Von dem Buch Späte Ruhestörung : ein Krefeld-Krimi., Piper ; 5106 haben wir 2 gleiche oder sehr ähnliche Ausgaben identifiziert!

Falls Sie nur an einem bestimmten Exempar interessiert sind, können Sie aus der folgenden Liste jenes wählen, an dem Sie interessiert sind:

100%: Schmitter, Frank: Späte Ruhestörung : ein Krefeld-Krimi., Piper ; 5106 (ISBN: 9783492251068) 2008, Erstausgabe, in Deutsch, Taschenbuch.
Nur diese Ausgabe anzeigen…
Späte Ruhestörung: Ein Krefeld-Krimi71%: Frank Schmitter: Späte Ruhestörung: Ein Krefeld-Krimi (ISBN: 9783492049306) 2006, in Deutsch, Taschenbuch.
Nur diese Ausgabe anzeigen…

Späte Ruhestörung : ein Krefeld-Krimi., Piper ; 5106
13 Angebote vergleichen

PreiseApr. 13Jan. 14Nov. 14
SchnittFr. 2.28 ( 2.33)¹ Fr. 2.40 ( 2.45)¹ Fr. 2.36 ( 2.41)¹
Nachfrage
Bester Preis: Fr. 0.01 ( 0.01)¹ (vom 14.01.2014)
1
9783492049306 - Frank Schmitter: Späte Ruhestörung: Ein Krefeld-Krimi
Symbolbild
Frank Schmitter

Späte Ruhestörung: Ein Krefeld-Krimi (2006)

Lieferung erfolgt aus/von: Deutschland ~DE PB

ISBN: 9783492049306 bzw. 3492049303, vermutlich in Deutsch, Piper, Taschenbuch.

Fr. 4.27 ( 4.36)¹ + Versand: Fr. 9.74 ( 9.95)¹ = Fr. 14.01 ( 14.31)¹
unverbindlich
Von Händler/Antiquariat, Buch-Vielfalt - Preise inkl. MwSt. [63164553], Schwerte, Germany.
Gebraucht - Gut Gelesenes Exemplar in gutem Zustand. Evt. anderes Cover. Buchschnitt leicht verschmutzt. - 23{#}Sie liess gerade ihre Sporttasche auf den gefliesten Boden fallen und kramte in ihrer Geldbörse. Vorhin, im Becken, war er von einer Frau mit einer schwarzen Badekappe überholt worden. Er hatte, da er zur anderen Seite ausatmete, zunächst nur gehört, wie die Hände gleichmässig durch die Wasseroberfläche schnitten, hatte ein blumiges Parfüm gerochen und dann die gelassenen, kraftvollen Bewegungen einer geübten Schwimmerin vor sich gesehen. Sie glitt mit dem Wasser, er kämpfte sich hindurch. Tristan hatte einen Stich in seinem Nervenzentrum gespürt, dort, wo die Rivalität beheimatet sein musste, und nach dem Anschlag auf eine andere Bahn gewechselt. Der Fön stellte wimmernd seine Arbeit ein, und Tristan schaute in sein Spiegelbild. Mittelblonde, kurzgeschnittene Haare (sie waren zu dünn, um sie länger wachsen zu lassen), blasse Gesichtshaut, blaue und ins Blaue fragende grosse Augen, ein weicher Mund, zu dem die Nase zwei haardünne Linien hinabschickte. Sie hatten sich noch nicht in die Haut gefräst. Im kommenden Jahr würde er vierzig werden, aber er hatte noch das Gesicht eines Dreissigjährigen, der zehn Jahre älter geworden war. Anderen, fand er, war es schlimmer ergangen. Die Frau schlenderte an ihm vorbei, sie hatte leuchtend grüne Augen und trug eine Lederjacke. Sie stellte sich unter den übernächsten Fön in der Reihe und schüttelte die langen Haare. Tristan zog ihr im Geiste einen Badeanzug an, aber er war sich nicht sicher, ob es die Schwimmerin mit der schwarzen Badekappe war. Oft wirkte dieselbe Person in Strassenkleidung verändert, massiger oder schlanker, beweglicher oder steifer, als besässe der menschliche Körper zwei verschiedene Identitäten, eine mit und eine ohne Kleidung. Beim Gang zum Parkplatz schloss er den obersten Knopf seines Trenchcoats. Es regnete, ein schwerer, träger Regen, der nach Schnee roch. Wann hatte es in Krefeld das letzte Mal im Dezember geschneit Der Rasen auf der weiten Liegewiese war kurz geschnitten. Hier hatte er als Jugendlicher viele Nachmittage verbracht, obwohl es elend weit gewesen war mit dem Fahrrad von seinem Elternhaus nach Bockum. Damals war er nur ins Wasser gegangen, wenn es zu heiss gewesen war. Er hatte auf einer breiten Decke gelegen, manchmal mit Freunden, meist aber allein und zu weit weg von den Mädchen. Tristan überquerte die Strasse. Er schaute nach Osten; tiefhängende Wolken verschluckten die Schornsteine der Fabriken, die sich am Rheinufer angesiedelt hatten. Davor ein Geflecht aus Landstrassen und Autobahnauffahrten ? die Stadt franste aus. Als er über die Friedrich-Ebert-Strasse in Richtung Stadtmitte fuhr, spürte er die Müdigkeit, die langsam und gleichmässig seinen Körper ausfüllte. Sie war der eigentliche Grund, warum er ins Schwimmbad ging. Er mochte diesen Sport, da gab es kein Hetzen nach einem schwer zu zähmenden Ball, kein Schreien und Fluchen, keine Zweikämpfe, keine Männerrangeleien und keinen Punkteehrgeiz. Aber am meisten liebte er die Stunden danach, wenn die Mattigkeit seine Muskeln und Gedanken anästhesierte. Abends ging er dann meistens früh zu Bett, viel zu müde, um mit der Frau zu reden, die seit einem Jahr nicht mehr an seiner Seite schlief. Die Bäume entlang der Strasse hatten ihr Laub längst verloren. Der Regen glänzte unter der Strassenbeleuchtung auf den nackten Ästen. Am Bismarckplatz ging es rechts zu seiner Wohnung. Er legte den Leerlauf ein, führte sich die Endlosschleife Überstunden vor Augen und träumte sich in einen langen, ruhigen Abend mit gutem Jazz in seinen vier Wänden. Vergebens, ein Pflichtgefühl, das ihm selbst manchmal unheimlich war, lenkte den Wagen in der Spur, in Richtung Polizeipräsidium. Eine seltsame Ahnung sagte Tristan, dass an diesem Tag noch etwas passieren würde. Einige Minuten später hielt er seinen Dienstausweis vor das Sichtfeld und fuhr in das Untergeschoss des Parkhauses. Die Scheibenwischer zogen murrend über die mittlerweile trockene Windschutzscheibe. Tristan stellte den Wagen auf den reservierten Parkplatz, warf den Mantel auf die Rückbank und drückte im Aufzug auf die Drei. Hartmann sass an seinem Schreibtisch, Menges am runden Besuchertisch am Fenster neben einem älteren Paar. Der Mann schüttelte mehrmals den Kopf, schob seine Hornbrille auf dem Tisch vor und zurück, der Stuhl war schräg abgerückt, so dass die Oberschenkel nicht unter der Tischplatte verschwanden. Dieser Mann will hier nur weg, überlegte Tristan, während die Frau ununterbrochen redete und Fotos wie zu einem Memoryspiel vor sich ausbreitete. Tristan sah nur ihren Rücken, sie war klein und sehr rundlich und trug einen merkwürdig geschwungenen Hut aus der Kollektion »britische Königin«. Menges hatte ein Blatt Papier vor sich und einen Kugelschreiber in der Hand. Den legte er in diesem Moment weg und beugte sich ? unwillig, wie es schien ? über die Fotos. Tristan schaute in sein Postfach und entnahm ihm eine Broschüre, die die Presseabteilung erstellt hatte. Sie sollte die Bürger über die Leistungen der Polizei informieren. Richtig, im nächsten Jahr sind Wahlen, dachte Tristan, und blätterte darin. Auf der Innenseite ein grosses des Oberbürgermeisters Dr. Hasso Schorrberg. Es zeigte das Halbprofil eines circa siebzigjährigen Mannes. Der Mund schmal und gerade, ein Bleistiftstrich. Der Blick klar, beinahe stechend. Dichte graue Haare mit buschigen Koteletten, die dem Mann etwas Dynamisches, beinahe Verwegenes verliehen. Hasso Schorrberg war schon Oberbürgermeister von Krefeld gewesen, als Tristan zur Grundschule ging und danach aufs Gymnasium; Schorrberg blieb Stadtoberhaupt, als Tristan ziellos studierte, zwischen verschiedenen Jobs taumelte und schliesslich Kommissar wurde. Und Hasso Schorrberg würde zur nächsten Wahl erneut antreten. Und sie gewinnen. Tristan hatte sich gerade hingesetzt, als das Telefon läutete. »Die Lage war noch nie so trist, mein lieber Tristan Lage.« Er drückte den Rücken in die Lehne, atm.
2
9783492049306 - Frank Schmitter: Späte Ruhestörung: Ein Krefeld-Krimi
Frank Schmitter

Späte Ruhestörung: Ein Krefeld-Krimi (2006)

Lieferung erfolgt aus/von: Deutschland ~DE PB US

ISBN: 9783492049306 bzw. 3492049303, vermutlich in Deutsch, Piper, Taschenbuch, gebraucht, guter Zustand.

Fr. 3.55 ( 3.63)¹ + Versand: Fr. 2.30 ( 2.35)¹ = Fr. 5.85 ( 5.98)¹
unverbindlich
Von Händler/Antiquariat, Buch-Vielfalt - Preise inkl. MwSt. [63164553], Schwerte, Germany.
Gebraucht - Gut Gelesenes Exemplar in gutem Zustand. Evt. anderes Cover. Buchschnitt leicht verschmutzt. - 23{#}Sie liess gerade ihre Sporttasche auf den gefliesten Boden fallen und kramte in ihrer Geldbörse. Vorhin, im Becken, war er von einer Frau mit einer schwarzen Badekappe überholt worden. Er hatte, da er zur anderen Seite ausatmete, zunächst nur gehört, wie die Hände gleichmässig durch die Wasseroberfläche schnitten, hatte ein blumiges Parfüm gerochen und dann die gelassenen, kraftvollen Bewegungen einer geübten Schwimmerin vor sich gesehen. Sie glitt mit dem Wasser, er kämpfte sich hindurch. Tristan hatte einen Stich in seinem Nervenzentrum gespürt, dort, wo die Rivalität beheimatet sein musste, und nach dem Anschlag auf eine andere Bahn gewechselt. Der Fön stellte wimmernd seine Arbeit ein, und Tristan schaute in sein Spiegelbild. Mittelblonde, kurzgeschnittene Haare (sie waren zu dünn, um sie länger wachsen zu lassen), blasse Gesichtshaut, blaue und ins Blaue fragende grosse Augen, ein weicher Mund, zu dem die Nase zwei haardünne Linien hinabschickte. Sie hatten sich noch nicht in die Haut gefräst. Im kommenden Jahr würde er vierzig werden, aber er hatte noch das Gesicht eines Dreissigjährigen, der zehn Jahre älter geworden war. Anderen, fand er, war es schlimmer ergangen. Die Frau schlenderte an ihm vorbei, sie hatte leuchtend grüne Augen und trug eine Lederjacke. Sie stellte sich unter den übernächsten Fön in der Reihe und schüttelte die langen Haare. Tristan zog ihr im Geiste einen Badeanzug an, aber er war sich nicht sicher, ob es die Schwimmerin mit der schwarzen Badekappe war. Oft wirkte dieselbe Person in Strassenkleidung verändert, massiger oder schlanker, beweglicher oder steifer, als besässe der menschliche Körper zwei verschiedene Identitäten, eine mit und eine ohne Kleidung. Beim Gang zum Parkplatz schloss er den obersten Knopf seines Trenchcoats. Es regnete, ein schwerer, träger Regen, der nach Schnee roch. Wann hatte es in Krefeld das letzte Mal im Dezember geschneit Der Rasen auf der weiten Liegewiese war kurz geschnitten. Hier hatte er als Jugendlicher viele Nachmittage verbracht, obwohl es elend weit gewesen war mit dem Fahrrad von seinem Elternhaus nach Bockum. Damals war er nur ins Wasser gegangen, wenn es zu heiss gewesen war. Er hatte auf einer breiten Decke gelegen, manchmal mit Freunden, meist aber allein und zu weit weg von den Mädchen. Tristan überquerte die Strasse. Er schaute nach Osten; tiefhängende Wolken verschluckten die Schornsteine der Fabriken, die sich am Rheinufer angesiedelt hatten. Davor ein Geflecht aus Landstrassen und Autobahnauffahrten ? die Stadt franste aus. Als er über die Friedrich-Ebert-Strasse in Richtung Stadtmitte fuhr, spürte er die Müdigkeit, die langsam und gleichmässig seinen Körper ausfüllte. Sie war der eigentliche Grund, warum er ins Schwimmbad ging. Er mochte diesen Sport, da gab es kein Hetzen nach einem schwer zu zähmenden Ball, kein Schreien und Fluchen, keine Zweikämpfe, keine Männerrangeleien und keinen Punkteehrgeiz. Aber am meisten liebte er die Stunden danach, wenn die Mattigkeit seine Muskeln und Gedanken anästhesierte. Abends ging er dann meistens früh zu Bett, viel zu müde, um mit der Frau zu reden, die seit einem Jahr nicht mehr an seiner Seite schlief. Die Bäume entlang der Strasse hatten ihr Laub längst verloren. Der Regen glänzte unter der Strassenbeleuchtung auf den nackten Ästen. Am Bismarckplatz ging es rechts zu seiner Wohnung. Er legte den Leerlauf ein, führte sich die Endlosschleife Überstunden vor Augen und träumte sich in einen langen, ruhigen Abend mit gutem Jazz in seinen vier Wänden. Vergebens, ein Pflichtgefühl, das ihm selbst manchmal unheimlich war, lenkte den Wagen in der Spur, in Richtung Polizeipräsidium. Eine seltsame Ahnung sagte Tristan, dass an diesem Tag noch etwas passieren würde. Einige Minuten später hielt er seinen Dienstausweis vor das Sichtfeld und fuhr in das Untergeschoss des Parkhauses. Die Scheibenwischer zogen murrend über die mittlerweile trockene Windschutzscheibe. Tristan stellte den Wagen auf den reservierten Parkplatz, warf den Mantel auf die Rückbank und drückte im Aufzug auf die Drei. Hartmann sass an seinem Schreibtisch, Menges am runden Besuchertisch am Fenster neben einem älteren Paar. Der Mann schüttelte mehrmals den Kopf, schob seine Hornbrille auf dem Tisch vor und zurück, der Stuhl war schräg abgerückt, so dass die Oberschenkel nicht unter der Tischplatte verschwanden. Dieser Mann will hier nur weg, überlegte Tristan, während die Frau ununterbrochen redete und Fotos wie zu einem Memoryspiel vor sich ausbreitete. Tristan sah nur ihren Rücken, sie war klein und sehr rundlich und trug einen merkwürdig geschwungenen Hut aus der Kollektion »britische Königin«. Menges hatte ein Blatt Papier vor sich und einen Kugelschreiber in der Hand. Den legte er in diesem Moment weg und beugte sich ? unwillig, wie es schien ? über die Fotos. Tristan schaute in sein Postfach und entnahm ihm eine Broschüre, die die Presseabteilung erstellt hatte. Sie sollte die Bürger über die Leistungen der Polizei informieren. Richtig, im nächsten Jahr sind Wahlen, dachte Tristan, und blätterte darin. Auf der Innenseite ein grosses des Oberbürgermeisters Dr. Hasso Schorrberg. Es zeigte das Halbprofil eines circa siebzigjährigen Mannes. Der Mund schmal und gerade, ein Bleistiftstrich. Der Blick klar, beinahe stechend. Dichte graue Haare mit buschigen Koteletten, die dem Mann etwas Dynamisches, beinahe Verwegenes verliehen. Hasso Schorrberg war schon Oberbürgermeister von Krefeld gewesen, als Tristan zur Grundschule ging und danach aufs Gymnasium; Schorrberg blieb Stadtoberhaupt, als Tristan ziellos studierte, zwischen verschiedenen Jobs taumelte und schliesslich Kommissar wurde. Und Hasso Schorrberg würde zur nächsten Wahl erneut antreten. Und sie gewinnen. Tristan hatte sich gerade hingesetzt, als das Telefon läutete. »Die Lage war noch nie so trist, mein lieber Tristan Lage.« Er drückte den Rücken in die Lehne, atm, Books.
3
9783492049306 - Frank Schmitter: Späte Ruhestörung: Ein Krefeld-Krimi
Symbolbild
Frank Schmitter

Späte Ruhestörung: Ein Krefeld-Krimi (2006)

Lieferung erfolgt aus/von: Deutschland ~DE PB US

ISBN: 9783492049306 bzw. 3492049303, vermutlich in Deutsch, Piper, Taschenbuch, gebraucht, guter Zustand.

Fr. 3.56 ($ 4.39)¹ + Versand: Fr. 14.66 ($ 18.07)¹ = Fr. 18.22 ($ 22.46)¹
unverbindlich
Von Händler/Antiquariat, Buch-Vielfalt - Preise inkl. MwSt. [63164553], Schwerte, Germany.
Gebraucht - Gut Gelesenes Exemplar in gutem Zustand. Evt. anderes Cover. Buchschnitt leicht verschmutzt. - 23{#}Sie liess gerade ihre Sporttasche auf den gefliesten Boden fallen und kramte in ihrer Geldbörse. Vorhin, im Becken, war er von einer Frau mit einer schwarzen Badekappe überholt worden. Er hatte, da er zur anderen Seite ausatmete, zunächst nur gehört, wie die Hände gleichmässig durch die Wasseroberfläche schnitten, hatte ein blumiges Parfüm gerochen und dann die gelassenen, kraftvollen Bewegungen einer geübten Schwimmerin vor sich gesehen. Sie glitt mit dem Wasser, er kämpfte sich hindurch. Tristan hatte einen Stich in seinem Nervenzentrum gespürt, dort, wo die Rivalität beheimatet sein musste, und nach dem Anschlag auf eine andere Bahn gewechselt. Der Fön stellte wimmernd seine Arbeit ein, und Tristan schaute in sein Spiegelbild. Mittelblonde, kurzgeschnittene Haare (sie waren zu dünn, um sie länger wachsen zu lassen), blasse Gesichtshaut, blaue und ins Blaue fragende grosse Augen, ein weicher Mund, zu dem die Nase zwei haardünne Linien hinabschickte. Sie hatten sich noch nicht in die Haut gefräst. Im kommenden Jahr würde er vierzig werden, aber er hatte noch das Gesicht eines Dreissigjährigen, der zehn Jahre älter geworden war. Anderen, fand er, war es schlimmer ergangen. Die Frau schlenderte an ihm vorbei, sie hatte leuchtend grüne Augen und trug eine Lederjacke. Sie stellte sich unter den übernächsten Fön in der Reihe und schüttelte die langen Haare. Tristan zog ihr im Geiste einen Badeanzug an, aber er war sich nicht sicher, ob es die Schwimmerin mit der schwarzen Badekappe war. Oft wirkte dieselbe Person in Strassenkleidung verändert, massiger oder schlanker, beweglicher oder steifer, als besässe der menschliche Körper zwei verschiedene Identitäten, eine mit und eine ohne Kleidung. Beim Gang zum Parkplatz schloss er den obersten Knopf seines Trenchcoats. Es regnete, ein schwerer, träger Regen, der nach Schnee roch. Wann hatte es in Krefeld das letzte Mal im Dezember geschneit Der Rasen auf der weiten Liegewiese war kurz geschnitten. Hier hatte er als Jugendlicher viele Nachmittage verbracht, obwohl es elend weit gewesen war mit dem Fahrrad von seinem Elternhaus nach Bockum. Damals war er nur ins Wasser gegangen, wenn es zu heiss gewesen war. Er hatte auf einer breiten Decke gelegen, manchmal mit Freunden, meist aber allein und zu weit weg von den Mädchen. Tristan überquerte die Strasse. Er schaute nach Osten; tiefhängende Wolken verschluckten die Schornsteine der Fabriken, die sich am Rheinufer angesiedelt hatten. Davor ein Geflecht aus Landstrassen und Autobahnauffahrten ? die Stadt franste aus. Als er über die Friedrich-Ebert-Strasse in Richtung Stadtmitte fuhr, spürte er die Müdigkeit, die langsam und gleichmässig seinen Körper ausfüllte. Sie war der eigentliche Grund, warum er ins Schwimmbad ging. Er mochte diesen Sport, da gab es kein Hetzen nach einem schwer zu zähmenden Ball, kein Schreien und Fluchen, keine Zweikämpfe, keine Männerrangeleien und keinen Punkteehrgeiz. Aber am meisten liebte er die Stunden danach, wenn die Mattigkeit seine Muskeln und Gedanken anästhesierte. Abends ging er dann meistens früh zu Bett, viel zu müde, um mit der Frau zu reden, die seit einem Jahr nicht mehr an seiner Seite schlief. Die Bäume entlang der Strasse hatten ihr Laub längst verloren. Der Regen glänzte unter der Strassenbeleuchtung auf den nackten Ästen. Am Bismarckplatz ging es rechts zu seiner Wohnung. Er legte den Leerlauf ein, führte sich die Endlosschleife Überstunden vor Augen und träumte sich in einen langen, ruhigen Abend mit gutem Jazz in seinen vier Wänden. Vergebens, ein Pflichtgefühl, das ihm selbst manchmal unheimlich war, lenkte den Wagen in der Spur, in Richtung Polizeipräsidium. Eine seltsame Ahnung sagte Tristan, dass an diesem Tag noch etwas passieren würde. Einige Minuten später hielt er seinen Dienstausweis vor das Sichtfeld und fuhr in das Untergeschoss des Parkhauses. Die Scheibenwischer zogen murrend über die mittlerweile trockene Windschutzscheibe. Tristan stellte den Wagen auf den reservierten Parkplatz, warf den Mantel auf die Rückbank und drückte im Aufzug auf die Drei. Hartmann sass an seinem Schreibtisch, Menges am runden Besuchertisch am Fenster neben einem älteren Paar. Der Mann schüttelte mehrmals den Kopf, schob seine Hornbrille auf dem Tisch vor und zurück, der Stuhl war schräg abgerückt, so dass die Oberschenkel nicht unter der Tischplatte verschwanden. Dieser Mann will hier nur weg, überlegte Tristan, während die Frau ununterbrochen redete und Fotos wie zu einem Memoryspiel vor sich ausbreitete. Tristan sah nur ihren Rücken, sie war klein und sehr rundlich und trug einen merkwürdig geschwungenen Hut aus der Kollektion »britische Königin«. Menges hatte ein Blatt Papier vor sich und einen Kugelschreiber in der Hand. Den legte er in diesem Moment weg und beugte sich ? unwillig, wie es schien ? über die Fotos. Tristan schaute in sein Postfach und entnahm ihm eine Broschüre, die die Presseabteilung erstellt hatte. Sie sollte die Bürger über die Leistungen der Polizei informieren. Richtig, im nächsten Jahr sind Wahlen, dachte Tristan, und blätterte darin. Auf der Innenseite ein grosses des Oberbürgermeisters Dr. Hasso Schorrberg. Es zeigte das Halbprofil eines circa siebzigjährigen Mannes. Der Mund schmal und gerade, ein Bleistiftstrich. Der Blick klar, beinahe stechend. Dichte graue Haare mit buschigen Koteletten, die dem Mann etwas Dynamisches, beinahe Verwegenes verliehen. Hasso Schorrberg war schon Oberbürgermeister von Krefeld gewesen, als Tristan zur Grundschule ging und danach aufs Gymnasium; Schorrberg blieb Stadtoberhaupt, als Tristan ziellos studierte, zwischen verschiedenen Jobs taumelte und schliesslich Kommissar wurde. Und Hasso Schorrberg würde zur nächsten Wahl erneut antreten. Und sie gewinnen. Tristan hatte sich gerade hingesetzt, als das Telefon läutete. »Die Lage war noch nie so trist, mein lieber Tristan Lage.« Er drückte den Rücken in die Lehne, atm, Books.
4
9783492049306 - Schmitter, Frank: Späte Ruhestörung
Schmitter, Frank

Späte Ruhestörung

Lieferung erfolgt aus/von: Deutschland DE PB US

ISBN: 9783492049306 bzw. 3492049303, in Deutsch, Piper, Taschenbuch, gebraucht.

Fr. 2.15 ( 2.20)¹ + Versand: Fr. 1.17 ( 1.20)¹ = Fr. 3.33 ( 3.40)¹
unverbindlich
erkunden, [3627307].
Buchrücken ist rund gelesen.Klappentext: In einem Waldstück in der Nähe von sumpfigen Niepkuhlen fällt einem Spaziergänger der Wagen des Krefelder Oberbürgermeisters ins Auge - und dessen Leiche auf dem Fahrersitz. Herzstillstand erfährt die Öffentlichkeit, und Kommissar Tristan Lage sucht nach dem Mörder, der diesen durch eine Überdosis an Medikamenten gewaltsam herbeiführte. Wer wollte Dr. Hasso Schorrberg aus dem Weg räumen, den vorbildlichen Politiker, der seit mehr als drei Jahrzehnten, die Stadt prägte und schon Oberbürgermeister war, als Tristan noch zur Schule ging? Wollte ein politischer Gegner seine Wahlchancen verbessern? Oder ist der Täter in der Vergangenheit zu suchen, wie ein anonymer Brief vermuten lässt, den Schorrbergs Frau nur wenige Tage zuvor in der Tasche ihres Mannes fand: Haben Sie vergessen, wie alle alles vergessen haben? Taschenbuch.
5
Schmitter, Frank

Späte Ruhestörung Ein Krefeld-Krimi

Lieferung erfolgt aus/von: Deutschland DE US

ISBN: 9783492251068 bzw. 3492251064, in Deutsch, Piper, gebraucht.

Fr. 2.35 ( 2.40)¹ + Versand: Fr. 1.47 ( 1.50)¹ = Fr. 3.82 ( 3.90)¹
unverbindlich
Onlinehandel Klostermann, [3988268].
288 S. PaperbackVerlagsfrisches, ungelesenes Exemplar, als preisreduziertes Mängelexemplar gekennzeichnet. Neuwertige Qualität. Als morgens um halb sieben die Spurensicherung anruft und ihn in den Wald beordert, ahnt der Krefelder Kommissar Tristan Lage schon, dass ihm kein romantischer Spaziergang bevorsteht. Tatsächlich erwartet ihn in den sumpfigen Niepkuhlen die Leiche des Oberbürgermeisters. Dabei galt dieser seit über dreissig Jahren als beliebter Lokalpolitiker, und niemand ahnte sein dunkles Geheimnis ... Auch im beschaulichen Krefeld, der Metropole der Seidenindustrie, wird schmutzige Wäsche gewaschen, und was ist schon ein Menschenleben wert, wenn es eine glänzende Fassade zu erhalten gilt?
6
Schmitter, Frank

Späte Ruhestörung : ein Krefeld-Krimi. (2008)

Lieferung erfolgt aus/von: Deutschland DE PB US

ISBN: 9783492251068 bzw. 3492251064, in Deutsch, Piper, München/Zürich, Deutschland, Taschenbuch, gebraucht.

Fr. 2.20 ( 2.25)¹ + Versand: Fr. 11.70 ( 11.95)¹ = Fr. 13.90 ( 14.20)¹
unverbindlich
Von Händler/Antiquariat, books in a box [7972860], Regensburg, BY, Germany.
284 S. ; 19 cm Mängelexemplar, Buch ist in gutem, ungelesenem Zustand, Mängel-Stempel oder -strich, leichte äussere Schäden. Rechnung mit ausgewiesener Mehrwertsteuer liegt bei. Sprache: de Gewicht in Gramm: 250.
7
3492049303 - Frank Schmitter: Späte Ruhestörung: Ein Krefeld-Krimi
Symbolbild
Frank Schmitter

Späte Ruhestörung: Ein Krefeld-Krimi

Lieferung erfolgt aus/von: Deutschland DE US

ISBN: 3492049303 bzw. 9783492049306, in Deutsch, Piper, München/Zürich, Deutschland, gebraucht.

Fr. 25.44 ( 25.99)¹ + Versand: Fr. 1.91 ( 1.95)¹ = Fr. 27.34 ( 27.94)¹
unverbindlich
Lieferung aus: Deutschland, Versandart: STD, Versand nach: DE.
Von Händler/Antiquariat, Erich Butzenlechner, [4245].
Verlag: Piper, Ausgabe von 2006-09, Einband: Taschenbuch, Seiten: 288, das Buch ist in gutem Zustand. Altersgemässe kleinere Mängel sind nicht immer extra aufgeführt.
8
3492049303 - Frank Schmitter: Späte Ruhestörung: Ein Krefeld-Krimi
Symbolbild
Frank Schmitter

Späte Ruhestörung: Ein Krefeld-Krimi

Lieferung erfolgt aus/von: Deutschland DE US

ISBN: 3492049303 bzw. 9783492049306, in Deutsch, Piper, München/Zürich, Deutschland, gebraucht.

Fr. 24.37 ( 24.90)¹ + Versand: Fr. 1.91 ( 1.95)¹ = Fr. 26.28 ( 26.85)¹
unverbindlich
Lieferung aus: Deutschland, Versandart: STD, Versand nach: DE.
Von Händler/Antiquariat, Erich Butzenlechner, Einzelunternehmen, [4245].
Verlag: Piper, Ausgabe von 2006-09, Einband: Taschenbuch, Seiten: 288, das Buch ist in gutem Zustand. Altersgemässe kleinere Mängel sind nicht immer extra aufgeführt.
9
Schmitter, Frank

Späte Ruhestörung : ein Krefeld-Krimi (2008)

Lieferung erfolgt aus/von: Deutschland DE PB US FE

ISBN: 9783492251068 bzw. 3492251064, in Deutsch, Piper, München/Zürich, Deutschland, Taschenbuch, gebraucht, Erstausgabe.

Fr. 4.30 ( 4.39)¹ + Versand: Fr. 3.87 ( 3.95)¹ = Fr. 8.16 ( 8.34)¹
unverbindlich
Von Händler/Antiquariat, wortart-buchversand [1047667], Augsburg, BY, Germany.
-- 284 S., 12 x 19 cm, kartoniert; 1. Aufl.; -- [ Belletristik/Germanistik / Belletristik / Kriminalroman ] -- Buchreihe: Serie Piper 5106 -- Zustand: ungelesen, leichte Lagerspuren, gekennzeichnete Remittende (Stempel auf Schnitt ) -- weitere Informationen wie die Widerrufsbelehrung finden Sie in den 'Anbieter- und Zahlungsinformationen'; Alle Preisangaben inkl. MwSt.
10
Schmitter, Frank

Späte Ruhestörung : ein Krefeld-Krimi., Piper ; 5106 (2008)

Lieferung erfolgt aus/von: Deutschland DE PB US

ISBN: 9783492251068 bzw. 3492251064, in Deutsch, Piper, München/Zürich, Deutschland, Taschenbuch, gebraucht.

Fr. 2.27 ( 2.32)¹ + Versand: Fr. 14.68 ( 15.00)¹ = Fr. 16.95 ( 17.32)¹
unverbindlich
Von Händler/Antiquariat, Antiquariat Buchhandel Daniel Viertel [8723511], Limburg an der Lahn, HE, Germany.
284 S. ; 19 cm Exemplar in gutem Zustand k8340 ISBN 9783492251068 Sprache: de Gewicht in Gramm: 182.
Lade…