Der Dreissigjährige Krieg 1618-1648 Bd. 2. Die Städte
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von Gustav Freytag. 134 Seiten mit 145 Abbildungen. Wortgetreue Transkription. Reprint von 1924 Inhalt: Aussehen der Städte im Jahre 1618. Einwirkung des Krieges. Aufwand, Belagerungen. Religiöse Verfolgung. Die Frauen von Löwenberg. Die Kipper und Wipper und die öffentliche Meinung. Das Aufkommen der Zeitungen. Kampf der Presse beim Beginn des Krieges. Die Kipperzeit. Das Geldprägen. Verschlechterung des Geldes im Jahre 1621 und Wirkung auf das Volk. Erkenntnis der Gefahr, Aufregung, Sturm in von Gustav Freytag. 134 Seiten mit 145 Abbildungen. Wortgetreue Transkription. Reprint von 1924 Inhalt: Aussehen der Städte im Jahre 1618. Einwirkung des Krieges. Aufwand, Belagerungen. Religiöse Verfolgung. Die Frauen von Löwenberg. Die Kipper und Wipper und die öffentliche Meinung. Das Aufkommen der Zeitungen. Kampf der Presse beim Beginn des Krieges. Die Kipperzeit. Das Geldprägen. Verschlechterung des Geldes im Jahre 1621 und Wirkung auf das Volk. Erkenntnis der Gefahr, Aufregung, Sturm in der Presse. Probe aus der Flugschrift: Erpurgatio der Kipper. Die Abhilfe. Theologische Streitschriften. Begeisterung für Gustav Adolf. Charakter des Königs. Eine Unterredung des Königs mit dem Gesandten von Brandenburg. Das Schicksal Gustav Adolfs. Auflehnung der Presse gegen die Schweden. Die deutsche Vaterlandsliebe in der Presse. Die Flugschrift: Der deutsche Brutus. Nutzen der Schweden für Deutschland. AUSZUG: Als der Krieg ausbrach, waren die Städte bewaffnete Hüter der deutschen Kultur, welche reich und geräuschvoll in engen Strassen zwischen hohen Häusern arbeitete. Fast jede Stadt, nur die kleinsten Märkte ausgenommen, war gegen das offene Land abgeschlossen durch Mauer, Tor und Graben, eng und leicht zu verteidigen waren die Zugänge, oft stand die Mauer doppelt, noch ragten häufig die alten Türme über Zinnen und Tor. Dieses mittelalterliche Befestigungswerk war bei vielen der grösseren seit hundert Jahren verstärkt worden, Bastionen aus Feld und Baksteinen trugen schwere Geschütze, ebenso einzelne starke Türme; oft war ein altes Schloss des Landesherrn, ein Haus des frühern Vogtes oder des Grafen, den der Kaiser gesetzt, besonders befestigt. Es waren nicht Festungen in unserm Sinne, aber sie vermochten, wenn die Mauern dick und die Bürgerschaft zuverlässig war, auch einem grösseren Heere wenigstens eine Zeitlang zu widerstehen. So hielt sich Nördlingen im Jahre 1634 achtzehn Tage gegen die vereinigten kaiserlichen Heere von König Ferdinand, Gallas und Piccolomini - zusammen mehr als sechzigtausend Mann -; die Bürger schlugen mit nur fünfhundert Mann schwedischer Hilfstruppen sieben Stürme ab. Für solche Verteidigung wurden Erdschanzen als Aussenwerke aufgeworfen und schnell durch Gräben und Pfahlwerk verbunden. Viele Plätze aber, bei weitem mehr als jetzt, waren wirklich Festungen. Dann bestand ihre Hauptstärke schon in Aussenwerken, die mit niederländischer Kunst angelegt waren. Längst hatte man erfahren, dass die Kugel der Kartaune an Steinwand und Brüstung mehr zerstöre als an Erdwällen. In den grösseren Städten wurde schon viel auf Reinlichkeit der Strassen geachtet. Sie waren gepflastert, auch ihr Fahrweg, die Pflasterung zum Wasserabfluss gewölbt, Hauptmärkte, z. B. in Leipzig, schön mit Steinen ausgesetzt. Längst war man eifrig bemüht gewesen, der Stadt sicheres und reichliches Trinkwasser zu schaffen, unter den Strassen liefen hölzerne Wasserleitungen; steinerne Wasserbehälter und fliessende Brunnen, oft mit Bildsäulen verziehrt, standen auf Markt und Hauptstrassen. Noch gab es keine Strassenbeleuchtung; wer bei Nacht ging, musste durch Fackel oder Laterne geleitet werden, später wurden auch die Fackeln verboten; aber an den Eckhäusern waren metallene Feuerpfannen befestigt, in denen bei nächtlichem Auflauf oder Feuersgefahr Pechkränze oder harziges Holz angebrannt wurden. Es war Sitte, bei ausbrechendem Feuer das Wasser aus den Behältern oder fliessenden Brunnen in die gefährdeten Strassen laufen zu lassen. Dafür hingen an den Strassenecken Schutzbretter, und es war Pflicht einzelner Gewerke - in Leipzig der Gastwirte -, mit solchen Schutzbrettern das Wasser an der Brandstätte zu stauen, indem man aus ihnen und zugetragenem Dünger einen Querwall zog102. Die Strassen- und Sicherheitspolizei war seit etwa sechzig Jahren sehr verbessert worden. Kurfürst August von Sachsen hatte in seinem Lande die gesamte Verwaltung mit nicht gemeinem Geschick neu ausgebildet. Seine zahlreichen Ordnungen waren im ganzen Reiche Muster geworden, nach denen Fürsten und Städte ihr neues Leben einrichteten. Der Hauptmarkt war am Sonntage Lieblingsaufenthalt der Männer. Dort standen nach der Predigt Bürger und Gesellen in Ihrem Feststaate, Neuigkeiten austauschend, Geschäfte beredend. In allen Handelstädten hatten die Kaufleute besondere Räume zu ihrem ´´Convent´´, den man schon damals die Börse nannte. Auf dem Ratsturme durfte über der Uhr auch der Gang nicht fehlen, von dem der Türmer seine Rundschau über die Stadt hielt, wo die Stadtpfeifer mit Sofort lieferbar Lieferzeit 1-2 Werktage.

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Der Dreissigjährige Krieg 1618-1648 Bd. 2. Die Städte: von Gustav Freytag. 134 Seiten mit 145 Abbildungen. Wortgetreue Transkription. Reprint von 1924 Inhalt: Aussehen der Städte im Jahre 1618. Einwirkung des Krieges. Aufwand, Belagerungen. Religiöse Verfolgung. Die Frauen von Löwenberg. Die Kipper und Wipper und die öffentliche Meinung. Das Aufkommen der Zeitungen. Kampf der Presse beim Beginn des Krieges. Die Kipperzeit. Das Geldprägen. Verschlechterung des Geldes im Jahre 1621 und Wirkung auf das Volk. Erkenntnis der Gefahr, Aufregung, Sturm in der Presse. Probe aus der Flugschrift: Erpurgatio der Kipper. Die Abhilfe. Theologische Streitschriften. Begeisterung für Gustav Adolf. Charakter des Königs. Eine Unterredung des Königs mit dem Gesandten von Brandenburg. Das Schicksal Gustav Adolfs. Auflehnung der Presse gegen die Schweden. Die deutsche Vaterlandsliebe in der Presse. Die Flugschrift: Der deutsche Brutus. Nutzen der Schweden für Deutschland. AUSZUG: Als der Krieg ausbrach, waren die Städte bewaffnete Hüter der deutschen Kultur, welche reich und geräuschvoll in engen Strassen zwischen hohen Häusern arbeitete. Fast jede Stadt, nur die kleinsten Märkte ausgenommen, war gegen das offene Land abgeschlossen durch Mauer, Tor und Graben, eng und leicht zu verteidigen waren die Zugänge, oft stand die Mauer doppelt, noch ragten häufig die alten Türme über Zinnen und Tor. Dieses mittelalterliche Befestigungswerk war bei vielen der grösseren seit hundert Jahren verstärkt worden, Bastionen aus Feld und Baksteinen trugen schwere Geschütze, ebenso einzelne starke Türme oft war ein altes Schloss des Landesherrn, ein Haus des frühern Vogtes oder des Grafen, den der Kaiser gesetzt, besonders befestigt. Es waren nicht Festungen in unserm Sinne, aber sie vermochten, wenn die Mauern dick und die Bürgerschaft zuverlässig war, auch einem grösseren Heere wenigstens eine Zeitlang zu widerstehen. So hielt sich Nördlingen im Jahre 1634 achtzehn Tage gegen die vereinigten kaiserlichen Heere von König Ferdinand, Gallas und Piccolomini - zusammen mehr als sechzigtausend Mann - die Bürger schlugen mit nur fünfhundert Mann schwedischer Hilfstruppen sieben Stürme ab. Für solche Verteidigung wurden Erdschanzen als Aussenwerke aufgeworfen und schnell durch Gräben und Pfahlwerk verbunden. Viele Plätze aber, bei weitem mehr als jetzt, waren wirklich Festungen. Dann bestand ihre Hauptstärke schon in Aussenwerken, die mit niederländischer Kunst angelegt waren. Längst hatte man erfahren, dass die Kugel der Kartaune an Steinwand und Brüstung mehr zerstöre als an Erdwällen. In den grösseren Städten wurde schon viel auf Reinlichkeit der Strassen geachtet. Sie waren gepflastert, auch ihr Fahrweg, die Pflasterung zum Wasserabfluss gewölbt, Hauptmärkte, z. B. in Leipzig, schön mit Steinen ausgesetzt. Längst war man eifrig bemüht gewesen, der Stadt sicheres und reichliches Trinkwasser zu schaffen, unter den Strassen liefen hölzerne Wasserleitungen steinerne Wasserbehälter und fliessende Brunnen, oft mit Bildsäulen verziehrt, standen auf Markt und Hauptstrassen. Noch gab es keine Strassenbeleuchtung wer bei Nacht ging, musste durch Fackel oder Laterne geleitet werden, später wurden auch die Fackeln verboten aber an den Eckhäusern waren metallene Feuerpfannen befestigt, in denen bei nächtlichem Auflauf oder Feuersgefahr Pechkränze oder harziges Holz angebrannt wurden. Es war Sitte, bei ausbrechendem Feuer das Wasser aus den Behältern oder fliessenden Brunnen in die gefährdeten Strassen laufen zu lassen. Dafür hingen an den Strassenecken Schutzbretter, und es war Pflicht einzelner Gewerke - in Leipzig der Gastwirte -, mit solchen Schutzbrettern das Wasser an der Brandstätte zu stauen, indem man aus ihnen und zugetragenem Dünger einen Querwall zog102. Die Strassen- und Sicherheitspolizei war seit etwa sechzig Jahren sehr verbessert worden. Kurfürst August von Sachsen hatte in seinem Lande die gesamte Verwaltung mit nicht g, Taschenbuch.

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von Gustav Freytag. 134 Seiten mit 145 Abbildungen. Wortgetreue Transkription. Reprint von 1924Inhalt:Aussehen der Städte im Jahre 1618.Einwirkung des Krieges.Aufwand, Belagerungen.Religiöse Verfolgung.Die Frauen von Löwenberg.Die Kipper und Wipper und die öffentliche Meinung.Das Aufkommen der Zeitungen.Kampf der Presse beim Beginn des Krieges.Die Kipperzeit.Das Geldprägen.Verschlechterung des Geldes im Jahre 1621 und Wirkung auf das Volk. Erkenntnis der Gefahr, Aufregung, Sturm in der Presse.Probe aus der Flugschrift: Erpurgatio der Kipper.Die Abhilfe.Theologische Streitschriften.Begeisterung für Gustav Adolf.Charakter des Königs.Eine Unterredung des Königs mit dem Gesandten von Brandenburg.Das Schicksal Gustav Adolfs.Auflehnung der Presse gegen die Schweden.Die deutsche Vaterlandsliebe in der Presse.Die Flugschrift: Der deutsche Brutus.Nutzen der Schweden für Deutschland.AUSZUG:Als der Krieg ausbrach, waren die Städte bewaffnete Hüter der deutschen Kultur, welche reich und geräuschvoll in engen Strassen zwischen hohen Häusern arbeitete. Fast jede Stadt, nur die kleinsten Märkte ausgenommen, war gegen das offene Land abgeschlossen durch Mauer, Tor und Graben, eng und leicht zu verteidigen waren die Zugänge, oft stand die Mauer doppelt, noch ragten häufig die alten Türme über Zinnen und Tor. Dieses mittelalterliche Befestigungswerk war bei vielen der grösseren seit hundert Jahren verstärkt worden, Bastionen aus Feld und Baksteinen trugen schwere Geschütze, ebenso einzelne starke Türme, oft war ein altes Schloss des Landesherrn, ein Haus des frühern Vogtes oder des Grafen, den der Kaiser gesetzt, besonders befestigt. Es waren nicht Festungen in unserm Sinne, aber sie vermochten, wenn die Mauern dick und die Bürgerschaft zuverlässig war, auch einem grösseren Heere wenigstens eine Zeitlang zu widerstehen. So hielt sich Nördlingen im Jahre 1634 achtzehn Tage gegen die vereinigten kaiserlichen Heere von König Ferdinand, Gallas und Piccolomini - zusammen mehr als sechzigtausend Mann -, die Bürger schlugen mit nur fünfhundert Mann schwedischer Hilfstruppen sieben Stürme ab. Für solche Verteidigung wurden Erdschanzen als Aussenwerke aufgeworfen und schnell durch Gräben und Pfahlwerk verbunden. Viele Plätze aber, bei weitem mehr als jetzt, waren wirklich Festungen. Dann bestand ihre Hauptstärke schon in Aussenwerken, die mit niederländischer Kunst angelegt waren. Längst hatte man erfahren, dass die Kugel der Kartaune an Steinwand und Brüstung mehr zerstöre als an Erdwällen.In den grösseren Städten wurde schon viel auf Reinlichkeit der Strassen geachtet. Sie waren gepflastert, auch ihr Fahrweg, die Pflasterung zum Wasserabfluss gewölbt, Hauptmärkte, z. B. in Leipzig, schön mit Steinen ausgesetzt. Längst war man eifrig bemüht gewesen, der Stadt sicheres und reichliches Trinkwasser zu schaffen, unter den Strassen liefen hölzerne Wasserleitungen, steinerne Wasserbehälter und fliessende Brunnen, oft mit Bildsäulen verziehrt, standen auf Markt und Hauptstrassen. Noch gab es keine Strassenbeleuchtung, wer bei Nacht ging, musste durch Fackel oder Laterne geleitet werden, später wurden auch die Fackeln verboten, aber an den Eckhäusern waren metallene Feuerpfannen befestigt, in denen bei nächtlichem Auflauf oder Feuersgefahr Pechkränze oder harziges Holz angebrannt wurden. Es war Sitte, bei ausbrechendem Feuer das Wasser aus den Behältern oder fliessenden Brunnen in die gefährdeten Strassen laufen zu lassen. Dafür hingen an den Strassenecken Schutzbretter, und es war Pflicht einzelner Gewerke - in Leipzig der Gastwirte -, mit solchen Schutzbrettern das Wasser an der Brandstätte zu stauen, indem man aus ihnen und zugetragenem Dünger einen Querwall zog102. Die Strassen- und Sicherheitspolizei war seit etwa sechzig Jahren sehr verbessert worden. Kurfürst August von Sachsen hatte in seinem Lande die gesamte Verwaltung mit nicht g.

von Gustav Freytag. 134 Seiten mit 145 Abbildungen. Wortgetreue Transkription. Reprint von 1924 Inhalt: Aussehen der Städte im Jahre 1618. Einwirkung des Krieges. Aufwand, Belagerungen. Religiöse Verfolgung. Die Frauen von Löwenberg. Die Kipper und Wipper und die öffentliche Meinung. Das Aufkommen der Zeitungen. Kampf der Presse beim Beginn des Krieges. Die Kipperzeit. Das Geldprägen. Verschlechterung des Geldes im Jahre 1621 und Wirkung auf das Volk. Erkenntnis der Gefahr, Aufregung, Sturm in der Presse. Probe aus der Flugschrift: Erpurgatio der Kipper. Die Abhilfe. Theologische Streitschriften. Begeisterung für Gustav Adolf. Charakter des Königs. Eine Unterredung des Königs mit dem Gesandten von Brandenburg. Das Schicksal Gustav Adolfs. Auflehnung der Presse gegen die Schweden. Die deutsche Vaterlandsliebe in der Presse. Die Flugschrift: Der deutsche Brutus. Nutzen der Schweden für Deutschland. AUSZUG: Als der Krieg ausbrach, waren die Städte bewaffnete Hüter der deutschen Kultur, welche reich und geräuschvoll in engen Strassen zwischen hohen Häusern arbeitete. Fast jede Stadt, nur die kleinsten Märkte ausgenommen, war gegen das offene Land abgeschlossen durch Mauer, Tor und Graben, eng und leicht zu verteidigen waren die Zugänge, oft stand die Mauer doppelt, noch ragten häufig die alten Türme über Zinnen und Tor. Dieses mittelalterliche Befestigungswerk war bei vielen der grösseren seit hundert Jahren verstärkt worden, Bastionen aus Feld und Baksteinen trugen schwere Geschütze, ebenso einzelne starke Türme, oft war ein altes Schloss des Landesherrn, ein Haus des frühern Vogtes oder des Grafen, den der Kaiser gesetzt, besonders befestigt. Es waren nicht Festungen in unserm Sinne, aber sie vermochten, wenn die Mauern dick und die Bürgerschaft zuverlässig war, auch einem grösseren Heere wenigstens eine Zeitlang zu widerstehen. So hielt sich Nördlingen im Jahre 1634 achtzehn Tage gegen die vereinigten kaiserlichen Heere von König Ferdinand, Gallas und Piccolomini - zusammen mehr als sechzigtausend Mann -, die Bürger schlugen mit nur fünfhundert Mann schwedischer Hilfstruppen sieben Stürme ab. Für solche Verteidigung wurden Erdschanzen als Aussenwerke aufgeworfen und schnell durch Gräben und Pfahlwerk verbunden. Viele Plätze aber, bei weitem mehr als jetzt, waren wirklich Festungen. Dann bestand ihre Hauptstärke schon in Aussenwerken, die mit niederländischer Kunst angelegt waren. Längst hatte man erfahren, dass die Kugel der Kartaune an Steinwand und Brüstung mehr zerstöre als an Erdwällen. In den grösseren Städten wurde schon viel auf Reinlichkeit der Strassen geachtet. Sie waren gepflastert, auch ihr Fahrweg, die Pflasterung zum Wasserabfluss gewölbt, Hauptmärkte, z. B. in Leipzig, schön mit Steinen ausgesetzt. Längst war man eifrig bemüht gewesen, der Stadt sicheres und reichliches Trinkwasser zu schaffen, unter den Strassen liefen hölzerne Wasserleitungen, steinerne Wasserbehälter und fliessende Brunnen, oft mit Bildsäulen verziehrt, standen auf Markt und Hauptstrassen. Noch gab es keine Strassenbeleuchtung, wer bei Nacht ging, musste durch Fackel oder Laterne geleitet werden, später wurden auch die Fackeln verboten, aber an den Eckhäusern waren metallene Feuerpfannen befestigt, in denen bei nächtlichem Auflauf oder Feuersgefahr Pechkränze oder harziges Holz angebrannt wurden. Es war Sitte, bei ausbrechendem Feuer das Wasser aus den Behältern oder fliessenden Brunnen in die gefährdeten Strassen laufen zu lassen. Dafür hingen an den Strassenecken Schutzbretter, und es war Pflicht einzelner Gewerke - in Leipzig der Gastwirte -, mit solchen Schutzbrettern das Wasser an der Brandstätte zu stauen, indem man aus ihnen und zugetragenem Dünger einen Querwall zog102. Die Strassen- und Sicherheitspolizei war seit etwa sechzig Jahren sehr verbessert worden. Kurfürst August von Sachsen hatte in seinem Lande die gesamte Verwaltung mit nicht gemeinem Geschick neu ausgebildet. Seine zahlreichen Ordnungen waren im ganzen Reiche Muster geworden, nach denen Fürsten und Städte ihr neues Leben einrichteten. Der Hauptmarkt war am Sonntage Lieblingsaufenthalt der Männer. Dort standen nach der Predigt Bürger und Gesellen in Ihrem Feststaate, Neuigkeiten austauschend, Geschäfte beredend. In allen Handelstädten hatten die Kaufleute besondere Räume zu ihrem 'Convent', den man schon damals die Börse nannte. Auf dem Ratsturme durfte über der Uhr auch der Gang nicht fehlen, von dem der Türmer seine Rundschau über die Stadt hielt, wo die Stadtpfeifer mit Posaunen und Zinken bliesen. (Gustav Freytag).

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von Gustav Freytag. 134 Seiten mit 145 Abbildungen. Wortgetreue Transkription. Reprint von 1924Inhalt:Aussehen der Städte im Jahre 1618.Einwirkung des Krieges.Aufwand, Belagerungen.Religiöse Verfolgung.Die Frauen von Löwenberg.Die Kipper und Wipper und die öffentliche Meinung.Das Aufkommen der Zeitungen.Kampf der Presse beim Beginn des Krieges.Die Kipperzeit.Das Geldprägen.Verschlechterung des Geldes im Jahre 1621 und Wirkung auf das Volk. Erkenntnis der Gefahr, Aufregung, Sturm in der Presse.Probe aus der Flugschrift: Erpurgatio der Kipper.Die Abhilfe.Theologische Streitschriften.Begeisterung für Gustav Adolf.Charakter des Königs.Eine Unterredung des Königs mit dem Gesandten von Brandenburg.Das Schicksal Gustav Adolfs.Auflehnung der Presse gegen die Schweden.Die deutsche Vaterlandsliebe in der Presse.Die Flugschrift: Der deutsche Brutus.Nutzen der Schweden für Deutschland.AUSZUG:Als der Krieg ausbrach, waren die Städte bewaffnete Hüter der deutschenKultur, welche reich und geräuschvoll in engen Strassen zwischen hohen Häusern arbeitete. Fast jede Stadt, nur die kleinsten Märkte ausgenommen, war gegen das offene Land abgeschlossen durch Mauer, Tor und Graben, eng und leicht zu verteidigen waren die Zugänge, oft stand die Mauer doppelt, noch ragten häufig die alten Türme über Zinnen und Tor. Dieses mittelalterliche Befestigungswerk war bei vielen der grösseren seit hundert Jahren verstärkt worden, Bastionen aus Feld und Baksteinen trugen schwere Geschütze, ebenso einzelne starke Türme; oft war ein altes Schloss des Landesherrn, ein Haus des frühern Vogtes oder des Grafen, den der Kaiser gesetzt, besonders befestigt. Es waren nicht Festungen in unserm Sinne, aber sie vermochten, wenn die Mauern dick und die Bürgerschaft zuverlässig war, auch einem grösseren Heere wenigstens eine Zeitlang zu widerstehen. So hielt sich Nördlingen im Jahre 1634 achtzehn Tage gegen die vereinigten kaiserlichen Heere von König Ferdinand, Gallas und Piccolomini - zusammen mehr als sechzigtausend Mann -; die Bürger schlugen mit nur fünfhundert Mann schwedischer Hilfstruppen sieben Stürme ab. Für solche Verteidigung wurden Erdschanzen als Aussenwerke aufgeworfen und schnell durch Gräben und Pfahlwerk verbunden. Viele Plätze aber, bei weitem mehr als jetzt, waren wirklich Festungen. Dann bestand ihre Hauptstärke schon in Aussenwerken, die mit niederländischer Kunst angelegt waren. Längst hatte man erfahren, dass die Kugel der Kartaune an Steinwand und Brüstung mehr zerstöre als an Erdwällen.In den grösseren Städten wurde schon viel auf Reinlichkeit der Strassen geachtet. Sie waren gepflastert, auch ihr Fahrweg, die Pflasterung zum Wasserabfluss gewölbt, Hauptmärkte, z. B. in Leipzig, schön mit Steinen ausgesetzt. Längst war man eifrig bemüht gewesen, der Stadt sicheres und reichliches Trinkwasser zu schaffen, unter den Strassen liefen hölzerne Wasserleitungen; steinerne Wasserbehälter und fliessende Brunnen, oft mit Bildsäulen verziehrt, standen auf Markt und Hauptstrassen. Noch gab es keine Strassenbeleuchtung; wer bei Nacht ging, musste durch Fackel oder Laterne geleitet werden, später wurden auch die Fackeln verboten; aber an den Eckhäusern waren metallene Feuerpfannen befestigt, in denen bei nächtlichem Auflauf oder Feuersgefahr Pechkränze oder harziges Holz angebrannt wurden. Es war Sitte, bei ausbrechendem Feuer das Wasser aus den Behältern oder fliessenden Brunnen in die gefährdeten Strassen laufen zu lassen. Dafür hingen an den Strassenecken Schutzbretter, und es war Pflicht einzelner Gewerke - in Leipzig der Gastwirte -, mit solchen Schutzbrettern das Wasser an der Brandstätte zu stauen, indem man aus ihnen und zugetragenem Dünger einen Querwall zog102. Die Strassen- und Sicherheitspolizei war seit etwa sechzig Jahren sehr verbessert worden. Kurfürst August von Sachsen hatte in seinem Lande die gesamte Verwaltung mit nicht g.

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Erscheinungsdatum: 01.04.2015, Medium: Taschenbuch, Einband: Kartoniert / Broschiert, Titel: Der Dreissigjährige Krieg 1618-1648 Bd. 2. Die Städte, Titelzusatz: Die Kipper und Wipper und die öffentliche Meinung, Auflage: Nachdruck // Nachdruck. im Reprint nach dem Original. Wortgetreue Transkription des Originaltextes, Redaktion: Rockstuhl, Harald, Autor: Freytag, Gustav, Verlag: Rockstuhl Verlag // Rockstuhl, Harald, Sprache: Deutsch, Schlagworte: Gefangenschaft // Kriegsgefangenschaft // Krieg // Kriegsopfer // Wirtschaftsgeschichte // Militärgeschichte // Dreissigjähriger Krieg // Enzyklopädie // Deutschland // 1610 bis 1619 n. Chr // 1620 bis 1629 n. Chr // 1630 bis 1639 n. Chr // Nachschlagewerke // Kriegsgefangene // Frühe moderne Kriegsführung // inklusive Schiesspulver, Rubrik: Geschichte // Neuzeit, Seiten: 134, Abbildungen: 117 schwarz-weisse Zeichnungen, 1 Fotos, 33 Abbildungen, Gewicht: 201 gr, Verkäufer: averdo.

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Erscheinungsdatum: 01.04.2015, Medium: Taschenbuch, Einband: Kartoniert / Broschiert, Titel: Der Dreissigjährige Krieg 1618-1648 Bd. 2. Die Städte, Titelzusatz: Die Kipper und Wipper und die öffentliche Meinung, Auflage: Nachdruck // Nachdruck. im Reprint nach dem Original. Wortgetreue Transkription des Originaltextes, Redaktion: Rockstuhl, Harald, Autor: Freytag, Gustav, Verlag: Rockstuhl Verlag // Verlag Rockstuhl, Sprache: Deutsch, Schlagworte: Gefangenschaft // Kriegsgefangenschaft // Krieg // Kriegsopfer // Wirtschaftsgeschichte // Militärgeschichte // Dreissigjähriger Krieg // Enzyklopädie // Deutschland // 1610 bis 1619 n. Chr // 1620 bis 1629 n. Chr // 1630 bis 1639 n. Chr // Nachschlagewerke // Kriegsgefangene // Frühe moderne Kriegsführung // inklusive Schiesspulver, Rubrik: Geschichte // Neuzeit, Seiten: 134, Abbildungen: 117 schwarz-weisse Zeichnungen, 1 Fotos, 33 Abbildungen, Gewicht: 201 gr, Verkäufer: averdo.

Der Dreissigjährige Krieg 1618-1648 Bd. 2. Die Städte ab 14.8 € als Taschenbuch: Die Kipper und Wipper und die öffentliche Meinung. Nachdruck. im Reprint nach dem Original. Wortgetreue Transkription des Originaltextes. Aus dem Bereich: Bücher, Wissenschaft, Geschichte,.