knotenpunkt.Viel Wasser ist in dieser Zeit den Fluss hinuntergeflossen. Viele Schiffe hat es zum Meer getragen. Sie brauchen sich n icht mit dem Fluss treiben zu lassen, fortspülen zu lassen wie Schwemmholz. Sie haben Steuer und Ruder, und stromauffahren sie aus eigener Kraft. Ich bin mit Fine auch stromauf geschwommen.Als das Auto kam, wollte ich mitfahren zur Klinik. Lassen Sie es, Sie machen es Fine nicht leichter, sagte Dorette Brunn. Ich müsste anrufen, aber sie würde mir den ITörer aus der Hand nehmen und sagen: Es hat noch keinen Sinn.Sechs Schritte hin und sechs Schritte her, vom Fenster zur Tür und von der Tür zum Fenster. Hinter mir schimmert der Lichtfleck. Zwei Menschen wachen, jeder allein in seiner Unruhe. Dorette Brunn hätte jetzt mit mir reden müssen.Wenn ich die Augen zumache, sehe ich den Lichtfleck nicht mehr. Ich kann an Fine denken. Hier in diesem Zimmer bin ich kein Fremder. Wenn ich Vater nachgegeben hätte, sässe ich in Berlin an meiner alten Schule, wie eres wollte, warm und trocken und mit Familienanschluss untergebracht. Materiell würde ich dann keine Sorgen haben, ich hatte sie bei Vater nie. Es würde mir an nichts fehlen. Nur Fine würde mir fehlen. Ich wäre ein Schuft, hätte ich Vaters Angebot angenommen. Ich lass mich nicht an eine Geldscheinkette legen.Nein, in diesem Zimmer bin ich kein Fremder, ich bin zu Gast bei Fine, sechs Monate schon. Und ein Vierteljahr davor hatte ich sie eingeladen zum Eisbecher. Es war Sommer, heisser Sommer.."Auszüge aus dem Buch, 1971, illustrierter Pappeinband, 21 cm, 400g, 251 S, Internationaler Versand, Offene Rechnung.
6
3355007935 - Schumacher, Hildegard ; Schumacher, Siegfried: Sommerinsel eine Erzählung eine Beziehung und ihre Bewährungsprobe von von und mit Illustrationen von Renate Jessel
Symbolbild
Schumacher, Hildegard ; Schumacher, Siegfried

Sommerinsel eine Erzählung eine Beziehung und ihre Bewährungsprobe von von und mit Illustrationen von Renate Jessel (1971)

Lieferung erfolgt aus/von: Deutschland DE

ISBN: 3355007935 bzw. 9783355007931, in Deutsch, Berlin : Verlag Neues Leben. 1971.

Fr. 8.71 ( 8.90)¹ + Versand: Fr. 1.86 ( 1.90)¹ = Fr. 10.57 ( 10.80)¹
unverbindlich
Lieferung aus: Deutschland, Versandkosten in die BRD.
Von Händler/Antiquariat, Lausitzer Buchversand, 01994 Drochow.
21 cm. 251 S. illustrierter Pappeinband gebrauchsspuren, einband an den kanten bestossen, papiergebräunte seiten und schnitt. "..ist Stephan leichtfertig und Fine unmoralisch? Haben die Eltern recht, wenn sie den jungen Leuten nichts zutrauen? Liebe fordert Bewährung, und Fine und Stephan bestehen die Probe. Sie möchten keinen Tag des Jahres in Ellerstadt streichen. Abend..sechs Schritte hin und sechs Schritte her, von der Tür zum Fenster und vom Fenster zur Tür. Hin und her auf dem Läufer, über Grün und Schwarz. Sonderbar: ein Läufer, dabei liegt er. Aber ich bin nicht liegengeblieben oder ? wie man so sagt ? auf der Strecke geblieben. Ich nicht und Fine nicht. Nur jetzt und hier kommt nach sechs Schritten die Wendung um einhundertachtzig Grad. Ich mache vor keinem Hindernis kehrt. Vater muss das begreifen. Nicht nur er. Fine braucht mich. Wieder sechs Schritte vom Fenster zur Tür. Ich könnte sie aufstossen, fortgehen auf die Strasse. Durch die Nacht könnte ich marschieren, über Chausseen, durch Städte und Dörfer, nach Berlin. Das wäre Flucht, ein Triumph für Vater. Das hiesse Kehrtmachen. Mein Weg führt geradeaus. Darum wieder die Wendung um einhundertachtzig Grad, die sechs Schritte hin und her, über Grün und Schwarz.Schwarz. Schwarz ist der Tod. Manche Frauen sollen sterben dabei. Unsinn, wir leben nicht im Mittelalter. Semmelweis, Retter der Mütter, Doktor der Hoffnung. Grün. Grün ist die Farbe der Hoffnung. Grün war das Wasser in unserm See. Sonnengrün, klar und still, eine tiefe Atempause zwischen zwei Abschnitten unseres Lebens. Fine, unsere Farbe ist Grün. Nutzlos ist das Laufen. Es verändert nichts. An den "Fisch da könnt ich mich setzen, eine Zigarette rauchen, mein Nichtraucherdasein durchbrechen. Zehn Pfennig, blauer Rauch, wieder zehn Pfennig und wieder blauer Rauch. Meine sechs Schritte sind billiger, die kann ich mir leisten. Auch i)i Dorette Brunn steckt die Unruhe. Jeder Mutter wird das so gehen. Nun hockt sie allein im Wohnzimmer und belauert das Telefon. Oder sie läuft jetzt auch hin und her. Solange ich bei ihr war, wollte sie ihre Unruhe verstecken. Sie floh in die Arbeit. Auf dem Schreibtisch lag unser Aufsatz, der letzte Aufsatz der 12a. Die Flucht misslang, Dorette Brunn kam nicht von der Stelle, auf das Papier starrte sie nur. Was soll ich da erst in die Arbeit fliehen? Mathe? Physik? Nein, heute nicht. Ich laufe, ich hin allein, ich brauche niemand Ruhe vorzutäuschen.Vorhin im Wohnzimmer bin ich auch gelaufen. Das hat Do-rette Brunn noch mehr nervös gemacht. Vielleicht, weil sie es auf dem Stuhl nicht mehr aushielt. Vielleicht hätte sie am liebsten angerufen und nach Fine gefragt. Ich störte. Sie wollte die Unruhe nicht mit mir teilen.Warum findet sie kein Wort für mich? Wir müssen reden über das Morgen und das Übermorgen. Bald liegt das Abi hinter nur. Und dann? Was dann? Der Studienplatz ist mir sicher. Kann ich ihn jetzt überhaupt annehmen? Leichtfertig werf ich den Platz nicht hin. Aber muss ich nicht Geld verdienen ? Ich geh auf den Bau, später Fernstudium. Wäre das nicht der beste Weg? Ich will für fine und das Kind einstehen. Vater wirft mir vor, dass ich verantwortungslos handle. Ich bin hier, weil ich für Verantwortung bin. Ja, weil ich für Verantwortung bin! Über meinen Kopf hinweg lass ich nicht über mich bestimmen. Ich bin achtzehn, fast neunzehn. Mündig, verantwortlich für mein Tun, ein vollwertiger Staatsbürger. Studium? Es sieht alles anders aus als vor einem Jahr. Fine soll studieren. Ich habe doch nichts dagegen, ich bin dafür. Weicht Dorette Brunn darum einem Gespräch aus?Sagte sie darum nur: Gehen Sie schlafen, Stephan. "Sie"sagte sie zu mir. Immer wieder dieses Sie. Gern würde ich sie Dorette nennen, wie Fine zu ihr sagt, oder Mutter meinetwegen. Doch es bleibt bei Frau Brunn. Die ganzen sechs Monate, die ich in ihrer Wohnung lebe: Frau Brunn. Wäre es heute nicht an der Zeit, die Konvention über Bord zu schmeissen ? Wenn wir in der Klinik stehen und die Schwester das Kind hochhält, soll ich dann sagen: Ihr Enkel, Frau Brunn?Ja ich kann sie verstehen. Das zwischen Fine und mir war ein Tief schlag für sie. Kein Tiefschlag, ein Tief eine breite Schlechtwetterfront, und Dorette Brunn sieht es noch nicht ab, wann das Sonnenwetter, das Hoch, die Lage bestimmt wird. Gehen Sic schlafen, hat sie zu mir gesagt und mich ins Bett schicken wollen wieeinen kleinen Jungen. Nein, wie einen Fremden. Ein Freni-der bin ich für sie, obwohl sie mich aufgenommen und uns verteidigt hat Und das hat sie etwas gekostet in Ellerstadt, wo Augen und Ohren die feinsten Sinne sind, Antennen der Neugier. Aber ich, ich bin Dorette Brunn noch immer ein Fremder. Und Fine ist fort. Wie kalt das Fensterglas ist. Ich sehe hinaus, hinaus in die Nacht. Eine einsame Laterne. Schwarz fast alle Fenster. Was geschieht hinter denen, die noch hell sind? Vielleicht sitzt da auch eine sorgenvoll. Oder es rennt einer auf und ab. Oder es lieben sich zwei.Fine, auch du liegst hinter einem hellen Fenster, fremd in diesem Licht und in der Welt der Weissbekittelten, im Geruch medizinischer Reinheit. Du wirst keine Zeit haben, dich fremd zu fühlen. All deinen Mut und deine Kraft wirst du brauchen, wenn unser Kind geboren wird. Du bist allein. Ich kann deine Hand nicht nehmen, um dir zu zeigen, dass du nicht allein bist. Am Fenster stehe ich und starre in die Nacht. Die Sterne scheinen nicht, der Mond ist fort. Nicht, weil wir ihn ausgesperrt haben wie damals am See auf unserer Sommerinsel. Es ist eine Nacht ohne Mond. Aber du wirst an mich denken, Fine. Als der Krankenwagen vorm Flaus hielt, hab ich gesagt: Sei tapfer. Du auch, hat sie geantwortet. Sie wollte lächeln, es ging nicht.Nein, sie wird nicht an mich denken können. Sie muss sich konzentrieren, den auf- und abwellenden Schmerzen ihren Willen entgegensetzen. Ihren Körper und ihren Atem wird sie beherrschen, sie hat es trainiert. Schmerzarme Geburt. Aber doch Schmerzen, wenn sich das Kind von der Mutter löst.Endlos die Zeit. Alle Geräusche klingen laut in der Nacht. Alte Leute sollen nicht schlafen können, weil sie den Holzwurm ticken hören. Die Totenuhr, so sagen sie. Unablässig tickt er die Zeit weg, die sie vom Grab trennt. Sie haben Angst. Vielleicht, weil sie ihr Leben nicht richtig gelebt haben. Fine und ich, wir sind ohne Furcht. Ich horche in die Nacht und warte auf einen Schrei, einen Kinderschrei.Hinter meinem Rücken der Lichtfleck. Durch das Mattglas der Wohnzimmertür fällt er auf den Flur, dringt bis zu mir ins Zimmer- Und diese Stille. Dorette Brunn läuft nicht auf und ab. Noch immer wird sie am Schreibtisch sitzen, und vielleicht denkt Sie zurück. Vor einem Jahr war ihr Fine eine sehr gute Tochter, nur ihre Tochter, nicht mehr. Ein Jahr ist eine kurze Spanne zeit. Aber diese Spanne kann ein Leben verändern. Von Berlin kam ich nach Ellerstadt. Das Leben ist bloss ein Rummel, mir kann keiner was vormachen, so etwa dachte ich. Ellerstadt, dieses Kaff, nehmen wir es als Durchgangsstation für Familie, Wege, Sohn eingeschlossen. Aus der Durchgangsstation wurde ein Knotenpunkt.Viel Wasser ist in dieser Zeit den Fluss hinuntergeflossen. Viele Schiffe hat es zum Meer getragen. Sie brauchen sich n icht mit dem Fluss treiben zu lassen, fortspülen zu lassen wie Schwemmholz. Sie haben Steuer und Ruder, und stromauffahren sie aus eigener Kraft. Ich bin mit Fine auch stromauf geschwommen.Als das Auto kam, wollte ich mitfahren zur Klinik. Lassen Sie es, Sie machen es Fine nicht leichter, sagte Dorette Brunn. Ich müsste anrufen, aber sie würde mir den ITörer aus der Hand nehmen und sagen: Es hat noch keinen Sinn.Sechs Schritte hin und sechs Schritte her, vom Fenster zur Tür und von der Tür zum Fenster. Hinter mir schimmert der Lichtfleck. Zwei Menschen wachen, jeder allein in seiner Unruhe. Dorette Brunn hätte jetzt mit mir reden müssen.Wenn ich die Augen zumache, sehe ich den Lichtfleck nicht mehr. Ich kann an Fine denken. Hier in diesem Zimmer bin ich kein Fremder. Wenn ich Vater nachgegeben hätte, sässe ich in Berlin an meiner alten Schule, wie eres wollte, warm und trocken und mit Familienanschluss untergebracht. Materiell würde ich dann keine Sorgen haben, ich hatte sie bei Vater nie. Es würde mir an nichts fehlen. Nur Fine würde mir fehlen. Ich wäre ein Schuft, hätte ich Vaters Angebot angenommen. Ich lass mich nicht an eine Geldscheinkette legen.Nein, in diesem Zimmer bin ich kein Fremder, ich bin zu Gast bei Fine, sechs Monate schon. Und ein Vierteljahr davor hatte ich sie eingeladen zum Eisbecher. Es war Sommer, heisser Sommer.."Auszüge aus dem Buch Versand D: 1,90 EUR [Sommerinsel, zeitige schwangerschaft, studium, erkenntnis.liebe, beziehung, vorwürfe, einmischung, zusammenhalt, gemeinsamkeit, verantwortung, tugend, moral, anstand, familie, klatsch, tratsch].
7
3355007935 - Schumacher,Hildegard; Schumacher,Siegfried: Sommerinsel
Symbolbild
Schumacher,Hildegard; Schumacher,Siegfried

Sommerinsel (1988)

Lieferung erfolgt aus/von: Deutschland DE US

ISBN: 3355007935 bzw. 9783355007931, in Deutsch, Neues Leben, Berlin , 1988, gebraucht.

Fr. 2.94 ( 3.00)¹ + Versand: Fr. 1.76 ( 1.80)¹ = Fr. 4.70 ( 4.80)¹
unverbindlich
Lieferung aus: Deutschland, Versandart: STD, Versand nach: DE.
Von Händler/Antiquariat, Heinzelmännchen GmbH BcS im Buchdorf Mühlbeck-Friedersdorf, [3171].
Ist Stephan leichtfertig und Fine unmoralisch? Haben die Eltern recht, wenn sie den jungen Leuten nichts zutrauen? Liebe fordert Bewährung, und Fine und Stephan bestehen die Probe. (Einbanddeckel); farbig illustrierter Einband und einige s/w Textillustrationen von Renate Jessel; Einband (Rücken gelb) leicht berieben, Ecken leicht bestossen; Seiten gut; sehr gut erhaltenes Bibliothek***emplar mit den üblichen Kennzeichnungen, nur innen, Zustand: gut; Karton; 5. Auflage; illustriert; 256 Seiten; Format: 12,5 x 20,4 cm ;
8
9783355007931 - Schumacher, Siegfried und Hildegard Schumacher: Sommerinsel
Symbolbild
Schumacher, Siegfried und Hildegard Schumacher

Sommerinsel (1988)

Lieferung erfolgt aus/von: Deutschland DE

ISBN: 9783355007931 bzw. 3355007935, in Deutsch, Verlag Neues Leben Berlin.

Fr. 0.86 ( 0.88)¹ + Versand: Fr. 2.64 ( 2.70)¹ = Fr. 3.50 ( 3.58)¹
unverbindlich
Von Händler/Antiquariat, buecher_baer80 [61885318], Grasellenbach - Hammelbach, Germany.
251 Seiten Ausgabe von 1984, Artikel stammt aus Nichtraucherhaushalt! EE107 Sprache: Deutsch Gewicht in Gramm: 281.
Lade…