Aspekte der Wertschätzung von Vögeln in Brandenburg: Zur Bedeutung von Artenvielfalt vom 16. bis zum 20. Jahrhundert
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9783865374431 - Klose, Johannes: Aspekte der Wertschätzung von Vögeln in Brandenburg
Klose, Johannes

Aspekte der Wertschätzung von Vögeln in Brandenburg

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In der Untersuchung „Aspekte der Wertschätzung von Vögeln in Brandenburg: Zur Bedeutung von Artenvielfalt vom 16. bis zum 20. Jahrhundert“ werden Werthaltungen gegenüber verschiedenen Vogelarten und der Umgang mit Vögeln für den historischen Zeitraum von beinahe vierhundert Jahren in Brandenburg untersucht. Die Untersuchung verfolgt im Wesentlichen drei Ziele: (1) Zunächst geht es um eine Deskription der historischen Wertschätzung von Vögeln, worunter im Folgenden gleichzeitig auch der jeweilige Umgang mit Vögeln verstanden wird. Der Schwerpunkt der Untersuchung liegt dabei auf Vogelarten, die von der Bevölkerung in der Ernährung verwendet wurden oder in der Landwirtschaft als schädlich bzw. nützlich angesehen wurden. Untersuchungsgrundlage sind hauptsächlich Akten der ehemaligen brandenburgisch-preussischen Staatsverwaltung, die im Geheimen Staatsarchiv Preussischer Kulturbesitz in Berlin-Dahlem archiviert sind. (2) Das zweite Ziel besteht in der Erklärung der historischen Wertschätzung von Vögeln. Hierzu wurde ein bedürfnistheoretischer Untersuchungsansatz entwickelt, der die Wertschätzung von Vögeln hauptsächlich durch menschliche Bedürfnisse zu erklären versucht, die von den Merkmalen der Vögel und den jeweiligen sozioökonomischen Bedingungen massgeblich beeinflusst werden. Aufbauend auf den Untersuchungsansatz sind Thesen entwickelt worden, die im abschliessenden Kapitel 7 diskutiert werden. (3) Abschliessend wird erörtert, welche Möglichkeiten es für einen Transfer der Untersuchungsergebnisse auf die Gegenwart und ähnliche Fragestellungen und Untersuchungen gibt. Hierbei wird geprüft, welche generalisierbaren Aussagen über die Wertschätzung von Arten und Artenvielfalt möglich sind und inwieweit der bedürfnistheoretische Untersuchungsansatz für weitere Studien tragfähig ist.Die Untersuchungsergebnisse zeigen, dass die Wertschätzung von Vögeln hauptsächlich von der Ernährungslage und den wirtschaftlichen Verhältnissen der Masse der Bevölkerung abhängig war. Dieser Zusammenhang wird sowohl im zeitlichen Längsschnitt als auch an zwei Wendepunkten deutlich, die einschneidende gesellschaftliche Veränderungen markieren: Die ältesten, noch vorhandenen Quellen aus dem ausgehenden 16. Jahrhundert, aber auch aus dem 17. und 18. Jahrhundert regeln die Nutzung von jagdlich interessanten Vögeln. In diesen Quellen erklärt der Landesherr die Jagd und den Fang von grösseren Vögeln zu einem Vorrecht, das nur er und seine Vasallen (der Adel) ausüben dürfen. Demgegenüber war der Fang von Singvögeln und den meisten kleineren Vogelarten bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts grundsätzlich allen Teilen der Bevölkerung erlaubt. Kleinvögel wurden in erster Linie zu Speisezwecken gefangen und wurden als Nahrungsergänzung, Delikatesse und als Handelsware geschätzt (vgl. Kapitel 3). – In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde die Verfolgung von für die Landwirtschaft schädlichen Vögeln ein beherrschendes Thema des behördlichen Schriftverkehrs. Die Verfolgung bzw. Bestandsregulierung von Sperlingen, Kranichen, Trappen und Tauben legt nahe, dass Nahrungskonkurrenten zu Zeiten der Lebensmittelverknappung im Laufe des 18. Jahrhunderts weniger geduldet werden konnten als zuvor. Hieraus wird deutlich, dass die wachsenden Sicherheitsbedürfnisse zu einer zunehmend negativen Wertschätzung von körnerfressenden und saatschädigenden Vogelarten führen können (vgl. Kapitel 4). – Erst als sich die Ernährungslage infolge der Agrarreformen in den mittleren Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts durchgreifend besserte und die alle Jahre wiederkehrenden Hungerkrisen nach der Krise von 1846/47 dauerhaft überwunden waren, wandelte sich die Wertschätzung und der Umgang mit Vögeln grundlegend: Während seit dem zweiten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts auch humanethisch und tierethisch motivierte Vogelschutzforderungen Eingang in den behördlichen Schriftverkehr fanden, wurden utilitaristisch motivierte Vogelschutzforderungen in den 1850er Jahren zu einem beherrschenden Thema: Mit dem Schutz von insektenfressenden Vögeln wollte man einen Beitrag zur Erhöhung der landwirtschaftlichen Erträge leisten. Dieses bedeutete schliesslich das Ende der jahrhundertealten Tradition, Kleinvögel zu fangen und zu verspeisen. Hieraus wird noch einmal deutlich, dass die Wertschätzung von Vögeln in erheblichem Masse von der Ernährungslage der Bevölkerung abhängig war: Erst wenn die grundlegenden Nahrungs- und Sicherheitsbedürfnisse weitgehend befriedigt waren, konnten die eher nachrangigen moralischen und utilitaristischen Bedürfnisse für die Wertschätzung von Vögeln massgebend und für den Umgang mit Vögeln handlungsleitend werden. Dieses gilt gleichermassen für ästhetisch begründete Vogelschutzforderungen, die erst im Zusammenhang mit dem Erlass des Reichsvogelschutzgesetzes von 1888 genannt wurden und noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine untergeordnete Rolle spielten. Eine Ausnahme hiervon bildete lediglich die Nachtigall, die seit dem Ende des 17. Jahrhunderts als „Zierde des Landes“ unter Schutz steht (vgl. Kapitel 5). – Die Hungersnöte im Ersten Weltkrieg sind ein weiteres Beispiel dafür, dass die Wertschätzung von Vögeln in signifikanter Weise von der aktuellen Bedürfnislage von Individuen und Gesellschaft abhängig ist: Die Nahrungsmittelknappheit führte zu einer Regression im Vogelschutzdiskurs, die sich in der Freigabe des Krammetsvogelfanges und in Forderungen nach einer Verfolgung von schädlichen Vögeln äusserte, während ethische, ästhetische und utilitaristische Vogelschutzmotive in den Hintergrund gedrängt wurden (vgl. Kapitel 6).Die Artenvielfalt bei Vögeln war bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts im Allgemeinen kein Thema für den behördlichen Schriftverkehr. Ein Grund hierfür ist darin zu sehen, dass die brandenburgische Avifauna bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts nicht nur hinsichtlich der Abundanzen einzelner Arten, sondern auch im Hinblick auf das Artenspektrum reichhaltig, zumindest aber reichhaltiger als in den darauf folgenden Jahrzehnten gewesen sein muss. In der Mitte des 19. Jahrhunderts konstatierte man eine rückläufige Häufigkeit der Vögel insgesamt, thematisierte allerdings kaum das Aussterben oder zumindest regionale Verschwinden einzelner Vogelarten. Interessant ist, dass der Rückgang der Vogelpopulationen vor allem als Problem der Landwirtschaft gesehen wurde, der zu einer Vermehrung von schädlichen Insekten und damit zu erheblichen Ernteeinbussen führe. Ausschlaggebend für die Vogelschutzverordnungen seit den 1860er Jahren war dementsprechend der Wunsch nach hohen Abundanzen bei insektenfressenden Vogelarten. Demgegenüber hielt man es nicht für nötig, „schädliche“, d.h. körnerfressende und fruchtschädigende Vogelarten unter Schutz zu stellen. Erst die Vogelschutzverordnungen der 1920er Jahre lassen erkennen, dass auch überwiegend als schädlich einzustufende Vogelarten unter Schutz gestellt wurden – und zwar aus ethischen und ästhetischen Gründen. Damit wird zugleich deutlich, dass die Erhaltung von Artenvielfalt erst zu diesem Zeitpunkt zu einem bedeutenden Thema für die Gesellschaft und damit für den Gesetzgeber wurde.The book aims to identify and illustrate the factors most relevant in determining the perception and valuation of biodiversity in the past. As a case study, the book examines the driving forces of bird perception and valuation by analysing how people in Brandenburg perceived and valued birds between the sixteenth century and around 1930. The historical information and evidence discussed in the book comes mainly from research conducted on archival sources held in the former Prussian State Archive in Berlin. The archival sources reveal five aspects of bird perception: (1) Birds have been valued as nourishment or delicacy, as hunting objects and trading goods; (2) Grain-eating and crop-devastating birds have been feared as vermin. Birds of prey have been feared as a danger to game and livestock; (3) Insect-eating birds have been valued for being beneficial to agriculture; (4) Birds have been subject to anthropocentric and non-anthropocentric ethical considerations; and finally, (5) birds have been valued for their aesthetics. All five aspects are illustrated by giving historical examples in four chapters. In the final chapter, hypotheses on the significance of the five aspects of bird perception will be discussed. The findings show that the perception of birds is strongly dependent on the level of nutrition of the majority of the population. When there was a shortage of grain and other agricultural produce in the eighteenth and the first half of the nineteenth century, most bird species were pre***ntly valued as nourishment whereas grain-eating birds were feared as vermin in agriculture. It was only once nutrition of the people improved considerably in mid-nineteenth century, that other aspects of bird perception came to the fore. Aims to preserve insect-eating birds as beneficial animals were expressed and gradually realised. Apart from that, humane-ethical and later, bird-centred ethical considerations fostered bird conservation aims. Aesthetic arguments generally played a secondary role and became significant only in the twentieth century. The food shortage during World War I caused a set-back in conservation thinking and brought basic utilitarian aspects of bird perception to the fore again. Otherwise, the diversity of bird species was generally not an aspect worth discussing. Rather, people were aware of the changes in the abundance of song-birds in general and of certain bird species in particular. I argue that the perception and valuation of biodiversity, that is plant and animal species, follows the same driving forces that are relevant for the perception of birds. This means that humans attribute plant and animal species direct use values, functional values or intrinsic values if these species are capable to fulfil the respective human needs. In contrast to that, species are condemned and attributed a negative value if they conflict with human needs. They are given no value at all if they cannot address any human needs or if they are not even noticed.
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Erscheinungsdatum: 10/2015, Medium: Taschenbuch, Einband: Kartoniert / Broschiert, Titel: Aspekte der Wertschätzung von Vögeln in Brandenburg:, Titelzusatz: Zur Bedeutung von Artenvielfalt vom 16. bis zum 20. Jahrhundert, Autor: Klose, Johannes, Verlag: Cuvillier Verlag, Sprache: Deutsch, Rubrik: Biologie // Sonstiges, Seiten: 372, Gewicht: 682 gr, Verkäufer: averdo.
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Cuvillier, E, Taschenbuch, Ausgabe: 1., Aufl. Publiziert: 2005-05T, Produktgruppe: Book, Verkaufsrang: 69162.
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