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9783499135606 - Muñoz Molina, Antonio: Der Winter in Lissabon
Muñoz Molina, Antonio

Der Winter in Lissabon (1991)

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Zustand: gut.So wünscht sich jede Romanfigur ihren Erzähler: ein wahrer Freund, der aufopferungsvoll dem eigenen Leben, Fühlen und Meinen entsagt. Allein Gin und Bourbon teilt er mit dem Helden, um ihm in langen Nächten die Zunge zu lösen. Das erzählende Ich bleibt ein geduldiger Zuhörer und ein diskreter Mitwisser, der nicht alles benutzt, was man ihm offenbart hat. Bescheiden erklärt er uns, die Freundschaft zu Santiago Biralbo sei "mehr auf die gleichen Vorlieben, den Alkohol betreffend, gegründet". Nicht einmal seinen Namen erfährt man.Also müssen wir uns an den Autor halten: Antonio Munoz Molina hat mit "Der Winter in Lissabon" einen Roman geschrieben, der in Spanien mehrfach preisgekrönt und inzwischen mit Dizzy Gillespie in einer der Hauptrollen verfilmt wurde. Es ist der zweite Roman des fünfunddreissigjährigen Autors, nach "Beatus ille", der von der Suche nach einem verschollenen Buch und darin zugleich nach der Vita eines von den Franquisten ermordeten Dichters erzählt.Santiago Biralbo, alias Giacomo Dolphin, ist Pianist in einer Madrider Bar und hat mit dem berühmten schwarzen Jazztrompeter Billy Swann gespielt. Der film noir wirft seine langen Schatten über den Roman. Der Jazz, sagt Molina, diene nicht nur als Begleitmusik, sondern als erzählerischer Rhythmus. Selbst der Revolver sei "wie eine Note, eine Metapher für die musikalische Improvisation" "Der Winter in Lissabon" ist ein Buch voller Ritardandos und verschlungener Melodieführungen. Es schwelgt in den Bildern und Szenen, die die Musik gleichsam von selbst beim Hören erzeugt: "verlassene, nächtliche Strassen, der Widerschein von Scheinwerfern hinter einer Ecke auf Fassaden, mit Säulen und auf Trümmerhaufen, fliehende Männer, deren lange Schatten einander verfolgten, mit Revolvern und ins Gesicht gezogenen Hüten und weiten Mänteln". Natürlich ist es riskant, sich so offen den Mythen des Jazz und des film noir zu verschreiben, statt nur über sie zu schreiben. Die Kuhqualitäten der Schwarzen Serie entstehen aus der Kargheit, dem rituellen Zuschnitt der Gesten und Posen, der existentialistischen Lakonie der Dialoge. Solche Effekte lassen sich literarisch schwer nachbilden, ohne in Parodie oder unfreiwillig parodistische Imitation zu verfallen. So unterlaufen Molina denn auch, musikalisch gesprochen, manche Unsauberkeiten in der Phrasierung. Oft bewegt er sich hart am Rande der Geschwätzigkeit, und was ein wohlmeinender spanischer Kritiker als "barock" bezeichnete, ist eher blumig und überanstrengt.Man muss den Mythen des film noir schon mehr als nur zugetan sein, um diesen artifiziellselbstverliebten Ton zu goutieren. Lyrisch wuchern die Adjektive, bleischwer lasten die Vergleiche auf den Sätzen. Das notorische "wie" gleicht einer beschwörenden, gleichwohl folgenlosen Geste. Dass in den besten Werken der Schwarzen Serie die Atmosphäre über den blossen Handlungsablauf dominiert, weiss auch Molina. Dass diese Atmosphäre jedoch aus dem Unausgesprochenen, genauer: aus der Diskrepanz zwischen dem Gesagten und dem Ungesagten entsteht, will er offenbar nicht wahrhaben.Biralbos grosse Liebe, die schöne Lucrecia, trägt die Züge des romantischen bad good girl. Die beiden können weder voneinander lassen noch zueinander finden. Was sie verbindet, ist "das Gefühl, dass sie beide verwaist waren". Fünf Jahre, nachdem Biralbo erstmals Lucrecia begegnete, trifft der Erzähler ihn wieder. Dazwischen liegen dunkle Geschäfte mit Gemälden in ganz Europa und ein Mord (oder war es ein Unglücksfall?) in Lissabon. Ein zwielichtiger Schwarzer mit einer platinblonden Sekretärin sowie Lucrecias Gatte hetzen Biralbo. Auf der Flucht vor der Vergangenheit hat er den Namen gewechselt: "Auch die Namen muss man abwerfen, denn auch in ihnen wohnt eine heimliche Möglichkeit von Erinnerung "Am Ende schlägt der Erzähler eine Volte, die für Molina typisch ist, ihm in "Beatus ille" indes weit artistischer gelang. Die Geschichte ist erzählt, Biralbo ist verschwunden wie ein Gespenst. Der treue Erzähler trifft in Biralbos durchwühltem Hotelzimmer Lucrecia: "Ich spürte, dass ein einziges Wort ausreichen würde, um Lucrecia einen Augenblick zurückzuhalten, doch ich kannte es nicht Das ist die Grenze, die ihn von der Welt der selbsterzeugten Fiktionen trennt, der Preis für die genossene Intimität. Und so taucht ihr weisser Regenmantel in der Menge unter, "als hätte es sie nie gegeben".Je perfekter die Fiktion ist, desto trügerischer ist sie, und je nostalgischer sich einer in die Mythen versenkt, desto mehr verflüchtigen sie sich in einem vergangenheitslosen Raum. Molina inszeniert diese Dialektik virtuos, doch ihr Resultat bleibt seltsam leblos.Keine neue Seite, nur eine weitere Facette präsentiert der Spanier in einem dünnen Bändchen mit Erzählungen "Die anderen Leben" heisst es nach einer Geschichte, die vom aberwitzigen Zufall, vom Unglaublichen berichtet, jedoch längst nicht so originell und verblüffend ist, wie sie sein will. Ein weltberühmter und kapriziöser Pianist sitzt in einer Kaschemme in Marrakesch und spielt, selbstvergessen und unbekümmert um Gage, Lärm und Dreck."Auftragsarbeiten" nennt Molina die Erzählungen mit einer gewissen Koketterie, weil er einige für Freunde schrieb. Sehr unterschiedlich hat er diese Aufträge erledigt: eine blosse Fingerübung über eine Männerphantasie, ein hastiger Flirt mit Borges hier ("Der Fluss des Vergessens"), eine streckenweise gelungene Reminiszenz an die mythologische Figur des Privatdetektivs dort ("Ich werde dich schlagen ohne Zorn"). Stechender Fussgeruch erleichtert es dem Detektiv, dem Täter auf den Fersen zu bleiben. Der Täter hat eine Stadt "mit Trugbildern vergiftet". Er zeichnet karibische Idyllen auf öffentliche Plätze und in Fahrstühle, die im Betrachter den Wunsch wekken, sofort ins Paradies aufzubrechen. Eines dieser Bilder schenkt der Maler dem Detektiv, als dieser ihn stellt "Vielleicht bin ich für immer gefangen in dem Traum, den ein anderer Mann gegen mich erdacht hat", dämmert dem Ermittler am Ende.Diese Geschichte hat Witz und Ironie, Lakonie und Raffinement. Dennoch ist sie ein synthetisches Erzeugnis, zu leichtgewichtig, um sich nicht nach dem Lesen in Luft aufzulösen. Es ist dieselbe Ambivalenz, dasselbe Spiel: Fälschungen, die zwingender sind als Originale, Reales, das sich als Fiktion entpuppt. Und leider liest sich all das nur wie ein Anwendungsfall von Molinas Aphorismus im Vorwort: "Mit der Zeit wird nahezu alles, was einmal offenkundig schien, als trügerisch entlarvt: Man liest die unvorstellbaren Lügen, die man sich vor Jahren ausgedacht hat, und stellt fest, wie ***los man die Wahrheit erzählt hat "Die unvorstellbaren Wahrheiten von gestern können - auch die ***losen Lügen von heute sein. Solche Halluzinationen und trickreichen Inversionen, Geschichten über Geschichten, Fiktionen von Fiktionen sind die Welt des Antonio Munoz Molina. Molina ist keiner, der die Voraussetzungen und Bedingungen des Erzählens explizit reflektiert, indem er sich selbst ins Wort fällt.Er reflektiert sie, während er scheinbar unbekümmert und spielerisch fabuliert. Doch auch diesen Satz kann man umdrehen: Er fabuliert unbekümmert drauflos, während er die Bedingungen des Erzählens scheinbar reflektiert. Aus der stillschweigenden Voraussetzung, dass alle Geschichten erzählt sind, können neue Geschichten entstehen. In "Beatus ille" hat Molina das vorgeführt. In den Erzählungen und in seinem zweiten Roman fällt diese Voraussetzung jedoch stets nur auf sich selbst zurück.------------------Der Versand erfolgt meistens am Tag des Geldeinganges.Sofort lieferbar. Nichtraucherwohnung. Ich biete weitere Bücher an. Bitte schauen Sie mal auch auf meine anderen Angebote. Sammeln lohnt sich, denn dadurch wird das Porto günstiger.Privatverkauf: keine Rücknahme und Garantie, Taschenbuch.
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9783499135606 - Munoz Molina, Antonio: Der Winter in Lissabon
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Munoz Molina, Antonio

Der Winter in Lissabon (1995)

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Muñoz Molina, Antonio und Heidrun Adler

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9783499135606 - Muñoz Molina, Antonio: Der Winter in Lissabon
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Muñoz Molina, Antonio

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Antonio Munoz Molina

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