Vom Leben des Geistes. Das Denken, das Wollen. Ungekürzte Taschenbuchausgabe. München, Zürich: Piper, 1998. 507 Seiten mit Register. Kartoniert.
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In ihren Letzten Lebensjahren arbeitete Hannah Arendt an dieser grossangelegten Arbeit über die menschliche Geistestätigkeit. Die beiden Bände über Das Denken und Das Wollen, die sie noch fertigstellen konnte, werden mit dieser Ausgabe erstmals in einem Band vorgelegt.Von intensiver Lektüre in einem besonderen Buch des Lebendigen, von Grenzerfahrungen, von Grenzen und dem Versuch, sie zu ziehen und zu überschreiten, handelt dieses Werk von Hannah Arendt. Neue Zürcher ZeitungZu diesem BuchDer Arbeit an dem Werk Vom Leben des Geistes hat Hannah Arendt ihre letzten Lebensjahre gewidmet. Diese Analyse der menschlichen Geistestätigkeit hat den Charakter eines Vermächtnisses. Die Philosophin hat das Werk in drei grosse Teile gegliedert: das Denken, das Wollen und das Urteilen. Die Beschäftigung mit dem Wesen des Denkens führt sie zur Betrachtung der beiden anderen spezifisch menschlichen Fähigkeiten, des Wollens und des Urteilens. Die Positionen richtungweisender Denker der Antike sowie der Philosophie von Kant bis Heidegger hat Arendt in ihre Analyse einbezogen. Die beiden Bände über das Denken und das Wollen, posthum von Mary McCarthy herausgegeben, sind hier erstmals in einem Band als Taschenbuchausgabe zusammengefasst. Gleichzeitig erscheint in der Serie Piper der dritte Teil, Das Urteilen, der, aus dem Nachlass herausgegeben, 1985 zum ersten Mal auf deutsch erschien.Hannah Arendt, am 14. Oktober 1906 in Hannover geboren und am 4. Dezember 1975 in New York gestorben, studierte Philosophie, Theologie und Griechisch u. A. bei Heidegger, Bultmann und Jaspers, bei dem sie 1928 promovierte. 1933 Emigration nach Paris, ab 1941 in New York. 1946 bis 1948 Lektorin, danach als freie Schriftstellerin tätig. 1963 Professorin in Chicago, ab 1967 an der New School for Social Research in New York.Vorbemerkung der HerausgeberinAls Hannah Arendts Freundin und literarische Nachlassverwalterin habe ich Vom Leben des Geistes zur Veröffentlichung vorbereitet. Das Denken wurde 1973 in kürzerer Form im Rahmen der Gifford Lectures an der University of Aberdeen vorgetragen, 1974 auch der Anfang von Das Wollen. Beides wurde, wieder in kürzerer Form, als Vorlesung an der New School for Social Research in New York 1974/75 und 1975 gehalten. Die Geschichte des Werkes und seiner editorischen Behandlung wird im Nachwort der Herausgeberin am Ende der beiden Bände mitgeteilt. Der zweite Band enthält einen Anhang über das Urteilen"", der dem Material zu einer Vorlesung über Kants politische Philosophie an der New School aus dem Jahre 1970 entnommen ist.Im Namen Hannah Arendts möchte ich Professor Archibald Wernham und Professor Robert Cross von der University of Aberdeen sowie Mrs. Wernham und Mrs. Cross für ihr Entgegenkommen und ihre Gastfreundschaft während der Tätigkeit als Gifford Lecturer danken. Dank gebührt auch dem Senat der Universität, der die Einladung ausgesprochen hat.Mein Dank als Herausgeber gilt vor allem Jerome Kohn, Frau Arendts Lehrassistent an der New School, für seine stetige Hilfsbereitschaft bei der Lösung einiger schwieriger Textprobleme und seine Aktivität und Sorgfalt beim Ermitteln und Prüfen von Literaturangaben. Ihm und Larry May gebührt auch Dank für die Herstellung des Stichwortverzeichnisses. Mein besonderer Dank gilt auch Margo Vis-cusi für ihre engelhafte Geduld beim Neuschreiben eines stark über-* Anmerkung zur Neuauflage 1998: Mit Rücksicht auf die editorische Arbeit Mary McCarthys wurde dieser Anhang belassen, obwohl inzwischen Das Urteilen als dritter Teil des Lebens des Geistes - von Ronald Beiner aus dem Nachlass rekonstruiert und herausgegeben - erschienen ist (Originalausgabe: Chicago 1982, deutsche Ausgabe: München 1985) und ab 1998 auch als Taschenbuchausgabe in der Serie Piper vorliegt.EinleitungDer Titel Vom Leben des Geistes, den ich dieser Vorlesungsreihe gegeben habe, klingt anspruchsvoll über das Denken zu sprechen, scheint mir so vermessen, dass ich das Gefühl habe, ich sollte eher mit einer Rechtfertigung als mit einer Entschuldigung beginnen. Das Thema selbst bedarf natürlich keiner Rechtfertigung, schon gar nicht auf dem gewichtigen Forum der Gifford Lectures. Mich beunruhigt lediglich, dass ich mich an ihm versuche, denn weder kann noch möchte ich als Philosoph gelten oder zu denen gezählt werden, die Kant nicht ohne Ironie die Denker von Gewerbe nannte1. Es fragt sich also, ob ich diese Probleme nicht besser den Spezialisten hätte überlassen sollen, und die Antwort wird zeigen müssen, was mich dazu trieb, mich aus den verhältnismässig sicheren Gefilden der Politikwissenschaft und -theorie an diese recht respekteinflössenden Gegenstände heranzuwagen, statt alles schön auf sich beruhen zu lassen.Was das Faktische betrifft, so hat meine Beschäftigung mit der Geistestätigkeit zwei recht verschiedene Ursprünge. Der unmittelbare Anstoss ergab sich aus meiner Anwesenheit beim Eichmann-Prozess in Jerusalem. In meinem Bericht über ihn2 sprach ich von der Banalität des Bösen. Dahinter stand keine These oder Theorie, doch irgendwie ahnte ich, dass diese Formulierung unserer literarischen, theologischen und philosophischen Denktradition über das Böse entgegenlief. Das Böse, so haben wir gelernt, ist etwas Dämonisches seine Verkörperung ist der Satan, der vom Himmel fällt als ein Blitz (Luk. 10,18), oder Luzifer, der gefallene Engel (Auch der Teufel ist ein Engel - Unamuno), dessen Sünde der Hochmut ist (stolz wie Luzifer), jene superbia, zu der nur die Besten fähig sind: sie möchten Gott nicht dienen, sondern sein wie er. Böse Menschen, so heisst es, handeln aus Neid, sei es aus Enttäuschung darüber, dass ihnen der Erfolg ohne eigenes Verschulden versagt blieb (Richard III.), oder aus dem Neid eines Kain, der Abel erschlug, denn der, Paperback, leichte Gebrauchsspuren, 423g, 1.

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Das Denken ? Das Wollen Herausgegeben von Mary McCarthy, Buch, Softcover.

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