Neues Testament. Grosses Erzählbuch der biblischen Geschichte. (Bd. 2): Bd. 2
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DIE FUSSWASCHUNG Die Jünger stritten sich, wer der Erste unter ihnen sei, die alte Frage, die immer wieder zu neuem Zwist führte, und worüber sich ihr Meister schon so oft gegrämt hatte. Dann aber geschah, was sie niemals wieder vergassen und was all ihr Gezänk mit einem Schlag beendete. Jesus stand auf vom Tisch und ging schweigend zur Tür. Er legte das Obergewand ab. Er nahm das Leintuch, das neben dem Wasserbecken hing, und band es sich wie eine Schürze um. Er goss Wasser in das Becken, und dann kniete er wie ein Sklave vor einem der Jünger nieder und begann, diesem die Füsse zu waschen. Darauf trocknete er sie mit dem Tuch. Es war totenstill geworden im Saal. Erschrocken und erstaunt sahen die Jünger, was hier geschah. Er, ihr Meister, tat niedrigste Dienstarbeit, zu der sie sich zu vornehm dünkten! Er, der Messias, der Sohn Gottes, der König Himmels und der Erden, er wollte der Geringste von allen sein. Durfte er sich so tief demütigen? Durften sie das zulassen? Nein! dachte Petrus und wurde rot vor Scham, als Jesus vor ihm niederkniete. Er zog die von Staub und Schweiss bedeckten Füsse zurück und schrie es beinahe heraus: Herr, solltest du mir meine Füsse waschen? Jesus blickte ganz ruhig zu ihm auf und antwortete: Was ich jetzt tue, das weisst du jetzt nicht du wirst es aber hernach erfahren. Nein, Petrus wusste es nicht, und er wusste auch nicht, das Jesus nicht nur seine Füsse vom Schmutz rein waschen wollte, sondern auch sein Herz von der Sünde. Tief beschämt rief er aus: Nimmermehr sollst du mir die Füsse wasche. Jesus erwiderte ernst: Werde ich nicht waschen, so hast du kein Teil an mir. Da gab Petrus sich geschlagen. Kein Teil haben an Jesus? Das wollte er nicht. Darum sagte er: Herr, nicht die Füsse: nein, sondern auch die Hände und das Haupt! Das aber war nicht nötig. Sie hatten alle ein Bad genommen, bevor sie zu diesem Fest kamen nur die Füsse, staubig vom langen Weg, mussten gewaschen werden. Darum sagte Jesus: Wer gewaschen ist, der bedarf nichts als noch die Füsse waschen, denn er ist ganz rein. Und er setzte noch hinzu: Und ihr seid rein - aber nicht alle. Denn der Herr wusste, dass der Verräter unter ihnen sass. Er hatte auch dem Judas die Füsse gewaschen, Judas aber öffnete sich ihm nicht. Darum sagte Jesus: "Ihr seid nicht alle rein." Als er sein Obergewand angelegt uni sich wieder gesetzt hatte, sah er seine Jünger an und fragte: Wisset ihr, was ich euch getan habe? Ihr heisset Meister und Herr und saget recht daran: denn ich bin's auch. Wenn nun ich, euer Herr und Meister, euch die Füsse gewaschen habe, so sollt ihr auch euch untereinander die Füsse waschen. Ein Beispiel habe ich euch gegeben, dass ihr tut, wie ich euch getan habe. Sie schwiegen. Sie wagten es kaum ihn anzusehen. Meister, Meister, dachten sie, hast du uns so lieb? Wie oft nur haben wir dich mit unserm Hochmut betrübt? Einer unter ihnen aber kannte keim Reue. Er sass zwischen den andern am, Hardcover, leichte Gebrauchsspuren, 24 x 17 cm, 685g.

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Gebundene Ausgabe, Label: Fr. Bahn, Neukirchen-V. Fr. Bahn, Neukirchen-V. Produktgruppe: Book, Publiziert: 1993-03, Studio: Fr. Bahn, Neukirchen-V. Verkaufsrang: 4361027.

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