Kirschen im Winter : Kostproben aus dem Leben der heiligen Klara von Assisi
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Von Händler/Antiquariat, Provinzbibliothek der Österreichischen Kapuzinerprovinz, [3722193].
Rückseite des Buches: Wenn ich ‚Klara von Assisi’ höre, dann kommen mir zwei Bilder in den Sinn, die miteinander in Spannung stehen. Das erste Bild zeigt Klara als kleines, zartes, zerbrechliches Wesen. Mit diesem Bild verbindet sich die anmutige Romantik jener Volkslegenden, Franziskus habe im Wasserspiegel eines Brunnens Klaras Antlitz gesehen, der winterliche Wald hätte Rosen getragen, als sich Klara und Franziskus für eine Zeit trennen mussten, oder auch die wundersame Geschichte vom gemeinsamen Mahl in Portiunkula. Das zweite Bild Klaras beginnt sich in nahezu unerträglichem Gegensatz zum ersten abzuzeichnen, wenn man ihr ‚Bett’ in San Damiano sieht: ein wenig Reisig von einem Weinstock auf nacktem Steinboden, das später kraft Verordnung des hl. Franziskus durch einen Strohsack ersetzt wurde. Dieses zweite Bild, das man aus Heiligsprechungsprozess und Lebensbeschreibung gewinnt, wird durch Klaras Schriften selbst bestätigt. Hier entsteht das Bild einer nahezu übermenschlich starken Frau, die sich schon als junges Mädchen gegen Familie und Adel, später als erwachsene Frau gegen Papst und Kirche, aber auch schonungslos gegen ihre eigenen Bedürfnisse durchzusetzen vermochte. Ich muss zugeben, dass mir beide Bilder, das romantisch zärtliche wie das realistisch herbe, diese lichtvolle Frau im Schatten des Franziskus zuweilen in ein unbegreifbares Zwielicht rücken. Einband leicht beschmutzt, 2005, Paperback, leichte Gebrauchsspuren, 190 mm, 206g, 2., verbesserte Auflage, 217, Internationaler Versand, Banküberweisung, Selbstabholung und Barzahlung.

Daten vom 01.07.2023 11:29h
ISBN (andere Schreibweisen): 3-901636-11-0, 978-3-901636-11-0