von den Künsten und der Kunst - Mit dem Aufsatz: Ornament und Schmuck bei in Altea
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9783945704097 - Wilhelm Pinder; Karl-Ludwig Sauer: von den Künsten und der Kunst
Wilhelm Pinder; Karl-Ludwig Sauer

von den Künsten und der Kunst

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Mit dem Aufsatz: Ornament und Schmuck bei Karl-Ludwig Sauer in Altea, Pinders Ruhm beruhte wesentlich auf seiner rhetorischen Begabung und der Fähigkeit zu anschaulicher Darstellung. Die Bildbände, die er seit 1910 in der Reihe der Blauen Bücher veröffentlichte (Deutsche Dome des Mittelalters, Deutscher Barock, Rembrandts Selbstbildnisse u. A.), machten ihn weit über Fachkreise hinaus bekannt. Er war Mitherausgeber der Kritischen Berichte (1927-38), Vorsitzender des Deutschen Vereins für Kunstwissenschaft (193345) und gehörte mehreren Akademien an. Thematisch befasste er sich fast nur mit deutscher Kunst und vertrat eine nationale Auffassung der Kunstgeschichte, in der sich der Volksgeist manifestieren sollte und die nach Pinder auch das nationale Selbstbewusstsein stärken sollte.Ab Mitte der 1920er Jahre vertrat er auch eine biologisch inspirierte, zwischen biographisch orientierter Kunstgeschichte und übergreifender Epochendarstellung vermittelnde Generationen-Theorie des Nebeneinanders von unterschiedlichen Künstlern in einer Epoche als Ausdruck einer Ungleichzeitigkeit des Gleichzeitigen.http://d-nb.info/1013244435/34Der Link zur Deutschen Nationalbibliothek führt zu dem Künstlerbuch Rembrandts Selbstbildnisse von Wilhelm Pinder, das ich umbenannte in: Sauers Selbstbild + Bildnisse. Das Werk hat ca. 80 Seiten und ist über den Link sofort und kostenlos einsehbar.Hier ein Auszug aus Pinders von den Künsten und der Kunst: Ornament und Schmuck Auch Ornament ist unsprachlich geäusserte Weltanschauung. Seine Geschichte spiegelt die der grossen Künste mit besonderer Feinheit wider. Es ist geradezu der Erdbebenzeiger für Stile des menschlichen Lebens.Auch Schmuck ist gerne Ornament; aber Ornament ist nicht einfach Schmuck. Der Trieb zum Ornamente kann um blossen Schmucktriebe sinken. Dass er entarten kann, beweist nur, dass er echt sein sollte. Auch das Ornament konnte säkularisiert werden. Es konnte dies aber nur, weil es ursprünglich geheiligt war.Ornament ist Wertbezeichnung", hat August Schmarsow gesagt. Diese Bestimmung hat sich in ihrer tiefen Bedeutung wohl noch nicht genügend durchgesetzt; Sie gilt schon für den leiblichen Schmuck, für die Tätowierung, ebenso wie für das, was man heute nur Sich-Schön-Machen nennen würde (und was nur mehr künstlich nicht künstlerisch heissen darf; dabei spiegeln sich selbst darin noch Grundmöglichkeiten künstlerischen Verhaltens; man kann sich naturalistisch schminken, man kann aber auch eine als unabhängiger Ausdruck gemeinte Schminkung wählen).Dass das Ornament am eigenen Körper Wertbezeichnung ist, das ist nicht schwer einzusehen. Nichts ist menschlicher als die Bevorzugung des eigenen Ich. Der Schmuck soll es heben, er soll seinen Wert betonen.Er setzt sich gerne an Stellen, die Werte bezeichnen. Er erhöht den Krieger und macht ihn furchtbar für den Feind. Auch das ist Wertbezeichnung, sinnbildliche Wertsteigerung durch Form, und es gilt vom Federschmuck des Wilden bis zum Rossschweif des Kürassiers, es galt so lange, als der Krieger durch sichtbareErscheinung wirken sollte. Erst seit die neueren Kampfesweisen die Unauffälligkeit des Waffenträgers verlangten, erst da erschien die Unscheinbarkeit der kriegerischen Tracht.Alle Tracht ist Wertbezeichnung, auch die verschrobenste. Ja, je verschrobener, um so mehr ist sie überhaupt nur von da aus zu verstehen. Man versteht sie nur dann nicht, wenn man nicht zur gleichen Kulturart gehört und also deren Werte nicht kennt man müsste denn im Erkennen fremder Werte geübt sein. Dassim 16. Jahrhundert die Frauentracht von fast männlicher Strenge, im achtzehnten die Männertracht von fast weiblicher Anmut war auch das war Wertbezeichnung. Die Tracht betonte, was man schätzte: im 16. Jahrhundert mehr den Mann, im achtzehnten mehr die Frau. Das siebzehnte stand zwischen beiden. Es liebte noch den Spitzbart, aber es brachte schon die Perücke, das lange Haar" der Frau auch für den Mann.Wappen sind Wertbezeichnung. Fahnen und Flaggen sind Wertbezeichnungen; man stirbt für sie und unter ihnen. Herunterreissen von Wappen (die Ornamente sind) bedeutet Herunterreisse.
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9783945704097 - Wilhelm Pinder: von den Künsten und der Kunst - Mit dem Aufsatz: Ornament und Schmuck bei Karl-Ludwig Sauer in Altea
Wilhelm Pinder

von den Künsten und der Kunst - Mit dem Aufsatz: Ornament und Schmuck bei Karl-Ludwig Sauer in Altea

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Wilhelm Pinder, von den Künsten und der Kunst: Pinders Ruhm beruhte wesentlich auf seiner rhetorischen Begabung und der Fähigkeit zu anschaulicher Darstellung. Die Bildbände, die er seit 1910 in der Reihe der " Blauen Bücher" veröffentlichte (Deutsche Dome des Mittelalters, Deutscher Barock, Rembrandts Selbstbildnisse u. A.), machten ihn weit über Fachkreise hinaus bekannt. Er war Mitherausgeber der " Kritischen Berichte" (1927-38), Vorsitzender des Deutschen Vereins für Kunstwissenschaft (1933" 45) und gehörte mehreren Akademien an. Thematisch befasste er sich fast nur mit deutscher Kunst und vertrat eine nationale Auffassung der Kunstgeschichte, in der sich der " Volksgeist" manifestieren sollte und die nach Pinder auch das nationale Selbstbewusstsein stärken sollte.Ab Mitte der 1920er Jahre vertrat er auch eine biologisch inspirierte, zwischen biographisch orientierter Kunstgeschichte und übergreifender Epochendarstellung vermittelnde Generationen-Theorie des Nebeneinanders von unterschiedlichen Künstlern in einer Epoche als Ausdruck einer " Ungleichzeitigkeit des Gleichzeitigen" .d-nb.info/1013244435/34Der Link zur Deutschen Nationalbibliothek führt zu dem Künstlerbuch Rembrandts Selbstbildnisse von Wilhelm Pinder, das ich umbenannte in: Sauers Selbstbild + Bildnisse. Das Werk hat ca. 80 Seiten und ist über den Link sofort und kostenlos einsehbar.Hier ein Auszug aus Pinders von den Künsten und der Kunst: Ornament und Schmuck Auch Ornament ist unsprachlich geäusserte Weltanschauung. Seine Geschichte spiegelt die der grossen Künste mit besonderer Feinheit wider. Es ist geradezu der Erdbebenzeiger für Stile des menschlichen Lebens.Auch Schmuck ist gerne Ornament aber Ornament ist nicht einfach Schmuck. Der Trieb zum Ornamente kann um blossen Schmucktriebe sinken. Dass er entarten kann, beweist nur, dass er echt sein sollte. Auch das Ornament konnte säkularisiert werden. Es konnte dies aber nur, weil es ursprünglich geheiligt war." Ornament ist Wertbezeichnung" , hat August Schmarsow gesagt. Diese Bestimmung hat sich in ihrer tiefen Bedeutung wohl noch nicht genügend durchgesetzt Sie gilt schon für den leiblichen Schmuck, für die Tätowierung, ebenso wie für das, was man heute nur Sich-Schön-Machen nennen würde (und was nur mehr künstlich nicht künstlerisch heissen darf dabei spiegeln sich selbst darin noch Grundmöglichkeiten künstlerischen Verhaltens man kann sich naturalistisch schminken, man kann aber auch eine als unabhängiger Ausdruck gemeinte Schminkung wählen).Dass das Ornament am eigenen Körper Wertbezeichnung ist, das ist nicht schwer einzusehen. Nichts ist menschlicher als die Bevorzugung des eigenen Ich. Der Schmuck soll es heben, er soll seinen Wert betonen.Er setzt sich gerne an Stellen, die Werte bezeichnen. Er erhöht den Krieger und macht ihn furchtbar für den Feind. Auch das ist Wertbezeichnung, sinnbildliche Wertsteigerung durch Form, und es gilt vom Federschmuck des Wilden bis zum Rossschweif des Kürassiers, es galt so lange, als der Krieger durch sichtbareErscheinung wirken sollte. Erst seit die neueren Kampfesweisen die Unauffälligkeit des Waffenträgers verlangten, erst da erschien die Unscheinbarkeit der kriegerischen Tracht.Alle Tracht ist Wertbezeichnung, auch die verschrobenste. Ja, je verschrobener, um so mehr ist sie überhaupt nur von da aus zu verstehen. Man versteht sie nur dann nicht, wenn man nicht zur gleichen Kulturart gehört und also deren Werte nicht kennt " man müsste denn im Erkennen fremder Werte geübt sein. Dassim 16. Jahrhundert die Frauentracht von fast männlicher Strenge, im achtzehnten die Männertracht von fast weiblicher Anmut war " auch das war Wertbezeichnung. Die Tracht betonte, was man schätzte: im 16. Jahrhundert mehr den Mann, im achtzehnten mehr die Frau. Das siebzehnte stand zwischen beiden. Es liebte noch den Spitzbart, aber es brachte schon die Perücke, das " lange Haar" der Frau auch für den Mann.Wappen sind Wertbezeichnung. Fahnen und Flaggen sind Wertbezeichnungen man stirbt für sie und unter ihnen. Herunterreiss, Ebook.
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9783945704097 - Pinder, Wilhelm: von den Künsten und der Kunst (eBook, PDF)
Pinder, Wilhelm

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Pinders Ruhm beruhte wesentlich auf seiner rhetorischen Begabung und der Fähigkeit zu anschaulicher Darstellung. Die Bildbände, die er seit 1910 in der Reihe der „Blauen Bücher“ veröffentlichte (Deutsche Dome des Mittelalters, Deutscher Barock, Rembrandts Selbstbildnisse u. A.), machten ihn weit über Fachkreise hinaus bekannt. Er war Mitherausgeber der „Kritischen Berichte“ (1927-38), Vorsitzender des Deutschen Vereins für Kunstwissenschaft (1933–45) und gehörte mehreren Akademien an. Thematisch befasste er sich fast nur mit deutscher Kunst und vertrat eine nationale Auffassung der Kunstgeschichte, in der sich der „Volksgeist“ manifestieren sollte und die nach Pinder auch das nationale Selbstbewusstsein stärken sollte.Ab Mitte der 1920er Jahre vertrat er auch eine biologisch inspirierte, zwischen biographisch orientierter Kunstgeschichte und übergreifender Epochendarstellung vermittelnde Generationen-Theorie des Nebeneinanders von unterschiedlichen Künstlern in einer Epoche als Ausdruck einer „Ungleichzeitigkeit des Gleichzeitigen“.http://d-nb.info/1013244435/34Der Link zur Deutschen Nationalbibliothek führt zu dem Künstlerbuch Rembrandts Selbstbildnisse von Wilhelm Pinder, das ich umbenannte in: Sauers Selbstbild + Bildnisse. Das Werk hat ca. 80 Seiten und ist über den Link sofort und kostenlos einsehbar.Hier ein Auszug aus Pinders von den Künsten und der Kunst: Ornament und Schmuck Auch Ornament ist unsprachlich geäusserte Weltanschauung. Seine Geschichte spiegelt die der grossen Künste mit besonderer Feinheit wider. Es ist geradezu der Erdbebenzeiger für Stile des menschlichen Lebens.Auch Schmuck ist gerne Ornament; aber Ornament ist nicht einfach Schmuck. Der Trieb zum Ornamente kann um blossen Schmucktriebe sinken. Dass er entarten kann, beweist nur, dass er echt sein sollte. Auch das Ornament konnte säkularisiert werden. Es konnte dies aber nur, weil es ursprünglich geheiligt war.“Ornament ist Wertbezeichnung", hat August Schmarsow gesagt. Diese Bestimmung hat sich in ihrer tiefen Bedeutung wohl noch nicht genügend durchgesetzt; Sie gilt schon für den leiblichen Schmuck, für die Tätowierung, ebenso wie für das, was man heute nur Sich-Schön-Machen nennen würde (und was nur mehr künstlich nicht künstlerisch heissen darf; dabei spiegeln sich selbst darin noch Grundmöglichkeiten künstlerischen Verhaltens; man kann sich naturalistisch schminken, man kann aber auch eine als unabhängiger Ausdruck gemeinte Schminkung wählen).Dass das Ornament am eigenen Körper Wertbezeichnung ist, das ist nicht schwer einzusehen. Nichts ist menschlicher als die Bevorzugung des eigenen Ich. Der Schmuck soll es heben, er soll seinen Wert betonen.Er setzt sich gerne an Stellen, die Werte bezeichnen. Er erhöht den Krieger und macht ihn furchtbar für den Feind. Auch das ist Wertbezeichnung, sinnbildliche Wertsteigerung durch Form, und es gilt vom Federschmuck des Wilden bis zum Rossschweif des Kürassiers, es galt so lange, als der Krieger durch sichtbareErscheinung wirken sollte. Erst seit die neueren Kampfesweisen die Unauffälligkeit des Waffenträgers verlangten, erst da erschien die Unscheinbarkeit der kriegerischen Tracht.Alle Tracht ist Wertbezeichnung, auch die verschrobenste. Ja, je verschrobener, um so mehr ist sie überhaupt nur von da aus zu verstehen. Man versteht sie nur dann nicht, wenn man nicht zur gleichen Kulturart gehört und also deren Werte nicht kennt — man müsste denn im Erkennen fremder Werte geübt sein. Dassim 16. Jahrhundert die Frauentracht von fast männlicher Strenge, im achtzehnten die Männertracht von fast weiblicher Anmut war — auch das war Wertbezeichnung. Die Tracht betonte, was man schätzte: im 16. Jahrhundert mehr den Mann, im achtzehnten mehr die Frau. Das siebzehnte stand zwischen beiden. Es liebte noch den Spitzbart, aber es brachte schon die Perücke, das “lange Haar" der Frau auch für den Mann.Wappen sind Wertbezeichnung. Fahnen und Flaggen sind Wertbezeichnungen; man stirbt für sie und unter ihnen. Herunterreissen von Wappen (die Ornamente sind) bedeutet Herunterreissen von Werten.Wertbezeichnung ist immer auch Wertebannung.
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Wilhelm Pinder; Karl-Ludwig Sauer

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Mit dem Aufsatz: Ornament und Schmuck bei Karl-Ludwig Sauer in Altea, Pinders Ruhm beruhte wesentlich auf seiner rhetorischen Begabung und der Fähigkeit zu anschaulicher Darstellung. Die Bildbände, die er seit 1910 in der Reihe der Blauen Bücher veröffentlichte (Deutsche Dome des Mittelalters, Deutscher Barock, Rembrandts Selbstbildnisse u. A.), machten ihn weit über Fachkreise hinaus bekannt. Er war Mitherausgeber der Kritischen Berichte (1927-38), Vorsitzender des Deutschen Vereins für Kunstwissenschaft (193345) und gehörte mehreren Akademien an. Thematisch befasste er sich fast nur mit deutscher Kunst und vertrat eine nationale Auffassung der Kunstgeschichte, in der sich der Volksgeist manifestieren sollte und die nach Pinder auch das nationale Selbstbewusstsein stärken sollte.Ab Mitte der 1920er Jahre vertrat er auch eine biologisch inspirierte, zwischen biographisch orientierter Kunstgeschichte und übergreifender Epochendarstellung vermittelnde Generationen-Theorie des Nebeneinanders von unterschiedlichen Künstlern in einer Epoche als Ausdruck einer Ungleichzeitigkeit des Gleichzeitigen.http://d-nb.info/1013244435/34Der Link zur Deutschen Nationalbibliothek führt zu dem Künstlerbuch Rembrandts Selbstbildnisse von Wilhelm Pinder, das ich umbenannte in: Sauers Selbstbild + Bildnisse. Das Werk hat ca. 80 Seiten und ist über den Link sofort und kostenlos einsehbar.Hier ein Auszug aus Pinders von den Künsten und der Kunst: Ornament und Schmuck Auch Ornament ist unsprachlich geäusserte Weltanschauung. Seine Geschichte spiegelt die der grossen Künste mit besonderer Feinheit wider. Es ist geradezu der Erdbebenzeiger für Stile des menschlichen Lebens.Auch Schmuck ist gerne Ornament; aber Ornament ist nicht einfach Schmuck. Der Trieb zum Ornamente kann um blossen Schmucktriebe sinken. Dass er entarten kann, beweist nur, dass er echt sein sollte. Auch das Ornament konnte säkularisiert werden. Es konnte dies aber nur, weil es ursprünglich geheiligt war.Ornament ist Wertbezeichnung", hat August Schmarsow gesagt. Diese Bestimmung hat sich in ihrer tiefen Bedeutung wohl noch nicht genügend durchgesetzt; Sie gilt schon für den leiblichen Schmuck, für die Tätowierung, ebenso wie für das, was man heute nur Sich-Schön-Machen nennen würde (und was nur mehr künstlich nicht künstlerisch heissen darf; dabei spiegeln sich selbst darin noch Grundmöglichkeiten künstlerischen Verhaltens; man kann sich naturalistisch schminken, man kann aber auch eine als unabhängiger Ausdruck gemeinte Schminkung wählen).Dass das Ornament am eigenen Körper Wertbezeichnung ist, das ist nicht schwer einzusehen. Nichts ist menschlicher als die Bevorzugung des eigenen Ich. Der Schmuck soll es heben, er soll seinen Wert betonen.Er setzt sich gerne an Stellen, die Werte bezeichnen. Er erhöht den Krieger und macht ihn furchtbar für den Feind. Auch das ist Wertbezeichnung, sinnbildliche Wertsteigerung durch Form, und es gilt vom Federschmuck des Wilden bis zum Rossschweif des Kürassiers, es galt so lange, als der Krieger durch sichtbareErscheinung wirken sollte. Erst seit die neueren Kampfesweisen die Unauffälligkeit des Waffenträgers verlangten, erst da erschien die Unscheinbarkeit der kriegerischen Tracht.Alle Tracht ist Wertbezeichnung, auch die verschrobenste. Ja, je verschrobener, um so mehr ist sie überhaupt nur von da aus zu verstehen. Man versteht sie nur dann nicht, wenn man nicht zur gleichen Kulturart gehört und also deren Werte nicht kennt man müsste denn im Erkennen fremder Werte geübt sein. Dassim 16. Jahrhundert die Frauentracht von fast männlicher Strenge, im achtzehnten die Männertracht von fast weiblicher Anmut war auch das war Wertbezeichnung. Die Tracht betonte, was man schätzte: im 16. Jahrhundert mehr den Mann, im achtzehnten mehr die Frau. Das siebzehnte stand zwischen beiden. Es liebte noch den Spitzbart, aber es brachte schon die Perücke, das lange Haar" der Frau auch für den Mann.Wappen sind Wertbezeichnung. Fahnen und Flaggen sind Wertbezeichnungen; man stirbt für sie und unter ihnen. Herunterreissen von Wappen (die Ornamente sind) bedeutet Herunterreisse.
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