Was haben die Parteien fur die Frauen getan? (Rororo aktuell) (German Edition)
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Reinbek bei Hamburg, Rowohlt-Taschenbuch-Verlag, 1. Aufl. S. 120 8° , Taschenbuch , Sehr gutes Exemplar "Die Parteien tun sich schwer mit den trauen, vierundfünfzig Prozent ihrer Wähler. Und die Frauen tun sich schwer mit den Parteien. Allzu wenige Frauen interessieren sich für Politik, und allzu viele von denen, die sich in den Parteien engagieren, werden in die Alibisackgasse abgedrängt. Was haben die Parteien für die Frauen getan? Was konnten die Parteien für die Frauen tun? Am Anfang stand das Grundgesetz mit seiner lapidaren, in der Wirklichkeit nirgendwo bestätigten Feststellung «Männer und Frauen sind gleich» (GG Art. 3 Abs. 2). Dass dieser Satz das Gegenteil der Wahrheit ist, wurde von der Bonner Politik der fünfziger Jahre kaum zur Kenntnis genommen. Ihn Wirklichkeit werden zu lassen, war kaum politisches Programm. Das Thema Frau und Politik blieb bis weit in die sechziger Jahre ausgeklammert. Um die Frauen brauchte man sich nicht zu kümmern, denn «kennzeichnend für einen beachtlichen Teil der Frauen der Bundesrepublik ist der Mangel an politischem Interesse. Das Verhältnis dieser Frauen zur Politik ist nicht das von kritischen Staatsbürgern, die Mitbestimmung verlangen und kontrollieren möchten. Sie sind vielmehr unbeteiligt und wollen mit politischen Vorgängen nichts zu tun haben .. . Die Mehrheit von ihnen verfügt nicht über ein gesichertes demokratisches Bewusstsein» (Margarete Heinz, 1971). In der Sozialdemokratie und bei den Freien Demokraten war jedoch die Erinnerung an die grosse Bedeutung des Emanzipationskampfes für die demokratischen Bewegungen des 19. Jahrhunderts nie ganz erloschen. Die Autorinnen des vorliegenden Bandes zeigen, was junge engagierte Frauen, die- sich ausserhalb der etablierten Parteien seit Ende der sechziger Jahre formierten und artikulierten, an neuem Engagement für die Belange ihres Geschlechts in den beiden Reformparteien wiedererwecken konnten. Jedoch ist dieser Band kein Jubelband für unzulänglich Geleistetes. Er will in erster Linie Fragen wieder wachrufen, die allzu rasch den grossen Begriffsverdrängern der Tendenzwende zum Opfer fallen: «Frauen haben wenig Grund, dankbar und zufrieden zu sein, weder mit sich selbst noch mit der Politik. Was hier versucht wird, ist eine kritische Bestandsaufnahme. Emanzipation des Mannes und der Frau setzt Gleichberechtigung in Ehe und Familie, Bildung und Ausbildung, in der Berufswelt wie auch im Sozialen voraus. Was haben die Parteien getan, so fragen die Autorinnen des Bandes, krasse Benachteiligungen von Frauen abzubauen, Chancengleichheit zu gewährleisten, Voraussetzungen für eine Partnerschaft von Mann und Frau zu schaffen? Was ist aus Reformversprechen und -ansätzen geworden? Wo liegen Ursachen und Verantwortung für Erfolg und Scheitern?» (Carola Stern) Wo liegen die Ursachen für das Schneckentempo und für die Rückschläge? Die Autorinnen sehen sie in der Langzeitwirkung traditioneller Rollenfixierung, in der damit verbundenen, aber überholten Arbeitsteilung, in der Doppelbelastung der berufstätigen Frau, in der sozialen und wirtschaftlichen Abhängigkeit der Nur-Haus/rau und vor allem in unzureichender Ausbildung und Bildung. Immerhin hat es mehr als 20 Jahre gedauert, bis der «männliche» Gesetzgeber sich dazu entschliessen wollte, durch Änderungen im Strafgesetzbuch vergewaltigten Frauen im Fall des Schwangerschaftsabbruchs Straffreiheit zu gewähren! Fazit: Alle Beiträge lassen erkennen, wie gross der Nachholbedarf an Reformen zu Beginn der siebziger Jahre war. Und erst von daher können die kleinen Reformschritte der letzten Jahre gewürdigt werden." 3499140063Politik und Zeitgeschehen [Bundesrepublik Deutschland Soziale Verhältnisse Parteien Gleichberechtigung der Frau] 1976.

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rororo aktuell # 4006; Obr., 120 Seiten; gutes, sauberes Exemplar mit leichten Gebrauchsspuren.

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Taschenbuch, Label: Rowohlt. Rowohlt. Produktgruppe: Book, Publiziert: 1976, Studio: Rowohlt.