Ich weiss, es wird einmal ein Wunder gescheh'n. Das Leben der Zarah Leander. Aufbau-Taschenbücher 1751.
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Über Nacht wurde aus der schwedischen Schauspielerin Zarah Leander die Galionsfigur des deutschen Durchhalte-Mythos. Die Lücke, die Marlene Dietrich und Greta Garbo nach ihrer Abreise nach Amerika hinterliessen, musste geschlossen werden. Goebbels Film- und Unterhaltungsbetrieb brauchte für den düsteren Frauentyp einen Ersatzstar. Was liegt näher, als ein Buch über die unbekannten Seiten der Frau mit der tiefen Stimme und deren Liebe zu dem Komponisten Michael Jary zu schreiben. Der Blick in den goldenen Käfig der NS-Zeit wird schnell auch zur Falle für den Leser. Anstatt die Person von Zarah Leander zu durchleuchten, gibt es vor allem viel Klatsch. Man merkt Micaela Jarys Buch an, dass es gerne als Drehbuchvorlage für eine etwaige Verfilmung geschrieben wurde. Episodenhaft und parallel montiert lernt man die zwei Leben der Liebenden kennen, erfährt, wie man mit Goebbels Portwein trinkt und dass das Wunderbare an der Schweiz die grünen Wiesen, die sauberen Strassen und die Schokolade sind. Detailgetreu werden die ersten Begegnungen und (gestelzt) Dialoge rekonstruiert. Sie trinkt Wodka, er Whisky. Wer sich für den Filmbetrieb der späten 30er-Jahre und die Schlagerwelt der Adenauerära interessiert, kommt auf seine Kosten. Doch ein "Who is who" in Babelsberg macht noch keinen Roman. Anders als beispielsweise in der von György Dalos virtuos rekonstruierten Liebesgeschichte zwischen Anna Achmatowa und Sir Isaiah Berlin (Der Gast aus der Zukunft) wird die Faszination der gegenseitigen Liebe zwischen Leander und Jary nicht deutlich. Dankbar hingegen sind die Episoden über den nach Hollywood geflohenen Regisseur Douglas Sirk. Der Emigrant Sirk (später das Idol Fassbinders) dient als dankbare Kontrastfläche zur "inneren Emigrantin" Zarah Leander. Dass sie keine Widerstandskämpferin war, ist bekannt. Zusammen mit Jary rettet sie zwar ihren homo***uellen Freund und Texter Bruno Balz aus der Gestapohaft. Erhellt wird das Verhältnis der Symbolfigur Zarah Leander zum Nationalsozialismus allerdings nicht, obwohl die Zusammenkünfte mit Goebbels drehbuchreif beschrieben werden. Insgesamt ein Buch, das eher an Tee mit Mussolini als an Frühstück bei Tiffany erinnert. --Marcus Welsch, Taschenbuch, Ausgabe: 2, Label: Aufbau TB, Aufbau TB, Produktgruppe: Book, Publiziert: 2007, Studio: Aufbau TB, Verkaufsrang: 1199820.

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Das Leben der Zarah Leander. Aufbau Taschenbücher. 2. Auflage, Das Leben der Zarah Leander. Aufbau Taschenbücher. 2. Auflage.

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