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Leuchtend rot schauten die reifen Beeren hinter ihren grünen Blättern hervor. Ob wir ein paar Früchte probieren dürfen. Mein Freund Günther E. meinte, dass wir heute keine Chance hätten, um ans Ziel zu kommen. Weil uns auch noch der Zaun trennte. Ausserdem hackte die Bäuerin neben dem Erdbeerbeet anderes Gemüse. Uns lief das Wasser im Mund zusammen. Sollten wir die Dorfbewohnerin fragen, ob wir ein paar Beeren bekommen könnten. Wir trauten uns nicht zu fragen. Wir entdeckten eine Lücke in dem in die Jahre gekommenen Maschendrahtzaun. Flüsternd beratschlagten wir uns und entschieden, abends, wenn es dunkel wird, wiederzukommen. Vorsichtig schlichen wir davon, in der Gewissheit heute Abend zuzuschlagen. Die Zeit bis zum Abend zog sich in die Länge. Es wollte an diesem Tag einfach nicht dunkel werden. Eine Beisszange bringe ich mal mit, falls wir die Öffnung des Zauns erweitern müssen. Bringst du eine Taschenlampe mit, fragte ich meinen Freund. Sobald die Dämmerung einsetzte trafen wir uns im Lindenhain um von dort aus unser Abenteuer zu beginnen. Unsere Aktion schien zu funktionieren. Wir kamen problemlos in den hinteren Teil des Gartens und liessen kurz unsere Taschenlampe leuchten, damit wir die reifen Erdbeeren besser erkennen konnten. Mmhm, die zuckersüssen Beeren schmeckten köstlich. Da hörten wir aus der angrenzenden Scheune ein Geräusch. Schnell, die Taschenlampe ausschalten. Quietschend öffnete jemand die verrostete Türe zwischen dem Garten und der Scheune. Flach auf dem Boden liegend konnten wir herzklopfend und flach atmend, rechneten wir damit, eine Tracht Prügel zu bekommen. Mit wenigen unverständlichen Worten schloss der unliebsame Besucher die Türe wieder und es kehrte eine himmlische Ruhe ein. Nach einer gewissen Zeit richteten wir uns wieder auf und pflückten sehr leise und respektvoll ein Dutzend Beeren und schlichen uns wieder aus dem fremden garten davon. Der liebe Gott war uns gnädig und wir waren dankbar, dass wir nicht erwischt wurden. 19.0 x 12.5 x 2.8 cm, Buch.

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