Erinnerung, Trauma und Exil in 'Café Nostalgia' - 3 Angebote vergleichen

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2. Die Exilerfahrung 2.1 Kubanische Autoren im Exil Das Exil wurde zur neuen Heimat zahlreicher kubanischer Autoren und Intellektueller, die sich hauptsächlich aus politischen Gründen gezwungen sahen ihr Herkunftsland zu verlassen und die begannen die Thematik des Exils in ihren Werken zu behandeln. Seit dem 19. Jahrhundert, als Kuba für seine Unabhängigkeit von Spanien kämpfte, ist das Exil eine Konstante der kubanischen Literatur geworden, betrachtet man Schriftsteller wie José María de Heredia, Félix Varela oder José Martí. Vor allem nach der kubanischen Revolution setzte sich diese Tendenz fort, wie man an Beispielen von Autoren wie Reinaldo Arenas, Guillermo Cabrera Infante, Jesús Díaz und vielen anderen sehen kann. Auch die kubanische Autorin Zoé Valdés verliess Kuba im Jahr 1995, vier Jahre nach Beginn der schweren Wirtschaftskrise, der período especial, um ins Exil nach Paris zu gehen. Häufig haben die Autoren im Exil ein starkes Bedürfnis ihre Erinnerungen an die vergangene Zeit niederzuschreiben: Da dem Erinnern der Heimat im Exil ein räumlicher und dinghafter Bezugsrahmen fast gänzlich fehlt, durch den die Heimat rekonstruierbar würde, kommt der Kommunikation eine herausragende Rolle zu. In dieser Erklärung von Stephan Milich, der sich in seinem Werk intensiv mit Identität und Exil beschäftigt, könnte ein Motiv liegen, weswegen vor allem Autoren im Exil das Bedürfnis hatten, ihre Erinnerungen an die Heimat zu fixieren. Die Erinnerung hätte somit die Funktion, dem in der Fremde Lebenden Halt und Orientierung zu geben, der Austausch und das Aufschreiben biographischer Erinnerungen wird so zur Existenz sichernden Praxis der kollektiven Identität. Somit schreiben sich individuelle Erfahrungen und Erinnerungen in ein kollektives Gedächtnis ein, wobei betont werden muss, dass auch jedem Akt der Verschriftlichung von Erinnerung ein Rekonstruktionsprozess zugrunde liegt und es somit zu einer réécriture, einem Neuerschaffen von Erinnerungen, kommt. Auch Zoé Valdés verschriftlicht in ihren Werken teilweise eigene Erinnerungen an Kuba und an ihr Leben im Exil in Paris und schafft somit aus einer feministischen Sichtweise ein sehr differenziertes Bild der kubanischen Welt im Kontrast zu Paris. Da sie aus einer weiblichen Perspektive schreibt, nehmen auch der weibliche Körper und weibliche ***ualität neben dem Exil eine wesentliche Rolle in ihren Werken ein.

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Pia Medler, NOOK Book (eBook), Edition: 1, German-language edition,.

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