Sarg und Hochzeitsbett so nahe verwandt! : Todesbilder in Romanen der Aufklärung : Schnabeliana ; Bd. 4
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Sarg und Hochzeitsbett so nahe verwandt!
ISBN: 9783861101772 bzw. 3861101777, in Deutsch, neu.
Figurencharakteristik ist die wichtigste Funktion der Sterbeszenen in den Romanen der Aufklärung. Texte von Schnabel, Lesage, Defoe und Richardson verdeutlichen, dass die Autoren bewusst an die Kontrastbilder der mittelalterlichen Ars moriendi anknüpfen: Bösewichter sterben einen schrecklichen, positive Figuren einen schönen Tod. Diese Übertragung christlicher Vorstellungen in einen gänzlich weltlichen Zusammenhang ist prägend bis ins 19. Jahrhundert. Von Richardsons Clarissa führt eine deutliche Entwicklungslinie zu Rousseaus Nouvelle Héloïse, Goethes Werther, ja sogar bis zum Tod Ottilies in den Wahlverwandtschaften. Literarische Motive beeinflussen sogar das Sterbe- und Trauerverhalten in der historischen Realität. Neu sind zunächst nur die intensivere Anteilnahme der Angehörigen und die Jenseitsvorstellung, genauer der Glaube an ein Wiedersehen nach dem Tod. Erst im empfindsamen Roman tritt die traditionelle Einteilung in Gut und Böse hinter subtilen Charakterstudien zurück. Der christliche Himmel wird zum "Reich der Träume", zum Ort der Erfüllung sinnlicher Sehnsüchte, von dem Rousseaus Julie ebenso wie Goethes Werther nur in den posthum zu lesenden Briefen zu schreiben wagen. Gleichzeitig steigern sich die Gefühle in der Gemeinschaft von Sterbenden und Trauernden: Angeregt durch literarische Werke verklären die Empfindsamen die Liebe zu einer übernatürlichen Macht, stilisieren einzelne Menschen zu göttergleichen Wesen und reagieren dann besonders sensibel auf Trennung und Tod. Die Romane am Ende des 18. Jahrhunderts zeichnen sich aus durch das Interesse für Unbewusstes und Tabuisiertes, für Ängste, Erotik, Träume und Wahnsinn. Miller, Wezel und Hippel zeigen, dass die metaphysischen Gewissheiten des Christentums fragwürdig geworden sind, dass Eros und Thanatos, also Sinnlichkeit und Sterblichkeit, zusammengehören.
Sarg und Hochzeitsbett so nahe verwandt!
ISBN: 9783861101772 bzw. 3861101777, in Deutsch, neu.
Todesbilder in Romanen der Aufklärung, Figurencharakteristik ist die wichtigste Funktion der Sterbeszenen in den Romanen der Aufklärung. Texte von Schnabel, Lesage, Defoe und Richardson verdeutlichen, dass die Autoren bewusst an die Kontrastbilder der mittelalterlichen Ars moriendi anknüpfen: Bösewichter sterben einen schrecklichen, positive Figuren einen schönen Tod. Diese Übertragung christlicher Vorstellungen in einen gänzlich weltlichen Zusammenhang ist prägend bis ins 19. Jahrhundert. Von Richardsons Clarissa führt eine deutliche Entwicklungslinie zu Rousseaus Nouvelle Héloïse, Goethes Werther, ja sogar bis zum Tod Ottilies in den Wahlverwandtschaften. Literarische Motive beeinflussen sogar das Sterbe- und Trauerverhalten in der historischen Realität. Neu sind zunächst nur die intensivere Anteilnahme der Angehörigen und die Jenseitsvorstellung, genauer der Glaube an ein Wiedersehen nach dem Tod. Erst im empfindsamen Roman tritt die traditionelle Einteilung in Gut und Böse hinter subtilen Charakterstudien zurück. Der christliche Himmel wird zum "Reich der Träume", zum Ort der Erfüllung sinnlicher Sehnsüchte, von dem Rousseaus Julie ebenso wie Goethes Werther nur in den posthum zu lesenden Briefen zu schreiben wagen. Gleichzeitig steigern sich die Gefühle in der Gemeinschaft von Sterbenden und Trauernden: Angeregt durch literarische Werke verklären die Empfindsamen die Liebe zu einer übernatürlichen Macht, stilisieren einzelne Menschen zu göttergleichen Wesen und reagieren dann besonders sensibel auf Trennung und Tod. Die Romane am Ende des 18. Jahrhunderts zeichnen sich aus durch das Interesse für Unbewusstes und Tabuisiertes, für Ängste, Erotik, Träume und Wahnsinn. Miller, Wezel und Hippel zeigen, dass die metaphysischen Gewissheiten des Christentums fragwürdig geworden sind, dass Eros und Thanatos, also Sinnlichkeit und Sterblichkeit, zusammengehören.
Sarg und Hochzeitsbett so nahe verwandt!
ISBN: 3861101777 bzw. 9783861101772, vermutlich in Deutsch, neu.
Sarg und Hochzeitsbett so nahe verwandt! : Todesbilder in Romanen der Aufklärung : Schnabeliana ; Bd. 4 (1986)
ISBN: 9783861101772 bzw. 3861101777, in Deutsch, Sobernheim : Arbeitskreis für Hausforschung c/o Freilichtmuseum, 1986, gebraucht.
Von Händler/Antiquariat, Versandantiquariat Claus Sydow, 10551 Berlin.
Broschur : etwas leseschief, Ecken geringfügig angestossen, sonst tadellos, 301 Seiten, Ill. [Zugl.: Erlangen, Nürnberg, Univ., Diss., 1997] ; 15 x 21 cm Versand D: 2,80 EUR, Angelegt am: 12.10.2018.
Sarg und Hochzeitsbett so nahe verwandt! : Todesbilder in Romanen der Aufklärung : Schnabeliana ; Bd. 4 (1998)
ISBN: 9783861101772 bzw. 3861101777, vermutlich in Deutsch, Sobernheim : Arbeitskreis für Hausforschung c/o Freilichtmuseum, 1986, Taschenbuch, gebraucht.
Broschur : etwas leseschief, Ecken geringfügig angestossen, sonst tadellos, 301 Seiten, Ill. [Zugl.: Erlangen, Nürnberg, Univ., Diss., 1997] ; 15 x 21 cm 540 g. Sprache: Deutsch, Books.
Sarg und Hochzeitsbett so nahe verwandt! : Todesbilder in Romanen der Aufklärung : Schnabeliana ; Bd. 4 (1986)
ISBN: 3861101777 bzw. 9783861101772, in Deutsch, Sobernheim : Arbeitskreis für Hausforschung c/o Freilichtmuseum, 1986, gebraucht.
Unbekannter Einband Broschur : etwas leseschief, Ecken geringfügig angestossen, sonst tadellos, 301 Seiten, Ill. [Zugl.: Erlangen, Nürnberg, Univ., Diss., 1997] ; 15 x 21 cm, ohne Angabe, 2020-09-29.
Sarg und Hochzeitsbett so nahe verwandt! : Todesbilder in Romanen der Aufklärung : Schnabeliana Bd. 4 (1986)
ISBN: 9783861101772 bzw. 3861101777, in Deutsch, Sobernheim : Arbeitskreis für Hausforschung c/o Freilichtmuseum, 1986, gebraucht.
Von Händler/Antiquariat, VersandAntiquariat Claus Sydow, [3123107].
Broschur : etwas leseschief, Ecken geringfügig angestossen, sonst tadellos, 301 Seiten, Ill. [Zugl.: Erlangen, Nürnberg, Univ., Diss., 1997] 15 x 21 cm, 540g, Internationaler Versand, Offene Rechnung (Vorkasse vorbehalten), Selbstabholung und Barzahlung, PayPal.
Sarg und Hochzeitsbett so nahe verwandt! - Todesbilder in Romanen der Aufklärung (1998)
ISBN: 9783861101772 bzw. 3861101777, in Deutsch, 301 Seiten, Röhrig Universitätsverlag, Taschenbuch, neu, Erstausgabe.
Von Händler/Antiquariat, verschiedene Anbieter.
1998, Taschenbuch, Neuware, 440g, 1, 301.