Emotions = Emotionen. [Publ.: and Elfie E. Transl.: Lynn Beren .]
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Sportler stehen unter Spannung, Hochleistungssportler unter Hochspannung. Tage, Wochen und Monate, manchmal sogar Jahre trainieren, ja denken und leben sie für einen einzigen Moment. Für den Moment, in dem sich die ganze Spannung „verflüssigt", wie es Jürgen Klinsmann ausdrückt. Der Moment, in dem eine Wärme den Körper durchströmt, die mancher zwar schon verspürt hat, die aber trotzdem keiner präzise beschreiben kann. Unbeschreibliches Glück. Jürgen Klinsmann, Fussballer der Spitzenklasse, vor allem aber auch Sympathieträger der Massen („Everybodys darling" laut der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung), ist einer, der seine Freude auslebt. Niemand jubelt so schön wie der blonde Schwabe aus Geislingen mit Arbeitsplatz Monaco. Jedes Tor gleicht einer Eruption, wie ein übermütiges Fohlen hüpft und springt er vor die Zuschauerränge, animiert die Fans gleichfalls zu Freudentänzen. Emotion, die sein muss, denn schliesslich braucht aufgestaute Luft ein Ventil zum Entweichen. Doch das Jubilieren und Tanzen, das Umarmen und Gratulieren ist meist nur vordergründig. Um Geschehenes und Erlebtes auch richtig zu verstehen, muss einige Zeit verstreichen. Nochmals Jürgen Klinsmann: „Dass wir mit der Nationalmannschaft 1990 Weltmeister wurden und ich dabei war, habe ich erst ein paar Monate später begriffen. Trotzdem blieben Zweifel, ob dies alles auch wirklich Realität war." So extrovertiert sich ergo Emotionen im Sport äussern, so introvertiert werden sie von jedem einzelnen vereinbart. Beispiel Franz Beckenbauer: Unmittelbar nach dem WM-Finale von 1990, als eine Milliarde Menschen in aller Welt die Bilder von der offiziellen Siegerehrung sehen, lenkt der Teamchef, den sie „Kaiser" nennen, im Unterbewusstsein seine Schritte mitten auf den menschenleeren Rasen des römischen Olympiastadions. Wie in Trance sucht Beckenbauer inmitten eines Hexenkessels einen Platz der Einsamkeit und berichtet später: „In diesem Moment habe ich innerlich abgeschlossen mit meiner Karriere als Teamchef, habe ein Kapitel meines Lebens beendet." Um beim Fussball zu bleiben: Die Emotionen enden selten auf dem Spielfeld, beim Abpfiff von 90minütiger Aktion, sondern werden von den Betrachtern weitergelebt - positiv und negativ. Der Gewinn der Weltmeisterschaft Deutschlands 1954 in der Schweiz wurde eine nationale Angelegenheit, weil er einem ganzen Volk neues Selbstwertgefühl vermittelte. Motto: Wir sind wieder wer. Umgekehrt haben internationale „Spiele" schon Kriege ausgelöst, so etwa zwischen El Salvador und Honduras. Sogar der Vergleich mit der tiefen, inneren Kraft einer Religion ist nicht übertrieben, wenn man bedenkt, dass der Geburtsort des einfachen Menschen Edson Arantes do Nascimento zum Wallfahrtsort wie Lourdes oder Fatima wurde. Begründung: Hinter dem Namensungetüm verbirgt sich Pele, der -mittlerweile in die Jahre gekommene - brasilianische Fussball-Gott. Und der wiederum wurde kürzlich gar als neuer Staatspräsident gehandelt. Begründung? Keine - nur Emotion pur. Unterschiedlich lang und schwierig ist für Sportler der Weg bis zu jenem Moment, ehe alle Emotionen frei werden. Der 100-m-Läufer hat zehn Sekunden vor sich und weiss schon beim Start, dass Hundertstel darüber entscheiden, ob Tränen der Freude oder der Enttäuschung fliessen. Der Bergsteiger, der einen Achttausender bezwingt, klettert tagelang seinem persönlichen Triumph entgegen. Sein Vorteil: Er steht nicht im direkten Duell mit einem Konkurrenten, ihm ist der Gipfel der Gefühle garantiert, sofern er nicht abstürzt. Diese Gefühle lassen sich durch kein Geld der Welt erkaufen. Deshalb wird es auch verständlich, wenn hochbezahlte und hart gesottene Profis zuweilen mit weichen Knien und feuchten Augen vor die Weltpresse treten. Bei allem Kommerz: Emotionen sind und bleiben ein wunderbares Grundelement des Sports. Sprachen: Deutsch, Niederländisch, Englisch, Italienisch, Französisch, Spanisch, Portugiesisch, Russisch Dreiseitiger Goldschnitt. 1993, Kunstleder, leichte Gebrauchsspuren, Grossformat, 2000g, 240, Internationaler Versand, Banküberweisung, PayPal.

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Sehr gut, geb. Ausgabe mit illustr. Pappeinband, 240 Seiten 23 x 30 cm Hardcover , Achtsprachig: deutsch, niederländisch, englisch, italienisch, französisch, spanisch, portugiesisch, russisch.

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